Noch vor dem Bau: Gebäude begehen in der virtuellen Welt

St. Pölten (pts) - Noch bevor auch nur der Grundstein gelegt ist, machen wir uns Gedanken darum, wie man das neue Haus ausgestalten könnte. Aber warum warten, bis ein Haus gebaut ist? Forscher und Studierende der Fachhochschule St. Pölten erstellten für den Holzhausproduzenten McCube eine Virtual-Reality-Ansicht ihrer Häuser. In der virtuellen Welt können Interessentinnen und Interessenten die Gebäude begehen und die Ausstattung planen und betrachten.

Einfacher Zugang

McCube ist ein junges Unternehmen, das sich auf den Verkauf von modularen Holzhäusern spezialisiert hat. Nach einem flexiblen Konzept können Kundinnen und Kunden ihre Häuser individuell planen. Um einen realistischeren Eindruck vom zukünftigen Eigenheim zu erhalten, hat das Unternehmen gemeinsam mit der FH St. Pölten einen virtuellen Rundgang für die Gebäude entwickelt, der unter anderem bei Messeständen eingesetzt werden kann.

"Ziel von McCube ist es, Kundinnen und Kunden so früh wie möglich in den Planungsprozess einzubeziehen", sagt Oliver Pesendorfer von McCube. "Durch den Einsatz modernster Virtual-Reality-(VR)-Technologie hat es die FH St. Pölten geschafft, dies wesentlich zu vereinfachen." Die Technik dafür hat Christian Jandl, Junior Researcher am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten, gemeinsam mit Medientechnik-Studentin Huang Chen entwickelt. 

Virtuell vortasten

In der virtuellen Welt kann man durch die Häuser gehen, die Innenausstattung, wie z.B. Böden und Oberflächenmaterialien und -farben, beliebig planen und sich von einem Raum zum anderen beamen lassen. Jandl und Chen haben dafür eine innovative Steuerung des Menüs in der virtuellen Welt programmiert: In der VR-Brille erscheinen zwei virtuelle Hände, die die Bewegungen der echten Hände wiedergeben. Durch Handbewegungen lassen sich im Rundgang Türen und Kästen öffnen und schließen.

"Das Steuern in der virtuellen Welt durch echte Handbewegungen war das wirklich Neue an unserer Lösung. Die Interaktion muss dabei leicht verständlich sein und sich gut anfühlen", erklärt Jandl. Technisch umgesetzt haben die beiden den virtuellen Rundgang mit einer HTC-Vive-VR-Brille und einer Leap Motion, die die Handbewegungen erfasst und in die virtuelle Welt überträgt. FH-Dozent Matthias Husinsky hat die Bachelorarbeit von Huang Chen betreut.

 

Bildquelle: FH St. Pölten

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