Werden Räume mit neuen Leitungen, Rohren oder Ähnlichem ausgestattet, sind die Wände meist nicht wiederzuerkennen. Große Hohlräume in der Wand müssen daher vor dem Streichen durch Verputzen und Spachteln geschlossen werden. Während es bei kleineren Arbeiten mit ein wenig Spachteln getan ist, ist in besagtem Fall das Verputzen unausweichlich. Mit den richtigen Kniffen ist aber selbst das Verputzen und Spachteln einer Wand selbst für den Hobby-Heimwerker problemlos zu bewerkstelligen.

Werkzeug und Material

Für den ersten Schritt der Wiederherstellung – dem Verputzen der Wand – werden ein Kalk-Zement-Innenputz, ein Eimer, eine Bohrmaschine, ein Rührstab, eine Maurerkelle und ein Quast (Kleister- oder Malerbürste) benötigt. Für das anschließende Spachteln sind  eine Innenspachtelmasse, ein gewöhnlicher Spachtel und ein Breitspachtel vonnöten.

Um den Boden zu schützen, empfehlen wir vorhergehend das Auslegen einer Handwerkerdecke oder einer dicken Abdeckplane.

© diybook | Wand verputzen und spachteln: Die Wasserleitungen und das Abflussrohr wurden versetzt, die Wände sind danach alles andere als…
© diybook | Status Quo: Auch wenn die Löcher großzügig mit PU-Schaum ausgefüllt wurden, muss bei solchen "Schäden" vor dem…

Kalk-Zementputz für Innen anrühren

Bevor mit dem dem Verputzen der Wand losgelegt werden kann, ist ein klein wenig Vorbereitung erforderlich – nämlich das Anrühren des Kalk-Zementputzes. Der Putz unterscheidet sich grundlegend von normaler Spachtelmasse. Er wird anders verarbeitet und ist auch aufwändiger vorzubereiten. Das Anrühren des Putzes mit einem Stiel oder einer Spachtelkelle wird nicht gelingen – für die optimale Mischung ist ein Rührstab unerlässlich. Dieser wird in eine Bohrmaschine gespannt und garantiert durch hohe Umdrehungen die einheitliche Durchmischung der Komponenten.

Tipp: Beim Anrühren nicht zu zaghaft sein und besser darauf achten, den ganzen Eimer von oben bis unten gut mit dem Rührstab zu durchmischen. Nur so entsteht ein einheitlicher Putz!

© diybook | Kalk-Zementputz für Innen anrühren: Der Kalk-Zementputz für den Innenbereich wird mit dem Rührstab angerührt. Das Anrühren mit…

Zu verputzende Stellen gründlich nässen

Vor dem Verputzen der Wand ist es erforderlich, die zu verputzenden Stellen gut zu nässen. Am einfachsten geht dies mit einem Quast bzw. einer Kleister- oder Malerbürste. Das Wasser des gut getränkten Quasts wird mit viel Schwung an die Wand gespritzt, um auch kleine Löcher und Vertiefungen zu erreichen. Mit einem Pinsel wird in diesem Fall nicht gearbeitet und das Wasser sollte großzügig, statt sparsam verteilt werden.

Es empfiehlt sich sogar, die zu verputzenden Stellen schon beim Anrühren des Putzes mehrmals zu nässen. Denn beim eigentlichen Verputzen muss die Wand noch eine gewisse Restfeuchtigkeit aufweisen.

© diybook | Vorbereitung: Vor dem Verputzen werden die zu verputzenden Stellen großzügig mit Wasser benässt. Zum Befeuchten wird ein Quast,…
© diybook | Das Nässen: Wirklich gepinselt wird hier allerdings nicht. Wir schleudern das Wasser mit dem getränkten Quast gegen die Wand.…

Das Verputzen und das richtige Anwerfen des Putzes

Im Gegensatz zum Spachteln muss beim Verputzen von Wänden nicht zimperlich vorgegangen werden. Mit einer Maurerkelle bzw. einem größeren Kellenspachtel wird der Putz im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand geworfen. Dabei wird der Putz durch das Anwerfen auch in kleinste Ritzen befördert, was bei normalem Auftragen mit dem Spachtel nicht möglich wäre.

Achtung: Unbedingt auf die Restfeuchtigkeit der Wand achten! Außerdem darf beim Anwerfen des Putzes auf keinen Fall zimperlich vorgegangen werden – auch wenn es auf den ersten Blick unschön und unsauber aussieht.  Beim Verputzen einer Wand muss der Putz wirklich mit viel Schwung aufgetragen und dann leicht angedrückt werden.

Um das nachfolgende Spachteln der Wand zu erleichtern, wird überstehender Putz mit einem Spachtel abgetragen.

