Die erste Wohnung finanzieren

Münster (ots) - Endlich erwachsen und finanziell unabhängig - da ist der Gedanke an eine schicke Eigentumswohnung verlockend. Worauf also noch warten? Immer mehr junge Menschen wollen möglichst früh auf eigenen Füßen stehen. Dazu zählt für sie insbesondere auch eine eigene Wohnung, die immer öfter, anstatt gemietet, gleich gekauft wird - ein Trend bei den 26- bis 30-Jährigen, der weiter zunimmt.

An dieser Stelle des Lebensweges profitieren alle, die bereits früh begonnen haben, das notwendige Startkapital für das erste eigene Zuhause anzusparen. Oft haben Eltern, Großeltern und Verwandte mit einem Bausparkonto den Grundstein für die Finanzierung gelegt. Und sie haben gut daran getan: Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes belegt, dass nur 47 % der 17- bis 29-Jährigen finanziell vorsorgen. "Auf den ersten Blick mag das verständlich sein", sagt LBS-Sprecher Curt Brüning. "Azubis, Studenten und junge Arbeitnehmer können mit ihren Einkünften keine großen Sprünge machen. Aber wer auf lange Sicht jeden Monat ein bisschen Geld für sein großes Ziel Wohneigentum zur Seite legt, kann auf dieses Eigenkapital aufbauen, wenn es soweit ist."

Wer wenig verdient und am Anfang seiner Vorsorge steht, wird dabei vom Staat mit Fördergeldern unterstützt und erreicht sein Wohneigentumsziel deutlich schneller als der durchschnittliche Eigenheimerwerber. "Wer will schon bis 40 warten, um unabhängig zu sein?", fragt Curt Brüning rhetorisch. So zahlt der Staat auf die vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers zusätzlich eine Arbeitnehmersparzulage. Jeder Bausparer, der mindestens 16 Jahre alt und unbeschränkt steuerpflichtig ist, kann außerdem die staatliche Wohnungsbauprämie erhalten. Seit 2009 darf diese Prämie nur für Bau, Kauf oder Renovierung von Wohnraum verwendet werden. Ausnahme: Bausparer, die jünger als 25 Jahre sind, können über das Geld einmalig frei verfügen - vorausgesetzt, sie haben sieben Jahre angespart.

Eine besondere Unterstützung lässt der Staat jungen Menschen auf dem Weg ins Wohneigentum zugute kommen. Zulageberechtigte, die bei Vertragsabschluss nicht älter als 25 Jahre sind, bekommen zusätzlich zu den 154 Euro Grundzulage einen einmaligen Berufseinsteiger-Bonus in Höhe von 200 Euro. Um die maximalen Zulagen zu bekommen, müssen vier Prozent des rentenversicherungspflichtigen Brutto-Vorjahreseinkommens auf das Riester-Konto eingezahlt werden, maximal jedoch 2100 Euro abzüglich Zulagen. Die Mindesteinzahlung beträgt 60 Euro.

Junge Bausparer im Beispiel

Zwei Beispiele zeigen, dass sich ein Bausparkonto besonders gut für den Vorsparprozess auf das erste eigene Zuhause eignet.

Lisa (22/Studentin): Lisa arbeitet als Kellnerin in einer Gastwirtschaft und verdient dort 450 Euro im Monat. Durch ihren Minijob ist sie Riester-förderfähig. Lisa zahlt ihre monatliche Sparleistung von sieben Euro auf ein Riester-Bausparkonto ein und erhält vom Staat eine Zulage von 154 Euro im Jahr, plus einmalig 200 Euro Einsteigerbonus. Zusätzlich kann Lisa die staatliche Wohnungsbauprämie von 45 Euro bekommen, wenn sie auf einem weiteren Bausparkonto monatlich 43 Euro spart.

Jan (17/Auszubildender): Jan macht eine Ausbildung zum Mechatroniker und spart ebenfalls auf zwei Bausparkonten. Auf eines überweist er monatlich 22 Euro, um die volle Riester-Zulage zu erhalten. Auf dem anderen sichert er sich wie Lisa für 43 Euro monatlich die Wohnungsbauprämie von 45 Euro. Ihm steht jedoch noch eine dritte Förderung zu. Weitere 43 Euro extra im Jahr erhält Jan als Arbeitnehmer-Sparzulage, weil er die vermögenswirksamen Leistungen seines Arbeitgebers in Höhe von monatlich 40 Euro bei der LBS anlegt. Für seine jährlichen Sparleistungen von 1260 Euro erhält Jan mit insgesamt 242 Euro staatlicher Förderung eine attraktive Rendite.

Mehr zum Thema Bausparen und den Förderungsmöglichkeiten in Deutschland hält auf diybook der Artikel Wie funktioniert der Bausparvertrag? bereit.

 

Bildquelle: obs/LBS West

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