Wenn der Wasserhahn tropft und tropft, zerrt das mit der Zeit nicht nur gehörig an den Nerven. In Summe geht auch unnötig viel Wasser verloren. Und das wiederum macht die Abrechnung teuer. Das Problem sollte also schnellstens behoben werden. Klar im Vorteil ist hier, wer ein gebrauchtes Ersatzventil herumfliegen hat, auch wenn dieses nicht ganz passt. Denn damit kann man das Tropfen vorerst in den Griff bekommen. Es braucht dazu nur einen kleinen Trick! Wir erklären in dieser Anleitung, wie sich das Ventil tauschen und der Wasserhahn reparieren lässt.

Die Ausgangslage

Das kann einen schon in den Wahnsinn treiben: Der Wasserhahn hört einfach nicht auf zu tropfen. Doch was tun? Für gewöhnlich kann man den Fehler beim Ventil suchen. Und tatsächlich sieht auch in diesem Fall das Absperrventil des Wasserhahns nicht mehr wirklich taufrisch aus. Ob es überhaupt noch richtig schließt? Das kann nur eine genauere Untersuchung zeigen.

Um den Wasserhahn zu reparieren, wird im Folgenden also erst einmal das Ventil entfernt und aufmerksam inspiziert. Für den Fall, dass man das Ventil tauschen muss, soll eine Behelfslösung zum Einsatz kommen. Denn in der Werkstatt hat sich noch ein ähnliches gebrauchtes Ventil gefunden. Doch ob das wirklich passt? Zeit, um es herauzufinden!

© diybook | Der Wasserhahn tropft und tropft. Bei genauerem Hinsehen liegt der Verdacht nahe, dass es am Ventil liegen könnte. Denn das…

Werkzeug und Material

Bei der hier gezeigten Reparatur geht es, genau genommen, um einen Absperrhahn. Aber grundsätzlich lassen sich alle älteren Modelle von Wasserhähnen auf gleiche Art und Weise reparieren. Deshalb soll das erst einmal keine Rolle spielen. Neben dem gebrauchten Ersatzhahn liegt auch eine zusätzliche Flachdichtung bereit. Denn die wird benötigt, um das neue alte Ventil passend einzurichten.

Der Bedarf an Werkzeug hält sich für dieses Projekt in Grenzen. Gebraucht werden erst einmal nur ein Schraubenzieher, ein Rollgabelschlüssel und eine Drahtbürste. Außerdem sollte etwas 1000er Schelifpapier bereit gelegt werden. Bei Reparaturen am Wasserhahn können außerdem zwei Dinge niemals schaden: ein leerer Eimer und ein trockenes Tuch!

© diybook | Damit Arbeiten am Ventil durchgeführt werden können, muss zuerst einmal die Hauptleitung geschlossen werden. Danach halten wir…

Vorbereitungen

Die Vorbereitungen bei der Reparatur eines Wasserhahns sind nicht besonders umfangreich. Man sollte sie aber nicht unterschätzen. Sonst kann es sehr schnell sehr nass werden! Zunächst wird der Haupthahn am Anschluss abgedreht. Dann wird der Wasserhahn aufgedreht, um das Restwasser aus der Leitung in einen Eimer zu entleeren.

Sobald das Wasser abfließt, darf auch das Entlüftungsventil nicht vergessen werden. Dieses sitzt gleich unterhalb des Absperrventils und wird nun entriegelt. Danach wird noch das Absperrventil aufgedreht. Das reduziert die Spannung im Ventil und erleichtert das Abschrauben, um zu prüfen, ob man das Ventil tauschen muss.

© diybook | Um sicherzustellen, dass kein Wasser durch Lufteinschlüsse zurückgehalten wird, öffnen wir auch das kleine Entlüftungsventil…
© diybook | Abschließend wird auch das Wasserventil aufgedreht. Das nimmt die Spannung vom Ventil und erleichtert damit das Ausschrauben.

Altes Ventil entfernen

Zunächst stellt sich natürlich die Frage, wie man überhaupt das alte Ventil entfernen kann. Dazu braucht es allerdings nur das richtige Werkzeug. Hier fällt die Entscheidung auf einen Rollgabelschlüssel. Dieser wird nun so am Ventil angelegt, dass sich dieses entgegen dem Uhrzeigersinn losschrauben lässt.

Ist das Ventil erst einmal ausreichend gelöst, wird es anschließend von Hand vollständig losgeschraubt und abgenommen. Damit besteht jetzt die Möglichkeit, das Ventil genauer unter die Lupe zu nehmen.

© diybook | Nun hat der Rollgabelschlüssel seinen Auftritt. Wir setzen das Werkzeug an und schrauben das Ventil entgegen dem Uhrzeigersinn…
© diybook | Sobald das Ventil gelockert wurde, lässt es sich auch mit Hand herausdrehen und entfernen. Jetzt kann überprüft werden, ob wir…

Tatsächlich zeigt sich bei genauerem Hinsehen sofort, dass das Ventil eigentlich nur noch mehr schlecht als recht arbeiten kann. Denn es ist überzogen mit deutlichen Ablagerungen. Und auch mit der Dichtung scheint es Probleme zu geben, denn die sitzt gar nicht mehr am Ventil. Ist sie etwa gar nicht vorhanden?

Das wäre kaum zu glauben, denn dann hätte es noch viel größere Probleme gegeben als einen tropfenden Wasserhahn. Und so findet sich der Dichtring schließlich in der Öffnung am Ventilaufsatz des Rohres, wo er einfach hängen geblieben ist. Auch hier zeigen sich erhebliche Ablagerungen. Da verwundert es kaum, dass das Ventil nicht mehr richtig schließt.

