Kleinere Gartenmauern und andere Zweckbauten wie Stützmauern werden oft aus Schalsteinen errichtet. Die Bauweise gestaltet sich etwa anders als bei massiven Mauersteinen. Denn bei Verwendung von Schalsteinen muss man die Stützmauer nach dem Aufbau betonieren, d.h. die Schalsteine mit Beton verfüllen. Das ist aber kein großes Problem, wie Du anhand der folgenden Anleitung selber sehen wirst. Wir demonstrieren, wie sich eine Stützmauer aus Schalsteinen betonieren lässt!

Werkzeug und Material

Eine gute Mauer benötigt natürlich ein solides Fundament. Deshalb haben wir Dir bereits in der vorausgegangenen Anleitung gezeigt, wie Du ein Streifenfundament betonieren kannst. Nun soll auf diesem Fundament die eigentliche Stützmauer errichtet werden.

Für dieses Projekt sind zahlreiche Hilfsmittel erforderlich. So brauchen wir neben Maßband, Zollstock, Wasserwaage, Mauerschnur und Richtscheit vor allem eine Mischmaschine, Scheibtruhen, Schaufel, Maurerkellen und eine Maurer-Schöpfkelle. Außerdem kommen Flächenspachtel, Kübel, Besen und ein Bolzenschneider zum Einsatz. Nicht fehlen darf zudem eine Bohrmaschine mit Quirl (alternativ ein Rührwerk).

Auch der Materialbedarf kann sich sehen lassen. Zum Abdichten des Fundaments wird eine 2-Komponenten-Dichtschlemme gebraucht. Für den Beton werden dagegen Zement, Sand und Wasser benötigt. Kernelement dieses Projektes sind natürlich die Schalsteine. Aber auch Betoneisen und kleine Keile dienen der Konstruktion. 

Tipp: Mach es wie die alten Ägypter! Aus Schalungsbrettern lässt sich eine kleine Rampe bauen, mit der sich der Beton nahe an die Mauerkrone heranführen lässt. So ist es viel einfacher, die Stützmauer zu betonieren.

© diybook | Bei diesem Projekt wollen wir eine kleine Stützmauer errichten. Wir greifen dafür auf Schalsteine zurück, die wir nach dem…
© diybook | Den benötigten Beton wollen wir selbst mischen und brauchen daher jede Menge Zement. Die Wahl fällt auf einen Universalzement,…

Fundament abdichten

Natürlich braucht auch unsere kleine Stützmauer ein Fundament. Dieses wurde aber bereits in dem Projekt Streifenfundament betonieren angelegt, so dass nun gleich mit der Abdichtung weitergemacht werden kann. Damit sich das Mauerfundament abdichten lässt, muss der Beton wenigstens für einen Tag getrocknet sein.

Das Mittel der Wahl stellt hier eine 2-Komponenten-Abdichtung für den Außenbereich dar. Flüssige und feste Komponente werden im Kübel gemischt und dann mit Rührwerk oder Quirl vermengt, bis eine einheitliche Masse entstanden ist.

© diybook | Bereits in einem anderen Projekt haben wir das Streifenfundament für die Mauer angelegt. Allerdings fehlt noch die Abdichtung!
© diybook | Vor dem Abdichten wird das Fundament gründlich von Schmutz und Erdresten befreit. Es sollte bis dahin mindestens schon 24…
© diybook | Das Abdichten des Mauerfundaments erfolgt mit einer 2-Komponenten-Dichtmasse für den Außenbereich. Nach dem Mischen von Pulver…

Die fertige Dichtmasse wird nun nach und nach in größeren Portionen auf das Fundament aufgebracht und dann mit einem Flächenspachtel verstrichen. Der Auftrag erfolgt satt und gleichmäßig. Nach der ersten Lage wird die Abdichtung noch einmal in einer zweiten Lage aufgespachtelt.

Nach erfolgter Arbeit muss das Werkzeug sofort gereinigt werden, damit keine Anhaftungen zurückbleiben. Die Abdichtung selbst kann durchtrocknen, während wir noch einige Vermessungsarbeiten an der geplanten Stützmauer ausführen.

