Pflaster ist ein sehr schöner wie auch sehr beständiger Bodenbelag. Richtig verlegt, überdauert es selbst Jahrzehnte zumeist unbeschadet. Pflastersteine sind daher ein hervorragender Bodenbelag für öffentliche Plätze und eignen sich aufgrund ihrer recht einfachen Verlegung ebenso für private Arbeiten an Einfahrten, Gartenwegen und Plätzen. Die nachfolgende Anleitung greift letzteres Beispiel heraus und zeigt, wie sich ohne viel Aufhebens ein Gartenplatz pflastern lässt.

Das Projekt - Gartenplatz pflastern

Gartenwege sind eine feine Sache, geleiten sie doch Hausherrin und Hausherrn auch bei Schlechtwetter sicher durch den Garten. Aber wohin führt der Gartenweg? Zum Gartenhaus, Geräteschuppen oder Blumenbeet? Wäre es nicht schöner, seinen eigenen zentralen Gartenplatz zu bauen? Mit einem Blumentrog, einer Parkbank oder Liegen bestückt, geriete dieser ganz schnell zur besonderen Wohlfühl-Oase im eigenen Garten.

Also dann! Die folgende Anleitung zeigt, wie einfach das Pflastern eines Gartenplatzes gelingt. 

© diybook | Dann ist es geschafft und das Pflastern des Gartenplatzes ist abgeschlossen. Das sieht gut aus!
© diybook | Damit das Verlegen auch wirklich gelingt, ist es ratsam, sich das Verlegemuster gut einzuprägen bzw. nach wiederkehrenden…

Werkzeug und Material

Das für das Pflastern von Gartenplätzen notwendige Material ist überschaubar. Gebraucht werden lediglich Splitt (4 - 8 mm), zwei Formrohre, Pflastersteine, Trockenbeton und Fugensand (0-3 mm).

An Werkzeugen wird hingegen so einiges benötigt: So sind eine Scheibtruhe, eine Schaufel, ein Einebnungsschieber bzw. Rechen, eine Alulatte (Richtscheit), eine Mörtelpfanne und eine Richtschnur für das Einrichten des Pflasterbetts absolut notwendig. Das Pflastern selbst erfordert darüber hinaus lediglich einen Gummihammer und maximal eine Streintrennmaschine bzw. einen geeigneten Winkelschleifer mit Diamantblatt, wenn Steine zugeschnitten werden müssen. Die Herstellung der Randeinfassug erfordert noch eine Mischmaschine und eine Maurerkelle. Abschließend werden noch ein Straßenbesen zum Einkehren des Fugensandes und eine Rüttelplatte zum Abrütteln der Pflasterfläche gebraucht. Zudem sollten Maßband und Wasserwaage immer mit von der Partie sein.

Der Unterbau

Gerade beim Pflastern liegt der Erfolg der Arbeit im Verborgenen. Denn der Unterbau, besser gesagt der Aufbau der Tragschicht, ist maßgeblich für den Erfolg beim Pflastern verantwortlich.

Im Falle einer nicht befahrenen Fläche reicht ein ungebundener Aufbau. Eine 15 cm dicke ungebundene untere und 15 cm dicke ungebundene obere Tragschicht sollten das Nötigste dazu beitragen, das Pflaster für Jahrzehnte zu tragen. Für die untere ungebundene Tragschicht kommen in der Regel Bruchsteine der Korngröße 0/63 zum Einsatz. Die obere ungebundene Tragschicht wird dagegen meist aus Bruchsteinen der Korngrößen 0/45 oder 0/32 hergestellt. Wichtig ist, dass diese mit dem für die Entwässerung notwendigen Gefälle von 0,5% in Längsrichtung und 2% in Querrichtung hergestellt werden.

Nähere Informationen dazu verrät der Artikel Vorbereitung für das Pflaster - Die Tragschicht anhand eines Unterbaus einer Garageneinfahrt, auch wenn die Tragschicht für den Gartenplatz nicht so massiv ausgeführt werden muss.

© baumit | Wie bei fast allen Arbeiten kommt es auch beim Pflastern auf die richtige Untergrundvorbereitung an. Wie die Tragschicht dabei…

Die Tragschicht wurde nach den oben genannten Kriterien bereits eingerichtet, sodass auch schon das Splittbett in Angriff genommen werden kann. Wichtig ist, dass dieses erst am Tag des Pflasterns eingerichtet wird, da Wind und Wetter den Splitt von ganz alleine verdichten.

Der Splitt wir zunächst mit der Scheibtruhe aufgeschüttet und grob verteilt. Dann werden Formrohre im Abstand von 2 Metern zueinander ins Splittbett gelegt und in der Höhe ausgerichtet. Das Splittbett selbst sollte dabei eine Höhe von 6 cm nicht überschreiten. Zudem sollte das Splittbett wenigstens so hoch sein, dass die darauf gebetteten Pflastersteine das geplante Niveau zunächst um etwa 1 cm überragen.

