Der Schrecken aller Blumenzwiebeln
Wühlmäuse sind unter Gärtnern gefürchtete Schädlinge. Fleischige Rhizome von Stauden, Wurzeln von Obstgehölzen, aber auch andere Knollen und Zwiebeln stehen auf ihrer Speisekarte weit oben. Besonders begehrt sind Krokusse und Tulpen, die als Frühjahrsblüher im Herbst eingepflanzt werden. Sind sie auf Nahrungssuche, graben sich die Nagetiere von unten an die Pflanzenorgane heran und verspeisen ihre Beute entweder vor Ort oder verschleppen sie in ihren Bau. Von der Frühlingsstimmung bleibt dann nicht mehr viel.
Neben dem Aufstellen von Fallen hat es sich bewährt, die Blumenzwiebeln in große Tontöpfe oder in schützende Zwiebelschalen einzusetzen. Solche Gartenhilfen sind im Fachhandel erhältlich. Doch es geht auch ganz natürlich! Alles, was es dazu braucht, ist der Rückschnitt von stacheligen Gehölzen - und schon lassen sich die Blumenzwiebeln setzen, so dass der Wühlmausschutz gleich inklusive ist.
Rückschnitt als Wühlmausschutz
Im Folgenden sollen Pflanzlöcher mit dem Rückschnitt von stacheligen Gehölzen präpariert werden. Feste Handschuhe sind bei dieser Arbeit unabdingbar. Das passende Material liefern Zweige von Rosen, Berberitzen, Weiß- oder Rotdorn. Sie können im Herbst zurückgeschnitten werden.
Der Rückschnitt wird sofort weiterverwendet. Die stacheligen Zweige werden mit einer Gartenschere in kurze Stücke zerkleinert. Sind noch Blätter am Holz vorhanden, stört das nicht. Diese zersetzen sich im Winter und erhöhen damit auf praktische Weise den Humusgehalt im Boden.
Blumenzwiebeln setzen
Doch wie lässt sich nun der Wühlmausschutz einrichten? Das Pflanzloch für die Zwiebeln wird etwas größer ausgehoben als üblich. Danach wird auf dem Boden des Loches ein dichtes Geflecht aus den stacheligen Hölzern ausgelegt.
Am Rand des Pflanzlochs wird das Geflecht ebenfalls nestartig hochgebaut. Dann werden die Hölzer mit Erde überschüttet, bis sich alle Zwischenräume geschlossen haben. Anschließend lassen sich mittig im Pflanzloch die Blumenzwiebeln setzen und locker mit Erde überschütten. Zusätzliche Zweige bieten noch etwas Schutz von oben.
Biologisch abbaubar
Zum Schluss wird die Pflanzung sorgfältig mit Erde verschlossen. Um ein Nachrutschen der Erde zu verhindern, werden etwaige Hohlräume durch festes Andrücken beseitigt.
Die beschriebene Methode ist ein besonders einfaches Beispiel, wie sich auf sichere Weise Blumenzwiebeln setzen lassen, ohne dabei auf künstliche Hilfsmittel zurückzugreifen. Der große Vorteil liegt also darrin, dass diese Form von Schutz ganz natürlich ist. Überflüssiges Holz wird nach dem letzten Rückschnitt auf elegante Weise entsorgt und verrottet im Laufe der Zeit schlicht im Boden. Da allerdings solch ein Wühlmausschutz nur von begrenzter Haltbarkeit ist, sollte der Unterbau regelmäßig erneuert werden.