© diybook | Mittels Flächenspachtel wird die Dichtmasse satt in zwei Lagen auf das Fundament aufgetragen. Sorgfältiges Arbeiten zahlt sich…
© diybook | Nach dem Abdichten des Fundaments wird das Werkzeug sofort gereinigt. Ist die Dichtmasse erst ausgehärtet, könnte das schwierig…
© diybook | Der erste Schritt wäre abgeschlossen. Nun muss die Dichtmasse trocknen. Währenddessen können wir schon einmal Maß nehmen für…

Erste Schar Schalsteine verlegen

Beim Errichten der Stützmauer kommt es auf Präzision an. Daher überprüfen wir noch einmal alle Maße auf ihre Richtigkeit. Als Ausgangspunkt dient uns dabei das Ende eines bereits stehenden, älteren Mauerteils. Da die Werte alle noch mit den ursprünglichen Kalkulationen übereinstimmen, spannen wir als nächstes eine Mauerschnur auf. Als Ankerpunkt werden die ersten beiden Schalsteine ausgelegt.

Mit der Mauerschnur als Orientierung wird nun die erste Reihe der Schalsteine verlegt. Dabei werden die Steine über die aus dem Fundament ragenden Betoneisen gestülpt und trocken in die Reihe eingesetzt

© diybook | Die Zeit, die die Abdichtung braucht, um durchzutrocknen, gibt uns Gelegenheit, noch einmal Maß zu nehmen. Besonders wichtig…
© diybook | Ebenfalls wichtig ist das Spannen einer Mauerschnur. Sie gibt uns Orientierung zum geraden Verlauf der Mauersteine und zur…
© diybook | Nun können wir die erste Reihe an Schalsteinen versetzen. Die Steine werden über die vertikal aufragenden Betoneisen im…
© diybook | Besonders bei der ersten Reihe müssen die Steine immer wieder mit der Wasserwaage kontrolliert werden. Sonst könnte die ganze…

Da unser Fundament besonders eben und gerade geworden ist, können wir auf ein Mörtelbett als Ausgleichsschicht verzichten. Dennoch werden die Mauersteine mit der Wasserwaage permanent auf ihre horizontale und vertikale Ausrichtung hin überprüft. Besonders in der ersten Schar dürfen sich keine Unregelmäßigkeiten einschleichen.

Sobald die erste Reihe abgeschlossen ist, wird eine horizontale Bewehrung aus zwei parallel verlaufenden, 8 mm dicken Baustahlstreben in die dazu passenden Aussparungen eingelegt. Wo einzelne Streben dazu nicht ausreichen, müssen Anschlussstreben um wenigstens 20 cm überlappen.

© diybook | Natürlich muss auch die horizontale Ausrichtung auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Da unser Fundament sehr eben geworden…
© diybook | Die erste Reihe ist fertig. Ehe es weitergeht, wird in den Auslassungen der Steine eine horizontale Bewehrung aus zwei 8 mmm…

Zweite Schar Schalsteine verlegen

Weiter geht es mit der zweiten Schar! Da diese im Versatz verlegt wird, brauchen wir zu Beginn einen halben Stein. Halbe Schalsteine lassen sich aus speziellen ganzen Steinen herausschneiden. Dazu greifen wir auf den Winkelschleifer zurück. Der gewonnene halbe Stein wird an den Anfang der neuen Reihe gesetzt.

Nun wird weiter aufgemauert, bis auch die zweite Reihe fertig ist. Weiterhin wird immer wieder mit der Wasserwaage kontrolliert. Da Schalsteine keine Plansteine sind, kommt es unweigerlich zu Unebenheiten. Diese werden mit Keilen vorläufig behoben.

Achtung: Die Keile immer so setzen, dass sie außen aus der Mauer herausragen! Werden sie in die Mauer hineingelegt, behindert dies die Arbeit ungemein.

