Spanplatten gehören zu jenen Untergründen, die sich in der Regel sehr einfach streichen lassen. Ihre glatte Oberfläche erfordert keine große Vorarbeit und das Ergebnis ist mit der richtigen Streichtechnik auf Anhieb perfekt! Diese Anleitung soll helfen, die wichtigsten Fragen beim Streichen von Spanplatten zu beantworten.

Werkzeug und Material

Um Spanplatten zu streichen, wird nicht sonderlich viel Werkzeug und Material benötigt. Nachfolgend ein Auszug dessen, was bereit stehen sollte: Eine Grundierung, ein Pinsel, ein Spachtel, ein Spachtelbecher sowie Spachtelmasse, eine Kartuschenpistole, Acryl und natürlich Farbe, eine Farbrolle, ein Abstreifgitter und Abdeckmaterial.

Der erste Schritt beim Spanplatten-Streichen: das Grundieren

Bevor Spannplatten mit Farbe gestrichen werden können, bedarf es einer wichtigen Vorarbeit  - das Grundieren! 

Spanplatten sind meist sehr saugend und ein sofortiges Streichen auf der Spanplatte ist nicht zu empfehlen. Ohne Grundierung würde die Farbe regelrecht von der Spanplatte aufgesogen und das Ergebnis wäre alles andere als zufriedenstellend. 

Mit speziellen Grundierungen wird die Saugeigenschaft von Spanplatten gemindert bzw. aufgefangen. Besonders an Ecken und Stößen muss auf eine gute Grundierung geachtet werden. Am effektivsten lässt sich die Grundierung mit einem breiten Pinsel (Flachpinsel) auftragen. Durch die Pinselstrichbewegung wird sie optimal in die Spanplatte eingearbeitet.

© diybook | Spanplatten steichen: Ein Küchenverbau aus Pressspanplatten soll mit Farbe gestrichen werden.
© diybook | Grundieren: Bevor die Spanplatte gestrichen werden kann, steht eine wichtige Vorarbeit an: das Grundieren! Mit Pinsel und…

Vor dem Streichen der Spanplatten wird gespachtelt

Spachteln ist bei Spanplatten unerlässlich, wenn Ecken, Kanten oder Stöße vorhanden sind. Auch bei genauester Verschraubung lassen sich kleine Höhenunterschiede oder Fugen nicht vermeiden – Schraubköpfe hinterlassen nun mal ihre Spuren. Mit einer handelsüblichen Spachtelmasse und einem Kellen- oder Breitenspachtel wird die fertige Spachtelmasse aufgetragen. Das gleichmäßige Abziehen ist enorm wichtig, damit vorhandene Unebenheiten, wie etwa Vertiefungen bei Verschraubung sowie auch an Stößen, nicht mehr sichtbar sind. 

Tipp: Sind nur sehr kleine Verspachtelungen vorzunehmen, eignet sich fertige Spachtelmasse aus der Tube. Diese lässt sich optimal verarbeiten und bleibt auch in der Verpackung lange verarbeitungsfähig.

© diybook | Spachteln: Auch das Spachteln ist bei Spanplatten unerlässlich, sofern Ecken, Kanten oder Stöße vorhanden sind. Diese…

Das Verschließen aller Fugen zur Wand

Bei der Montage von Spanplatten wird, sofern sie bis an die Decke oder von Wand zu Wand reichen, an den Anschlussstellen ein klein wenig Luft gelassen. So ist sichergestellt, dass sich die Spanplatten bei Wärme aus- und bei Kälte zusammenziehen können. Vor dem Streichen werden diese Fugen aber mit einer Kartuschenpistole und handelsüblichem Acryl verschlossen.

Nach dem Auftragen des Acryls wird eine glatte und einheitliche Fuge geschaffen. Neben Spezialspachteln wie einer Fugenspachtel lässt sich dies auch ganz einfach mit dem Finger erledigen. Hierzu wird der Zeigefinger vor dem gleichmäßigen Abziehen leicht angefeuchtet, damit eine glatte, leicht schräge Dehnungsfuge entsteht. Alternativ kann auch bündig mit der Wand abgezogen werden, zum Beispiel mit einem einfachen Spachtel.

Achtung: Nur Acryl verwenden und kein Silikon! Denn Silikon kann nicht überstrichen werden!

© diybook | Fugen mit Acryl verschließen: Fugen zwischen den Spanplatten und der Decke oder den Wänden werden mit Acryl verschlossen.…

Das Streichen von Spanplatten

Eventuell muss an Ecken oder Kanten mit einem Pinsel vorgestrichen werden, zumindest dann, wenn auch die kleinste Walze bzw. Farbrolle nicht jeden Winkel erreicht. Das Streichen mit der Walze erfolgt dabei in zwei Arbeitsgängen:

Im ersten Arbeitsgang werden die Spanplatten Stück für Stück gestrichen. Dabei kann mitten auf der Wand begonnen und die Farbe in alle Richtungen beliebig ausgebreitet werden.

Ist die Farbe vollständig getrocknet, erfolgt der Deckanstrich. Es empfiehlt sich bei diesem Deckanstrich immer von oben nach unten bzw. unten nach oben zu rollen. So wird die Farbe besonders gleichmäßig verteilt und optische Unterschiede durch verschiedene Farbdicken werden vermieden. Und schon ist es geschafft: Die Spanplatten sind gestrichen!

Noch ein Tipp: Wenn Lackfarbe benutzt wird, ist an den sogenannten Malerstrich zu denken (auch bei allen anderen Farben ist er für einen einheitlichen Untergrund hilfreich). Bereits gestrichene Stellen werden durch ganz leichtes erneutes Rollen noch einmal komplett geebnet, sodass der Lack einheitlich verlaufen kann. Für den Malerstrich nicht erneut Farbe nehmen, sondern nur ganz leicht von oben nach unten über die bereits gestrichene und noch nicht getrocknete Fläche fahren.

© diybook | Spanplatte streichen: Zuerst werden die Ecken und Kanten mit einem Pinsel vorgestrichen. Danach erfolgt der Voranstrich mit der…
© diybook | Ergebnis: Wer hätte gedacht, dass sich hinter diesem strahlenden Weiß bloß eine Spanplatte verbirgt? Das Ergebnis kann sich…

Verwandte Anleitungen