Der Glättputz ist, wie der Name schon andeutet, glatt und eignet sich besonders fürs Tapezieren oder gestrichene Wände. Doch wie wird so ein Glättputz richtig verarbeitet, damit sich das Ergebnis auch sehen lassen kann? Das, und jede Menge Tipps und Tricks, wie auch Du den Putz perfekt verarbeiten kannst, zeigen wir Dir in dieser Anleitung.

Ausgangslage

Bei diesem Projekt dient eine fertig vorbereitete Ziegelwand als Ausgangslage. Das bedeutet, dass die Schlitze der Elektroinstallation bereits verschlossen sind und Putzprofile an den Kanten und Anputzleisten bei den Fenstern angebracht wurden. Beim Verschließen der Schlitze ist darauf zu achten, dass diese entweder mit Mauermörtel oder Schlitz-Putz verschlossen wurden. Zudem sind die erforderlichen Standzeiten zwingend zu beachten.

Hinweis: Die Mindesttemperatur von Material, Luft und Untergrund bei der Verarbeitung und während der Trocknungsphase beträgt + 5 °C.

© diybook | Als Ausgangslage für den neuen Putz dient in diesem Fall eine Hohlziegelwand. Wichtig ist, dass bereits alle Schlitze mit…

Werkzeug und Material

Beim Verputzen einer Wand mit Gipsputz bzw. Glättputz sind neben dem eigentlichen Putz auch einige Werkzeuge nötig. Dazu zählen natürlich die Putzmaschine, eine Leiter, eine Kardätsche, verschiedenste Spachteln wie Breitspachtel, Eckspachtel und Kellen. Natürlich dürfen auch ein Putzhobel und eine Putzsäge nicht fehlen. Für die weiteren Vorbereitungen werden ein Rührwerk, eine Lammfellwalze inkl. Telekopstange benötigt. Auch eine Gartenspritze samt Pumpe und Eimer sind bei diesem Projekt notwendig. Zudem kann eine Wasserwaage nicht schaden.

Vorbereitungsarbeiten

Eine der wichtigsten Vorbereitungen ist der Schutz aller empfindlichen Objekte wie Fenster und Türen. Ist, wie hier, auch die Deckenkonstruktion sichtbar, dann sollten auch die Balken und Sparren mit Folie entsprechend abgedeckt werden. Liegen unterschiedliche Mauerwerkstypen vor, wie zum Beispiel Betonkränze, dann müssen auch hier entsprechende Vorbereitungen getroffen werden. Sehr glatte Oberflächen wie Beton sind vor dem Verputzen mit Putzkontakt zu versehen. Der Putzkontakt wird laut Herstellerangaben aufgerührt und mit der Lammfellwalze aufgetragen. Nach dem Trocknen wird auch die Ziegelwand entsprechend vorbehandelt. Beim Gipsputz wichtig ist das Aufbringen einer Aufbrennsperre, damit der Putz gleichmäßig trocknen kann. Am schnellsten geht das mit einer Pumpe und einer Gartenspritze.

© diybook | Das Abkleben der Fenster und Türen versteht sich eigentlich von selbst. Aber auch andere Bauteile wie z.B. sichtbare…
© diybook | Glatte Oberflächen wie z.B. Beton sind mit einem Putzkontakt vorzubehandeln. Dieser wird vor der Verarbeitung mit einem…
© diybook | Der Auftrag des Putzkontaktes erfolgt am besten mit der Lammfellwalze. Nach dem Auftrag muss das Material trocknen.
© diybook | Für den verwendeten Gipsputz - hier ein Glättputz - ist es angeraten die Ziegel mit einer Aufbrennsperre zu versehen. Das…

Materialübergänge ggf. netzen

Nachdem auch die Aufbrennsperre getrocknet ist, kann das Verputzen der Wand beginnen. Die Putzmaschine wird eingestellt. Dann beginnen wir damit den Mauerwerksübergang zu netzen. Das Netz ist dabei immer im oberen Drittel der Putz-Schichtdicke einzulegen. Und da in diesem Projekt lediglich 10 mm Putz aufgetragen werden, kann das Netz bereits nach der ersten Putzlage eingearbeitet werden. Daher tragen wir den Putz an diesen Stellen auf und arbeiten das Netz überlappend ein.

© diybook | Bei Mauerwerksübergängen ist ein Netz im äußeren Drittel der Schichtdicke einzuarbeiten. Wie beim Netzen üblich wird dabei…

Putz auftragen

Jetzt wird der Putz auch auf dem Rest der Wand aufgetragen bzw. aufgespritzt. Das Aufbringen des Putzes geht sehr schnell von statten. Wichtig ist, dass der Putz gleichmäßig und ich gleicher Schichtdicke aufgetragen wird. Es lohnt sich, die Wand in entsprechend große Felder einzuteilen, um diese nacheinander abzuarbeiten. Umso gleichmäßiger der Putz aufgetragen wird, umso leichter ist das nachfolgende Abziehen.

Sobald genug Putz auf der Wand ist, wird mit dem Abziehen begonnen. Am besten beginnt man damit an Referenzpunkten wie Fenster und Türen. Das Abziehen dient dazu den Putz zu ebnen und die Stellen sichtbar zu machen, wo noch Putz fehlt.