Sind die Formrohre eingerichtet, wird das Splittbett mit der Alulatte gerade abgezogen und die Formrohre werden entfernt. Danach werden die durch die Formrohre bedingten Fehlstellen mit Splitt aufgefüllt und geglättet.

Bevor nun aber das Gartenplatz-Pflastern wirklich beginnen kann, wird eine Richtschnur entlang der geplanten Pflasterfläche eingerichtet - sorgt diese doch dafür, dass beim Pflastern nichts schief läuft.

© diybook | Ist die Tragschicht einmal erstellt, kann auch das Splittbett eingerichtet werden. Das Splittbett besteht dabei aus…
© diybook | Nun werden Formrohre im Abstand von 2 m in den Splitt eingelegt und am geplanten Pflasterniveau genauestens ausgerichtet. Dann…
© diybook | Nach dem Abziehen werden die Formrohre wieder entfernt, die zurückbleibenden Fehlstellen mit Splitt aufgefüllt.
© diybook | Als nächstes wird eine Richtschnur entlang der geplanten Orientierung des Pflasters gespannt. Diese sorgt dafür, dass beim…

Gartenplatz pflastern

Sobald das Splittbett fertig und auch die Richtschnur eingerichtet ist, sollte ein letzter Blick auf das Verlegemuster geworfen werden. Ist dieses bekannt bzw. verinnerlicht, kann das Pflastern endlich beginnen. 

Das Pflastern selbst ist dabei ganz einfach: Stein für Stein wird einfach auf das Splittbett gesetzt. Das Pflaster wird dabei von oben auf den Splitt aufgesetzt und nicht etwa eingeschoben. 

Ist das Verlegemuster einmal verinnerlicht, geht das Pflastern sehr schnell voran, so dass für permanenten Materialnachschub gesorgt werden sollte.

© diybook | Und schon kann das Verlegen der Pflastersteine beginnen: Stein für Stein wird entsprechend dem Verlegemuster angelegt. Der…
© diybook | Die Pflastersteine werden beim Pflastern aber nicht auf knirsch gesetzt, sondern relativ lose ganz einfach aneinander gereiht.
© diybook | Da das Pflastern sehr zügig vorangeht, sollte immer für ausreichend Materialnachschub gesorgt werden.

Der Anfang der Pflasterfläche ist als kurzer Weg geplant und wird entsprechend schmal ausgeführt. Erst wenn dieser lang genug ist wird die Pflasterfläche zu den Seiten hin verbreitert. Dazu werden die Pflastersteine einfach über den bisherigen Rand hinaus verlegt. Danach geht es wieder zügig voran. 

Ist die Front des Gartenplatzes samt einigen zusätzlichen Reihen verlegt, ist es ratsam, die Flucht mit einer Alulatte zu überprüfen. Gegebenenfalls muss hier an der einen oder anderen Stelle mit dem Gummihammer nachgebessert werden. So ist gewährleistet, dass auch der Rest der Pflasterfläche gerade und in einer Linie verläuft.

© diybook | Ist der Weg bereits lang genug, wird dieser nun zu einem Platz erweitert. Das Pflaster wird dazu an geplanter Stelle der Breite…
© diybook | Damit die Front des Platzes auch in einer Flucht verläuft, wird die Ausrichtung mit der Alulatte kontrolliert.
© diybook | Liegen die Pflastersteine des Gartenplatzes wider Erwarten nicht ganz parallel zur Alulatte, werden die Pflastersteine…

Dann kann das Gartenplatz-Pflastern auch schon weitergehen. Stein für Stein wird herangeschafft und angelegt. Bald hat auch der letzte Stein seinen Platz im Splittbett gefunden. Perfekt, aber fertig ist das Pflastern desswegen noch nicht! Denn jetzt müssen auch noch die restlichen drei Seiten auf ihre Flucht hin kontrolliert und nachgebessert werden.

Ist das geschafft, kann die überaus wichtige Randeinfassung hergestellt werden.

© diybook | Danach kann der Gartenplatz weiter gepflastert werden und ein Stein folgt dem anderen. Aber immer entlang der Richtschnur!
© diybook | Dann ist es geschafft und auch der letzte Stein der Pflasterfläche wird eingesetzt.
© diybook | Ist das Pflaster verlegt, werden wie auch schon die Front die restlichen Seiten der Pflasterfläche auf einen geraden Verlauf…

Randeinfassung herstellen

Ein Pflaster ohne Randeinfassungen ist gar keine gute Idee. Denn mit der Zeit würden sich die Steine am Rande lösen und der langsame Zerfall der Pflasterfläche hätte eingesetzt.