© diybook | Für die zweite Schar müssen wir mit einem halben Stein Versatz starten. Der halbe Stein wird zuvor aus speziellen ganzen…
© diybook | Der halbe Schalstein wird nun einfach am Beginn der zweiten Reihe platziert. Damit wäre der nötige Versatz hergestellt!
© diybook | Auch jetzt kontrollieren wir zwischendurch immer wieder, ob die Ausrichtung der Steine passt. Da Schalsteine keine Plansteine…
© diybook | Wo die Schalsteine etwas außer Waage sind, können wir uns mit kleinen Keilen behelfen. Dabei aber immer darauf achten, dass die…

Wurde die Reihe mit einem halben Stein begonnen, muss sie auch wieder mit einem halben Stein enden. Der übrig gebliebene halbe Stein wird also nun eingesetzt, um die Reihe abzuschließen. Dann wird erneut eine horizontale Bewehrung eingeschoben. Sie wird auf dieselbe Weise verlegt wie schon die erste.

Dann kann es mit dem Aufbau der Stützmauer weitergehen. Die dritte Reihe startet wieder mit einem ganzen Stein. Ansonsten bleibt das Vorgehen immer gleich. Nach Abschluss dieser Reihe ist die Mauer für unsere Zwecke dann hoch genug, d.h. wir können die Stützmauer betonieren.

© diybook | Am Ende der zweiten Reihe angekommen, findet auch der andere halbe Stein seine Verwendung. Das Projekt schreitet sichtlich…
© diybook | Nach Fertigstellen der zweiten Schar wird auch diesmal nicht die horizontale Bewehrung vergessen. Das Vorgehen ist dasselbe wie…
© diybook | Jetzt geht es nach dem gezeigten Muster weiter, bis auch die dritte Reihe an Schalsteinen versetzt ist. Höher soll unsere Mauer…

Betonieren: Materialbedarf ermitteln

Den Materialbedarf für dieses Projekt haben wir zwar schon grob kalkuliert. Wenn man aber selber Beton mischen will, muss das Verhältnis der Bestandteile, vor allem von Zement und Wasser, genau stimmen. Willkomene Unterstützung bietet hier die App Richtig betonieren von Lafarge.

Die App berücksichtigt Faktoren wie Projektart, Außenbedingungen und Maße und berechnet daraus das richtige Mischverhältnis für den Beton. Auf diese Weise hat man Klarheit zum Materialbedarf. Zudem gibt es Empfehlungen zum geeigneten Zement als Basis. Eine wertvolle Hilfe für Einsteiger!

© diybook | Wir wollen unseren Beton selber mischen, brauchen dafür aber genaue Zahlen zum Materialbedarf und zum Mischverhältnis. Hier…
© diybook | Die App verrät uns nicht nur die passende Zementsorte als Ausgangsbasis. Sie klärt uns auch über die anderen Bestandteile,…

Beton mischen

Damit wir unsere Stützmauer betonieren können, müssen wir zunächst einmal den Beton anmischen. Die korrekte Menge an Wasser wird in der Mischmaschine vorgelegt, bevor drei bis vier Schaufeln Sand ergänzt werden. Dann kommt der Zement an die Reihe. Der gesamte Sack wird in die Maschine entleert.

Während der Mischer dreht, werden weitere Schaufeln Sand hinzugefügt, bis der Beton die richtige Konsistenz erreicht hat. Danach wird die Masse noch weitere drei Minuten in horizontaler Stellung gedreht. Der fertige Beton kann nun in die Scheibtruhe gegossen werden. Sofort kommt die nächste Partie Wasser in den Mischer.

