Feuchtwarmes Klima, wie es derzeit die Regel ist, sorgt im Garten verstärkt für die Ausbreitung von Pilzkrankheiten. Mit dem Auge sind die Anzeichen deutlich wahrzunehmen: Es bilden sich Beläge und Flecken auf den Blättern, die zunächst nur hässlich aussehen, langfristig aber auch die Pflanzen schädigen. Hier muss also etwas unternommen werden. Umso besser, wenn man dafür Unkraut heranziehen kann, das im Garten ohnehin unerwünscht ist. Wir erklären, wie sich Pflanzen mit selbstgemachter Schachtelhalmbrühe gegen Pilzkrankheiten wappnen lassen!

Sommerkrankheit

Der Klimawandel und auch strengere Pflanzenschutzverordnungen sorgen dafür, dass sich zunehmend mehr Pilzkrankheiten ausbreiten. Besonders in den Sommermonaten, die abwechselnd von trockenen Warm- und feuchten Kühlphasen geprägt sind, zeigen sich oft Symptome von Pilzkrankheiten.

Die Sporen verbreiten sich an trockenen Tagen durch die Luft und setzen sich an den Blättern ab. Feuchtes Mikroklima und Regenwetter führen dann zu einer Infektion, die sich entweder in auffälligem Belag oder Blattflecken zeigt. Die Pilze parasitieren die Pflanzen und schädigen sie langfristig. Bekämpfen lassen sie sich entweder mit Pilzbekämpfungsmitteln (Fungizide). Oder es wird rechtzeitig mit prophylaktischen Mitteln vorgebeugt. Zu letzteren zählt die Schachtelhalmbrühe. Und diese lässt sich leicht selbermachen – mit Pflanzen aus dem Garten, die wir eigentlich als Unkraut ansehen!

© diybook* | Im Sommer werden Balkon- und Beetpflanzen oft von Pilzinfektionen heimgesucht. Der Wechsel von warmen und feuchten…
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© diybook* | Schachtelhalm enthält viel Kieselsäure, die zur Stärkung von Pflanzenzellen dient. Ein ordentliches Büschel wie dieses sollte…

Wundermittel Schachtelhalm

Der Schachtelhalm – weitläufig auch als Zinnkraut bekannt – gehört eigentlich zu den hartnäckigsten Unkräutern im Garten. Seine Bekämpfung ist nahezu erfolglos, denn die Wurzeln des Schachtelshalms dringen bis zu 80 cm tief in den Boden.

Die widerspenstige Pflanze besitzt allerdings einen hohen Kieselsäuregehalt, der sich für die biologische Pflanzenstärkung verwenden lässt. Die Behandlung stärkt die Pflanzenzellen, Feuchtigkeit kann besser von den Blättern abtropfen und Pilze haben es schwerer einzudringen. Eine regelmäßige Anwendung von Schachtelhalm reduziert daher die Gefahr von Pilzinfektionen.

© diybook* | Für die Zubereitung der Brühe wird etwa 1 Kilo an frischem Schachtelhalm benötigt. Getrocknet reichen bereits 150 Gramm. Das…
© diybook* | Mit einer Gießkanne werden dem Kraut im Eimer ca. 10 Liter Wasser hinzugefügt. Zu sparsame Mengen sollten es ohnehin nicht…
© diybook* | Der angesetzte Schachtelhalm muss nun für 24 Stunden im Wasser ziehen. Doch eine Brühe ist damit noch nicht geschaffen!

Schachtelhalmbrühe selbermachen

Wie aber lässt sich Schachtelhalm anwenden. Dazu wird aus den Pflanzen eine Brühe gewonnen: Auf 10 Liter Wasser wird etwa 1 kg frisches oder 150 g getrocknetes Schachtelhalmkraut angesetzt und 24 Stunden stehengelassen. Anschließend wird der Sud 30 Minuten schwach geköchelt. Nach dem Abkühlen wird die Brühe durch ein Sieb gegossen und im Verhältnis 1:5 verdünnt.

Bei der Anwendung der fertigen Brühe gelten einige Regeln. So wird die Schachtelhalmbrühe nur an bewölkten Tagen bzw. nicht bei direkter Sonneneinstrahlung mit einer Spritze ausgebracht. Der Pflanzenspross und die Blätter werden dabei vollständig benetzt. Diese Behandlung kann dann regelmäßig wiederholt werden, um den Effekt zu verstärken. Die Pflanzen werden es mit einer erhöhten Widerstandskraft danken!

© diybook* | Um zu einer ordentlichen Schachtelhalmbrühe zu werden, ist der Sud noch zu erhitzen. Das Gemisch wird für 30 Minuten auf…
© diybook* | Sobald die Brühe hergestellt ist, wird das Kraut wieder entfernt. Dazu wird das Gemisch erst einmal durch ein Sieb gegossen.
© diybook* | Bevor die Brühe nun zum Einsatz kommt, wird sie lieber noch verdünnt – und das nicht zu knapp! Also werden einem Teil Brühe…
© diybook* | Ausgebracht wird die Schachtelhalmbrühe am besten in einer Gartenspritze. Wie immer beim Wässern sollte aber nicht im…

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