Was es allerdings für die Randeinfassung des Gartenplatzes braucht, ist Beton. Drainage- bzw. Trockenbeton ist dafür bestens geeignet. Er ist wasserdurchlässig und verhindert so unschöne Ausblühungen am Stein.

Zur Einfassung selbst werden quadratische Pflastersteine die Pflasterfläche begrenzend hochkant aufgestellt. Das Format passt perfekt, so dass diese selbst an Ecken nicht geschnitten werden müssen. 

Danach wird das überflüssige Splittbett im Abstand von ca. 10 cm von der fertigen Pflasterfläche abgestochen und entfernt. Der Drainagebeton wird aufgebracht und mit der Maurerkelle zu einer Rückenstütze ausgeformt.

© diybook | Jetzt ist es Zeit, sich um die Randeinfassung zu kümmern. Dafür aber braucht es erst einmal Trockenbeton. Die Verwendung von…
© diybook | Für die Randeinfassung kommen quadratische Pflastersteine zum Einsatz. Diese werden dazu einfach nebeneinander ins Splittbett…
© diybook | Auch an den Ecken können ganze Pflastersteine verlegt werden, sodass auf das Schneiden des Pflasters gänzlich verzichtet werden…
© diybook | Bevor nun die Randeinfassung mit Trockenbeton stabilisiert wird, muss zuerst das überschüssige Splittbett entfernt werden. Das…
© diybook | Dann kann der Trockenbeton an der Außenseite des Pflasters angehäuft ...
© diybook | ...und mit der Maurerkelle zu einer Rückenstütze geformt werden. Dann ist auch die Randeinfassung fertig gestellt. Aber Achtung…

Pflaster verfugen und abrütteln

Konnte die Randeinfassung für 24 Stunden aushärten, ist es Zeit, das Pflaster zu verfugen. Dafür wird am besten ein Fugensand, mit einer Korngröße von 0-2 bzw. 0-3 mm, verwendet. Dieser besteht wie auch die Tragschicht aus sich verkeilendem Kantkorn. So ist gewährleistet, dass dieser, einmal verdichtet, an Ort und Stelle verbleibt.

Der Sand wird dazu auf der Pflasterfläche verteilt und mit dem Besen über den gesamten Gartenplatz gekehrt, bis alle Fugen des Pflasters vollständig gefüllt sind.

© diybook | Am nächsten Tag ist der Moment gekommen, die Fugen des Pflasters zu befüllen. Auf der gesamten Pflasterfläche wird dazu…
© diybook | Mit dem Borstenbesen wird der Fugensand gut über das gesamte Pflaster gekehrt. Auf diese Weise werden alle Fugen gut befüllt.

Jetzt folgt das Abrütteln des Pflasters. Dieses sorgt sowohl für das Verdichten der Splittbettung als auch der des Fugensandes. Mit der Rüttelplatte wird daher ein jeder Zentimeter des Gartenplatzes zunächst in Längsrichtung abgefahren. 

Danach wird der Platz im rechten Winkel dazu, also in Querrichtung abgerüttelt. Deutlich ist zu erkennen, dass der Sand tief in die Fugen gerutscht ist. Daher wird nochmals Fugensand aufgetragen und erneut in das Pflaster eingekehrt. 

Ist das geschafft, folgt der letzte Schritt beim Gartenplatz pflastern: das Wässern. Mit dem Gartenschlauch wird die Pflasterfläche gut genässt, womit sie ihre endgültige Stabilität erhält. 

© diybook | Es folgt das Abrütteln und Verfestigen der Pflasterfläche. Mit der Rüttelplatte wird dazu jeder Zentimeter des Pflasters…
© diybook | Dann geschieht das Abrütteln des Pflasters in Querrichtung. Danach ist das Pflastern des Gartenplatzes fast geschafft!
© diybook | Durch das Abrütteln der Fläche konnte sich der Fugensand so gut in den Pflasterzwischenräumen verteilen, dass erneut Fugensand…
© diybook | Nach dem Einkehren folgt nun der letzte Schritt des Pflasterns: das Wässern der Pflasterfläche.

Ergebnis

Fertig ist das Pflastern und die Pflasterfläche ist auch sofort belastbar. Einfach schön, oder? Wer hätte gedacht, dass das Plfastern eines Gartenplatzes so einfach sein kann. 

Zugegeben, es wäre falsch zu sagen, dass Pflastern wäre ein Kinderspiel oder ist mit keiner Arbeit verbunden. Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen!

Soll statt einer Parkbank vielleicht ein Blumentrog die Pflasterfläche schmücken, ist vielleicht auch der Artikel Blumentrog selber bauen für Dich interessant.

© diybook | Dann ist es geschafft und das Pflastern des Gartenplatzes ist abgeschlossen. Das sieht gut aus!

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