© diybook | Die App hat ermittelt, wie viel Wasser wir für unseren Beton brauchen. Das Wasser wird als Ganzes im Mischer vorgelegt.
© diybook | Der Mischer wird in Bewegung gesetzt, dann folgen drei bis vier Schaufeln Sand in die Trommel. Nach kurzem Mischen wird die…
© diybook | Sobald der Mischer ruht, wird der Zement hinzugefügt. Das Mischverhältnis ist dabei immer auf ganze Säcke ausgelegt. Am Ende…
© diybook | Um den Beton abzurunden, wird jetzt so lange weiterer Sand in den Mischer geschaufelt, bis die Masse die für das Projekt…
© diybook | Zum Abschluss wird der Mischer horizontal gestellt und der Beton noch einmal drei Minuten gedreht. Dann ist die Mische fertig…

Stützmauer betonieren

Mit dem fertigen Beton können wir nun die Stützmauer betonieren. Zu diesem Zweck errichten wir uns an der Mauer eine kleine Rampe aus Schalungsbrettern, so dass es möglich wird, die Scheibtruhe möglichst nah heranzuführen. Dann füllen wir den Beton mit einer Maurer-Schöpfkelle in die Steine ein.

Es ist dringend zu empfehlen, den bereits verfüllten Beton zwischendurch regelmäßig mit einem Betoneisen zu stochern und zu verdichten. Lästige Lufteinschlüsse werden so vermieden, was der Stabilität dienlich ist.

Achtung: Niemals mehr als vier Reihen an Schalsteinen zugleich betonieren! Sonst kann es passieren, dass die Steine der untersten Reihe unter dem Druck der Masse platzen.

© diybook | Der nächste Teil des Projekts ist simpel: Die Schalsteine werden nach und nach mit Beton verfüllt. Dazu muss immer wieder neuer…
© diybook | Zwischendurch wird der Beton mit einem Betoneisen gestochert, um ihn zu verdichten. So wird Lufteinschlüssen vorgebeugt und der…
© diybook | Unsere Mauer ist ohnehin nur drei Reihen hoch. Niemals sollten aber mehr als vier Reihen zugleich betoniert werden.…

Die letzte Steinreihe der Stützmauer wird nur halbhoch betoniert. Denn es muss noch Platz bleiben für die Konstruktion der Mauerkrone. Bis dahin aber ist die wichtigste Aufgabe, immer rechtzeitig neuen Beton heranzuschaffen. Helfende Hände und zusätzliche Scheibtruhen sind hier unbezahlbar!

Sobald das Betonieren der Stützmauer abgeschlossen ist, werden noch einige Betoneisen mit dem Bolzenschneider abgelängt und in den frischen Beton gesteckt. Die Höhe, um die sie herausragen, richtet sich nach den bereits vorhandenen Eisen. So ist dann später schon alles bereit, um die fehlende Mauerkrone zu ergänzen.

© diybook | Die letzte Reihe an Schalsteinen wird nur halb verfüllt. So bleibt ausreichend Platz, um später einen Mauerkranz zu ergänzen.
© diybook | Das Wichtigste bei diesem Arbeitsschritt ist der rechtzeitige Nachschub an Beton. Umso besser also, wenn man auf helfende Hände…
© diybook | Als letzte Maßnahme in diesem Projekt bereiten wir noch den Aufbau des Mauerkranzes vor. Dafür schneiden wir Betoneisen mit…
© diybook | Die zusätzlichen Betoneisen werden jetzt so in den frischen Beton gesteckt, dass in jedem großen Schalstein zwei Eisen…

Das Ergebnis

Hervorragend! Wir konnten die Stützmauer betonieren, ohne dabei auf größere Schwierigkeiten zu stoßen. Zugegeben, mittlerweile haben wir auch schon etwas Übung darin. Doch auch die App von Lafarge war uns dabei eine große Hilfe. Insgesamt können wir mit unserem Projekt sehr zufrieden sein.

Achtung: Eines sei zum Schluss noch angemerkt: Bei größeren Stützmauern oder bei Mauern an Hanglagen hat das Selbermachen seine Grenzen. Hier unbedingt einen Statiker zurate ziehen! Das Wichtigste ist immer sicheres und umsichtiges Arbeiten. Dann macht's auch morgen noch Spaß!

© diybook | Damit wäre die Arbeit fürs erste abgeschlossen. Wir konnten erfolgreich unsere kleine Stützmauer betonieren. Der Rest ist jetzt…

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