© diybook | Ein genauerer Blick auf das alte Ventil bestätigt dessen desolaten Zustand. Deutlich sind die Ablagerungen zu erkennen. Doch…
© diybook | Gesucht, gefunden: Die Dichtung des Ventils sitzt noch im Rohr. Auch hier lassen sich markante Ablagerungen ausmachen. Kein…

Wasserhahn reinigen

Mit Hilfe eines Schraubenziehers wird die Dichtung aus dem Rohr gehebelt. Dabei fällt bereits auf, wie angegriffen das Material nach all den Jahren ist. Es muss also schon einmal eine neue Dichtung her. Und das Ventil? Hier wäre schon eine sehr gründliche Reinigung vonnöten, für die im Moment die Zeit fehlt. Also fällt die Entscheidung doch darauf, das Ventil zu tauschen.

Vorher muss der Wasserhahn aber etwas saubergemacht werden. Also wird der Ventilaufsatz gründlich mit einer Drahtbürste behandelt. Das entfernt zuverlässig den gröbsten Schmutz. Bei den feineren Ablagerungen an der Öffnung kommt dann ein 1000er Schleifpapier zum Einsatz.

© diybook | Mit einem Schraubenzieher als Hebel ist die alte Dichtung schnell aus dem Anschluss entfernt. Dabei fällt auf, wie spröde das…
© diybook | Bevor wir weitermachen können, muss der Ventilsitz erst gründlich gereinigt werden. Der gröbste Schmutz lässt sich mit einer…

Das Schleifpapier wird leicht befeuchtet und dann eingesetzt, um die restlichen Ablagerungen Zug um Zug wegzureiben. Wichtig ist dabei vor allem das Mundstück des Gewindes, auf dem das Ventil bündig schließend aufliegen muss. 

Sobald die Ablagerungen ausreichend entfernt sind, wird die Rohröffnung noch einmal gründlich mit einem trockenen Tuch abgerieben. Nun ist alles bereit, um das Ventil zu tauschen.

Hinweis: Beim Reinigen des Ventilaufsatzes niemals mit scharfen Werkzeugen wie Cutter oder Schraubenzieher herumhantieren! Der Schaden wäre am Ende größer als der Nutzen.

© diybook | Auch die feineren Ablagerungen sind zu entfernen. Dabei hilft ein 1000er Schmiergelpapier. Dieses wird für optimale Ergebnisse…
© diybook | So nicht! Scharfkantige Werkzeuge wie Cuttermesser oder Schraubenzieher sind als Reinigungshilfen tabu. Schließlich soll die…
© diybook | Am Ende wird der Ventilanschluss noch einmal ordentlich mit einem trockenen Tuch abgewischt. Jetzt ist alles bereit, um das…

Neues Ventil einbauen

Das Ersatzventil, das sich in der Werkstatt gefunden hat, ist von gleicher Größe und verfügt über ein passendes Gewinde. Ansonsten weist es aber für die hier geplante Verwendung zwei störende Makel auf, die zueinander in Beziehung stehen: Denn das Ventil verfügt bereits über eine eingebaute Runddichtung, die es zudem in seiner Gesamtheit länger macht als das alte.

Ein Probelauf bestätigt, dass sich das Ventil nicht ganz einschrauben lässt. Doch ein kleiner Trick hilft dabei, das Problem zu lösen. Und der ist ganz einfach: Eine zusätzliche Flachdichtung wird zur Hand genommen und über das Gewinde des Ventils geschoben. Damit sollte das Ventil nun nicht mehr bis ganz nach unten geschraubt werden können, so dass es in seiner Länge insgesamt passen müsste.

© diybook | Warum überhaupt das Ventil tauschen? Uns fehlt hier einfach die Zeit, um das alte Ventil gründlich zu reinigen. Zum Glück…
© diybook | Auch wenn das Gewinde grundsätzlich passt, sitzt das neue alte Ventil nicht ordentlich. Es fällt schlicht ein wenig zu lang aus…

Beim Hineindrehen des Ventils zeigt sich, dass der Trick funktioniert. Das Ventil lässt sich einbauen, ohne dabei unten anzustoßen. So darf es dann anschließend mit dem Rollgabelschlüssel im Uhrzeigersinn festgezogen werden. Das Tauschen des Ventils wäre damit abgeschlossen. Doch erfüllt die Reparatur ihren Zweck?

Um das herauszufinden, hilft nur ein Praxis-Test. Also wird der Haupthahn am Anschluss wieder aufgedreht und der Wasserhahn geöffnet. Gut, das Wasser fließt wie gewohnt. Hier ist nichts zu beanstanden. Und das Ventil? Keine Auffälligkeiten. Es hält wirklich dicht und der Wasserhahn tropft nicht mehr. Operation geglückt! So einfach lässt sich ein Ventil tauschen.

© diybook | Der Trick funktioniert, das Ventil lässt sich tauschen: Dank der Flachdichtung kann es nun nicht mehr so tief eingeschraubt…
© diybook | Doch hält unser provisorischer Behelf auch wirklich dicht? Das lässt sich nur durch einen Funktionstest herausfinden. Also wird…
© diybook | Das Ergebnis: Das Tropfen ist abgestellt und die Wasserleitung arbeitet weiterhin einwandfrei. Ein voller Erfolg! Es hat sich…

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