Wertvolle Sekunden
Rauchwarnmelder retten Leben! Doch wer dabei nur an Feuer denkt, greift zu kurz. Denn es sind längst nicht nur offene Flammen, die Gefahr bergen. Es ist erwiesen, dass bereits wenige Atemzüge des bei einem Wohnungsbrand entstehenden Rauchs genügen, um das Bewusstsein zu verlieren. Rauchwarnmelder haben den Vorteil, dass sie auf diese unmerkliche Gefahr zügig und unmittelbar hinweisen.
Installiert werden die Geräte grundsätzlich in den Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren, da Letztere von den Bewohnern bei einem Brandfall in aller Regel als Fluchtweg genutzt werden. So einfach, wie der Aufbau und die Wirkungsweise der Rauchwarnmelder ist auch deren Montage, die in waagerechter Position, möglichst mittig an der Zimmerdecke erfolgen muss. Der Mindestabstand zum übrigen Mobiliar im Raum soll nicht unter 50 cm betragen, da es ansonsten zu Störungen in der Funktionalität kommen kann.
Sensible Technik
Vom Wirkungsprinzip her haben sich in der Praxis die sogenannten optischen Rauchwarnmelder durchgesetzt. Sie eignen sich besonders gut für die Früherkennung von Schwelbränden und arbeiten über viele Jahre praktisch wartungsfrei; sieht man vom gelegentlichen Batteriewechsel einmal ab. So könnte einen allenfalls mangelnde Initiative davon abhalten, noch länger auf den Schutz eines Rauchwarnmelders zu verzichten.
Im Inneren des Gehäuses befindet sich eine labyrinthähnliche Struktur, bestehend aus nicht reflektierendem, dunklem Material, das ein Eindringen von Fremdlicht verhindert. Rauchpartikel, die im Brandfall durch die Gehäuseöffnungen gelangen, werden in der sogenannten optischen Kammer von einem Infrarot-LED-Licht aufgefangen und mithilfe eines stark pulsierenden Prüflichtstrahls erkannt. Das an der ebenfalls integrierten Leuchtdiode angelangte Streulicht löst daraufhin ein akustisches Alarmsignal aus, das die Bewohner auf die drohende Gefahr aufmerksam macht.
Rechtzeitige Wartung
Mindestens einmal jährlich sollten die Geräte von den Bewohnern einem Funktionstest unterzogen werden. Was im Einzelnen genau zu tun ist, kann je nach Hersteller unterschiedlich sein und ist bei den Markenherstellern dem Benutzerhandbuch zu entnehmen. In jedem Fall ist dafür zu sorgen, dass die Raucheintrittsöffnungen peinlichst genau von Staub und Schmutzpartikeln befreit werden.
Die an allen Geräten vorhandene Prüfeinrichtung (meist ein Mikrodruckschalter) sollte vorab einmal betätigt werden, um zu testen, ob das akustische Warnsignal tatsächlich und in der werkseitig vorgesehenen Lautstärke (in der Regel > 85 dB) anspricht. Die Lithium-Batterien bei hochwertigen Rauchmeldern besitzen meist eine Standzeit von zehn Jahren und sollten (wenn nicht fest im Gerät verbaut) rechtzeitig getauscht werden. Besonders einfach geht dieser Wechsel bei Geräten, die mithilfe einer an der Decke montierten Magnetplatte befestigt sind und zur Wartung lediglich kurz nach unten abgezogen werden müssen.
Wahre Lebensretter
Es kann kaum oft genug gesagt werden: Rauchmelder sind in der Lage, Menschen bei Brandgefahr rechtzeitig zu warnen. Und nicht nur das: Sie tragen auch dazu bei, Hausbewohner vor den oftmals immensen materiellen und finanziellen Schäden zu bewahren, die bei Wohnungsbränden rasch einen sechs- oder gar siebenstelligen Betrag erreichen.
Wichtig: Ohne Rauchwarnmelder könnte der Versicherungsschutz erlöschen! Also lieber noch einmal den Vertrag prüfen.
Rauchwarnmelder sind also in mehr als einer Hinsicht wahre Lebensretter. Von daher sollten sie nicht länger „nur“ als notwendiges Übel betrachtet werden, das vom Gesetzgeber gefordert wird. Rauchwarnmelder bieten eine Chance, das eigene Leben, aber auch Hab und Gut vor Verlust zu schützen. Doch es bleibt eine Frage: Was muss ein guter Rauchwarnmelder leisten? Die Antwort liefert der zweite Teil dieser Serie!