© diybook | Anwerfen des Putzes: Das Anwerfen des Putzes ist ebenfalls keine Feinarbeit. Mit einer Maurerkelle wird der Putz im wahrsten…
© diybook | Verputzen: Es ist immer auf die markierte Stelle zu achten, und wie wir vormachen, kann beim Anwerfen ruhig etwas Schwung…
© diybook | Nässen nicht vergessen: Es muss vor dem Anwerfen nochmal auf die Restfeuchte der Wand geachtet werden. Gegebenenfalls ist hier…
© diybook | Grob verputzt: Der erste Teil wäre geschafft. Die Wand ist wieder verschlossen und alle Hohlräume ausgefüllt. Von einer glatten…

Vorbereitungen vor dem Spachteln der Wand

Bei diesem Projekt wurden nicht nur die Wasserleitungen verlegt, sondern auch direkt darüberliegende Fliesen von der Wand abgeschlagen. Diese Fläche wird nun in einem Aufwasch mit der frisch verputzten Fläche verspachtelt. 

Zuvor wird dieser Untergrund aber ebenfalls genässt – diesmal aber mit einem gänzlich anderem Hintergrund. Im Gegensatz zum Nässen beim Wände-Verputzen dient das Nässen beim Verspachteln dazu, die Wand von Staub zu befreien. Daher wird jetzt auch mit dem Quast über die Wand gepinselt. 

Als letztes fehlt noch die Spachtelmasse. Die darf beim Spachteln natürlich nicht fehlen. Um diese anzurühren, wird sie bis knapp unter die Wasseroberfläche in einen Baueimer eingestreut und gut verrührt. Die Masse sollte eine sämige, leicht dickliche Konsistenz aufweisen und darf nicht tropfen.

© diybook | Vorbereitung zum Spachteln: Auf der Fläche über den eben verputzten Wasserleitungen wurden im Zuge der Renovierung die Fliesen…
© diybook | Spachtelmasse ansetzen: Um die Spachtelmasse anzusetzen, wird diese in der Regel bis knapp unter die Wasseroberfläche in kaltes…
© diybook | Spachtelmasse anrühren: Die Spachtelmasse kann je nach benötigter Menge von Hand oder per Rührstab angerührt werden. Bei…

Richtiges Auftragen der Spachtelmasse

Beim Spachteln der Wand wird die fertige Spachtelmasse mit einem Flächenspachtel zuerst grob aufgetragen und dabei gut in alle vorhandenen Hohlräume gedrückt. Dabei muss auf keine spezielle Abziehrichtung geachtet werden und die Spachtelmasse kann kreuz und quer auf der Fläche verteilt werden. 

Nach dem ersten groben Auftragen der Spachtelmasse muss allerdings auf ein gleichmäßiges Abziehen und Verteilen geachtet werden. Dabei wird immer von unten nach oben abgezogen, um eine gleichmäßige und glatte Oberfläche zwischen verputzter Fläche und vorhandener Wand zu erreichen.

Ist die Spachtelmasse komplett aufgetragen, erfolgt ein nochmaliges und vorsichtiges Abziehen von unten nach oben. Eventuell überstehende Spachtelmasse wird dabei aufgefangen und die Wand komplett geglättet.

Tipp: Beim Abziehen der Spachtelmasse sollte nicht zu viel Druck ausgeübt werden, damit vorhandene Spachtelmasse nicht übermäßig abgezogen wird und Vertiefungen entstehen! Daher sollte beim Spachteln von Wänden immer ein möglichst breiter Flächenspachtel verwendet und immer sauber gearbeitet werden!

© diybook | Spachtelmasse auftragen: Die Spachtelmasse sollte beim ersten groben Verspachteln gut in die vorhandenen Hohlräume gedrückt…
© diybook | Richtig abziehen: Nach dem ersten groben Spachteln muss auf ein gleichmäßiges Abziehen und Verteilen geachtet werden. Wir…
© diybook | Richtig abziehen: Wir ziehen den Spachtel langsam und nicht mit zu viel Druck über die Wand, denn zu viel Druck würde…
© diybook | Verputze Fläche verspachteln: Nach den abgeschlagenen Fliesen ist auch der untere Teil der Wand an der Reihe. Die frisch…
© diybook | Spachteln rund um die Absperrventile: Je größer und breiter der Spachtel, umso schöner wird bei großen Flächen das Ergebnis.…
© diybook | Immer in eine Richtung abziehen: Den Abschluss bildet das verputzte Abwasserrohr in Bodennähe. Auch hier ziehen wir immer von…

Das Ergebnis: Eine verputzte und gespachtelte Wand

Geschafft! Die Wand ist verputzt und verspachtelt. Und von den Wasserleitungen und dem Abflussfohr ist nichts mehr zu sehen. Ist die Wand dann auch noch gerade, kommt besondere Freude auf.

Und nicht verzagen, wenn das Ergebnis beim ersten Mal noch nicht ganz stimmt. Niemals aufgeben, heißt die Devise! Eine Wand verputzen und spachteln ist grundsätzlich nicht schwer, erfordert aber Gefühl und Übung. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

© diybook | Ergebnis: Von einer Verlegung der Wasserrohre und dem Abfluss ist nicht mehr zu sehen. Die Wand ist gerade und glatt ! Bis auf…

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