© diybook | Nach den Vorbereitungsarbeiten wird die Putzmaschine eingestellt und der Putz an die Wand angeworfen. Wichtig ist das…
© diybook | Sobald genug Putz an der Wand angeworfen ist, wird sogleich abgezogen. Als Bezugspunkte eignen sich Fenster oder Türstöcke.
© diybook | Beim ersten Abziehen geht es lediglich um das Ebnen des Putzes und das Aufzeigen der Fehlstellen. Wo ist bereits genug Putz an…

Weiteren Putz auftragen

Auf diesen Fehlstellen wird weiterer Putz aufgetragen. Nach dem Auftragen wird er mit der Kadätsche erneut abgezogen. Begonnen wird dabei immer an den Referenzpunkten. Überschüssiger Putz wird von der Kartätsche abgenommen und die Stellen mit zu wenig Putz aufgefüllt. Bei den Tür- und Fensterlaibungen kommen kleinere Werkzeuge wie kleine Flächenspachteln zum Einsatz. Diese Vorgänge werden so lange wiederholt bis an der ganzen Wand genug Putz aufgetragen ist und die Wand einheitlich und eben abgezogen ist.

© diybook | Überall dort, wo noch Putz fehlt, wird weiterer Gipsputz angeworfen.
© diybook | Danach wird die Wand wieder mit der Kardätsche abgezogen und der Putz geebnet.
© diybook | Diese Vorgänge wiederholen sich so oft, bis genug Putz an der Wand ist und die erforderliche Schichtdicke erreicht ist.
© diybook | Bei Tür- und Fensterlaibungen kommt entsprechend kleines Arbeitsgerät, wie Kellen und Spachteln, zum Einsatz.
© diybook | Beim Verputzen ist gefühlvolles und sorgfältiges Arbeiten angesagt. Nach diesen ersten Arbeitsschritten ist die Wand bereits…

Putz schneiden

Nach einer kurzen Antrocknungszeit wird der Putz geschnitten. Dabei wird der Putz nun mit Flächenspachteln überarbeitet und kleinere Nasen, die beim Abziehen mit der Kardätsche zurückgeblieben sind geebnet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Ränder der Wand gelegt. Zudem werden in diesem Zug die Ecken mit dem Putzhobel herausgearbeitet.

Danach kann bereits mit der Reinigung begonnen werden. Eventuell an die Decke gespritzter Putz wird abgekratzt und auch der Boden wird vom herabgefallenen Putz befreit. Sauberes Arbeiten ist auch beim Verputzen ein Muss.

© diybook | Doch jetzt steht erstmal eine Pause an, damit der Putz kurz antrocknen kann. Dann wir der Putz geschnitten. Das bedeutet, dass…
© diybook | Auf diese Weise werden durch die Kardätsche bedingte Nasen egalisiert und der der Putz weiter geebnet.
© diybook | Gerade Kanten, sowie Tür- und Fensterlaibungen werden sorgsam nachgearbeitet und geebnet.
© diybook | Bei Ecken kommt der Putzhobel zum Einsatz. Mit ihm werden die Ecken sauber herausgearbeitet. Danach ist wieder eine Pause…
© diybook | Auch oder gerade beim Verputzen ist sauberes Arbeiten wichtig. Daher wird in dieser Trocknungspause der herabgefalle Putz vom…

Putz filzen

Nachdem der Putz weiter antrocknen konnte und die passende Konsistenz für das Filzen aufweist, wird die Wand genässt. Das gelingt am einfachsten wieder mit einer Gartenspritze. Zu viel Wasser sollte dabei aber nicht aufgetragen werden, da sonst der Putz an der Oberfläche zu sehr ausgeschwemmt wird.

Dann wird der Putz mit dem Schwammbrett gefiltzt. Bei diesem Schritt werden die letzten Unebenheiten egalisiert und kleinste Fehlstellen aufgefüllt.

© diybook | Vor dem nächsten Schritt, dem Filzen, wird der Putz genässt. Eine Gartenspritze ist hierfür das ideale Werkzeug. Aber Achtung:…
© diybook | Jetzt wird der Putz gefilzt. Dabei wird der Putz mit dem Schwammbrett überarbeitet. Auf diese Weise werden alle letzten…
© diybook | Bei Tür- und Fensterlaibungen kommt wieder kleineres Werkzeug zum Einsatz.

Putz glätten

Sobald das geschafft ist, wird der Putz mit Flächenspachteln geglättet. Überschüssige Schlemme landet im Kübel. Jetzt ist genaues und sauberes Arbeiten angesagt, ist das doch der letzte Schritt beim Verputzen einer Wand. Das Glätten der Ecken gelingt am besten mit der Eckspachtel.

© diybook | Der Finale Schritt beim Verputzen der Wand mit einem Glättputz ist das Glätten. Jetzt wird die Wand mit dem Flächenspachtel…
© diybook | Die überschüssige Schlemme wandert jetzt aber nicht wieder an die Wand, sondern landet im Kübel.
© diybook | Im letzten Schritt wird besonderes Augenmerk auf genaues Arbeiten gelegt.

Abschließende Arbeiten

Der letzte Arbeitsschritt, der noch fehlt, ist das Trennen angrenzender Bauteile wie zum Beispiel der Decke oder andere Bauteile wie Betonsäulen oder den Hölzern der Deckenkonstruktion. Wird dieser Schritt nicht gemacht, kann es durch Bewegungen zu unkontrollierten Rissen im Putz kommen. Und das will man ja tunlichst vermeiden.

© diybook | Die Abschlussarbeit, die nicht vergessen werden darf, ist der Kellenschnitt. Dabei wird der Putz von allen angrenzenden…

Ergebnis

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Wand bzw. der Raum ist fertig verputzt. Die Wand ist jetzt nicht nur eben, sondern auch absolut glatt.

Bei einer so gut vorbereiteten Wand wird sich der Maler freuen, wenn er den abschließenden Wandbelag aufbringt, egal ob Farbe oder Tapete.

© diybook | Dann ist es geschafft und der Raum erstrahlt in neuem Glanz.
© diybook | Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Der Glättputz ist absolut eben und glatt.