Undichter Blumentrog
Wasser ist eine jener Naturgewalten, gegen die sich der Mensch nur sehr schwer erwehren kann. Findet es doch jede noch so kleine Ritze, um sich seinen Weg zu bahnen. So ist die Freude am Blumentrog schnell dahin, wenn dessen Dichtheit versagt und das Wasser sich Zugang ins Innere des Hauses verschafft.
Das Problem ist dabei nicht, dass der Blumentrog nicht abgedichtet gewesen wäre. Vielmehr sind schlampige Arbeit gemeinsam mit den doch recht widrigen Bedingungen Schuld am Versagen der Abdichtung. In diesem Artikel zeigen wir, wie dem undichten Blumentrog auf den Grund gegangen werden kann und wie einfach sich in Eigenregie ein Blumentrog abdichten lässt.
Werkzeug und Material
Um einen Blumentrog aus Beton abdichten zu können, ist bei bei der hier gewählten Abdichtungsart nicht viel an Materialien und Werkzeugen erforderlich. So reichen eine Drahtbürste, eine Kelle, eine Glättkelle und ein Rührstab an Werkzeugen bereits aus.
Noch kürzer als die Werkzeugliste gibt sich die Materialliste mit Schleifpapier und der 2-K Abdichtung. Die gewählte Abdichtung ist bitumen- und löselmittelfrei und für alle Lastfälle geeignet. Zudem hat sie in dem Projekt durch eine sehr gute Verarbeitbarkeit überzeugt.
Blumentrog ausräumen
Bevor mit dem Abdichten begonnen werden kann, muss der Beton-Blumentrog vollständig ausgeräumt werden. Dazu werden die Pflanzen ausgegraben und vorübergehend zur Seite gelegt bzw. an anderer Stelle eingepflanzt. Da der Trocknungsprozess der Abdichtung einige Tage beträgt, muss die Versorgung der Pflanzen für diese Zeit sichergestellt sein.
Mit Eimer und einer Schaufel wird nun die restliche Erde vorsichtig entfernt. Auch wenn die Abdichtung bereits undicht ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Abdichtung durch das Arbeitswerkzeug nicht noch mehr beschädigt wird. In Bodennähe befindet sich eine weitere, mit einem Plfanzenvlies abgetrennte Schicht aus Hydrosteinen. Dieser Aufbau soll eigentlich verhindern, dass sich das Wurzelwerk der Pflanzen einen Weg ins Mauerwerk bahnt.
So wird auch diese Schicht mit Eimer und Schaufel entfernt, bis der Blumentrog vollständig leer ist.
Der Schaden
Nun werden die Problemstellen sichtbar: In Bodennähe befinden sich Risse in der alten Bitumenabdichtung. Feines Wurzelwerk scheint anzuliegen. Vermutlich ein Relikt vorangegangener Sanierungen.
Aber auch in den spitzen Winkeln der Ecken finden sich Problemstellen am laufenden Band. So ist nicht nur ein Riss in der Abdichtung auszumachen. Welche der Problemstellen nun tatsächlich für das Eindringen des Wassers verantwortlich ist, kann zwar nicht beurteilt werden. Aber dass die Ursache in diesem Beton-Blumentrog zu suchen ist, scheint offensichtlich.
Zeit also, den Blumentrog abzudichten!
Vorbereitungen für das Abdichten des Blumentrogs
Bevor sich der Blumentrog abdichten lässt, will auch der Untergrund gut vorbereitet sein. So wird der gesamte Blumentrog gründlich mit einer Drahtbürste abgerieben. Das löst die noch vorhandene Erde und andere Schmutzreste vom Untergrund ab.
Danach wird die alte Bitumenabdichtung mit einem Schleifpapier der Körnung 60 gut aufgeraut. Die Aufmerksamkeit gilt hier besonders den Ecken, da sich dort Trennschichten besonders gut halten.
Zu guter Letzt wird der Trog gründlich ausgesaugt. Tipp: Kann nicht gesaugt, sondern nur gekehrt werden, so sollte eine Grundierung zum Abbinden der verbleibenden Trennschicht aufgetragen werden.
Abdichtung anrühren
Jetzt geht es an das Anmischen des Materials. Dazu wird die flüssige Komponente mit Hilfe eines Rührstabs für die Bohrmaschine kurz aufgerührt. Aber Achtung! Mehr als 4-600 Umdrehungen pro Minute sollten es nicht sein.
Anschließend wird die gesamte zweite Komponente der Masse hinzugefügt und das ganze Gebinde für gut zwei Minuten zu einer homogenen und klumpenfreien Masse verrührt.
Einmal angemischt, bleiben jetzt gut zwei Stunden, um das Material zu verarbeiten und damit den Blumentrog abzudichten.
Blumentrog abdichten
Das Abdichten des Blumentrogs kann beginnen. Mit Kelle und Spachtel bzw. einer Glättkelle wird die Abdichtung satt aufgespachtelt. Die Nassschichtdicke sollte gut 2 mm dick sein, denn für die dauerhafte Abdichtung für alle Lastfälle sind in Summe 4,4 mm Nassschichtdicke gefordert. Diese wird in zwei Arbeitsgängen aufgetragen. Dabei sollte der erste Auftrag soweit getrocknet sein, dass der erste durch das Auftragen der zweiten Schicht keinen Schaden nimmt.
Nach dem Spachteln des Bodens folgen die Wände. Besonderes Augenmerk gilt allerdings den Ecken. Denn dort liegen die Schwachstellen einer jeden Abdichtung. Vor allem spitze Winkel sind nur mit viel Fingerspitzengefühl zu bearbeiten.
Tipp: Bodennahe Ichsen sollten bereits bei der Herstellung des Betontroges als Hohlkehle - mit einem Radius von mindestens 4 cm - ausgeführt werden.
Ist die erste Schicht aufgespachtelt, steht eine Pause an. Denn vor dem zweiten Durchgang muss die Abdichtung ausreichend getrocknet sein.
Nach einer guten Stunde folgt dann der zweite Auftrag der Abdichtung. An Material wird nicht gespart, denn in Summe sollen es fast 4,5 mm Nasssichtdicke sein. Besonderes Augenmerk wird wieder den Ecken geschenkt. So werden die Ichsen mit einem Löffel zu einer kleinen Holhkehle geformt. Derart kann sichergestellt werden, dass keine noch so kleine Fehlstelle übersehen wurde.
Ergebnis
Geschafft! Der Blumentrog aus Beton ist soweit abgedichtet. Jetzt heißt es warten, denn je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit dauert es 2-3 Tage, bis die Abdichtung zur Gänze durchtrocknet ist.
Eines aber ist schon jetzt gewiss: Durch diesen Blumentrog läuft bestimmt kein Wasser mehr ins Haus und der grünen Blumenfreude steht auch zukünftig nichts im Weg.