Das Projekt: Holzterrasse reinigen und entgrauen
Die Terrasse aus Lächenholz bot anfangs einen wunderbaren Anblick. Doch wenn Pflege und Wartung nicht allzu ernst genommen werden, setzen die Naturgewalten wie Sonne, Regen, Schnee und Frost der Terrasse auf Dauer ganz schön zu. Ist dann irgendwann einmal, durch die Witterungseinflüsse bedingt, der ursprüngliche Anstrich weitgehend abgetragen, vergraut die Terrasse zunehmend. Das ist dann natürlich kein so schöner Anblick mehr.
Sofort stellt sich die Frage: Kann das wieder repariert bzw. renoviert werden? Die Antwort darauf lautet: ja, bedingt. Zwar wird die Terrasse nicht mehr aussehen wie am ersten Tag. Eine deutliche Besserung ist aber ohne viel Aufwand durchaus möglich. Ein nachfolgender Schutzanstrich mit einer Lasur oder einem Öl sorgt dann dafür, dass die Terrasse die nächste Saison vor den schädlichen Einflüssen geschützt ist.
Werkzeug und Material
Um eine Holzterrasse reinigen, entgrauen und neu ölen zu können, ist gar nicht so viel Werkzeug und Material nötig, wie man anfangs vermuten mag. Denn an Werkzeug reichen ein flacher Schraubendreher, ein Besen, eine Bürste, ein Pinsel, ein sauberer Farbeimer sowie ein Hochdruckreiniger aus. An Material wird lediglich etwas Malerkrepp, der Entgrauer wie auch der neue Oberflächenanstrich – hier ein Bodenöl – benötigt. Zusätzlich sollte natürlich auch ein Gartenschlauch zur Verfügung stehen. Das war's aber auch schon!
Terrasse reinigen und entgrauen
Dann kann es mit dem ersten Schritt auch schon losgehen! Zuerst wird die Terrasse gereinigt. Mit dem Besen wird dafür gründlich abgekehrt, sodass sämtlicher grober Schmutz wie Laub, Gras oder andere Verunreinigungen entfernt werden. Danach folgt das Entgrauen der Holzterrasse. Dazu wird die Terrasse zu Beginn ordentlich gewässert. Denn damit ist sichergestellt, dass der Entgrauer an der Oberfläche seine Wirkung entfalten kann und nicht regelrecht ins Holz aufgesogen wird.
Ist das einmal geschehen, wird der Entgrauer in einem Eimer vorgelegt und dann gleichmäßig satt auf den gesamten Terrassendielen aufgetragen. Zum Auftragen kann ein gewöhnlicher Flächenpinsel, aber auch ein Malerquast zum Einsatz kommen.
Danach ist eine Pause angesagt. Der Entgrauer sollte 10-20 Minuten einwirken können. Aber Achtung: Die Terrasse darf in dieser Zeit nicht auftrocknen und ist gegebenenfalls nachzuwässern!
Holzterrasse reinigen
Jetzt kann die Holzterrasse gereinigt werden. Statt einer Nylon- bzw. Wurzelbürste wird hier ein Hochdruckreinier verwendet. Da der Entgrauer so oder so mit viel Wasser abgewaschen werden muss, ist der Hochdruckreiniger in Kombination mit einer Rundbürste die ideale Lösung. Zudem sorgt der Hochdruckreiniger gerade bei diesem Schritt – der Reinigung der Holzterrasse – für einen sehr schnellen Arbeitsfortschritt. Schon nach den ersten paar Zentimetern kann man erkennen, wie viel Schmutz von der Terrasse abgewaschen wird. Im direkten Vergleich von bereits sauberen Dielen mit den noch schmutzigen Dielen kann man bereits eine deutliche Aufhellung erkennen.
Ist die Terrasse dann einmal gereinigt, steht eine längere Pause auf dem Programm. Denn die Terrassendielen sollten jetzt 2-3 Tage trocknen können. Erst wenn die Restfeuchte des Holzes weniger als 15% beträgt, kann die Oberflächenbehandlung erfolgen.
Holzterrasse zum Ölen vorbereiten
Bevor die Terrasse jetzt aber geölt wird, sollten alle angrenzenden Bauteile wie Fassaden, Fensterstöcke oder Dachrinnen schützend abgedeckt werden. Gewöhnliches Malerkrepp reicht dafür aus. Eventuell kann hierfür ein Band mit mehr Klebekraft verwendet werden, sodass dieses an der Fassade gut haften bleibt.
Auch das Bodenöl ist schnell vorbereitet. Nach dem Öffnen ist lediglich dafür zu sorgen, dass dieses gut durchgerührt wird. Ein Holzstab reicht dazu vollkommen aus.
Holzterrasse ölen
Sind die Vorarbeiten einmal abgeschlossen, kann die Terrasse geölt werden. Vorgegangen wird dabei wie beim ganz normalen Streichen. Am besten arbeitet man von innen nach außen und lässt vorausschauend die vordere Haustür offen, um nach den Arbeiten wieder ins Haus zu gelangen. Das Öl wird Diele für Diele satt aufgetragen. Dabei werden weder die Stirnseiten noch die seitlichen Flanken der Dielen vergessen. Auch wenn letztere nicht direkt sichtbar sind, trägt auch das Ölen dieser Flächen deutlich zum Ergebnis bei.
Schon bald ist der erste Anstrich geschafft. Die Terrasse sieht jetzt schon wesentlich besser aus als zuvor. Nach dem Trocknen der Terrasse wird der Vorgang nun ein zweites Mal wiederholt. Denn erst dann haben die Terrassendielen genug Öl aufgenommen, um für die kommende Saison bestens gerüstet zu sein.
Ergebnis
Nach dem zweiten Anstrich ist es dann auch schon geschafft und die Terrasse erstrahlt in neuem Glanz. Ok, sie sieht zwar nicht wie neu aus, aber das kann man von einer fast zehn Jahre alten Holzterrasse auch nicht erwarten, oder? Sie wurde aber definitiv aufgehellt und hat wieder ein wenig ihrer natürlichen Farbe angenommen. Vielleicht hätten wir den Entgrauer, wie empfohlen, noch ein zweites Mal auftragen sollen. Aber das probieren wir einfach im nächsten Jahr!