Solaranlagen: Mehr Ertrag dank nachträglicher Entspiegelung

Was Brillenträger schon lange kennen und zu schätzen wissen: Gläser mit Antireflex-Beschichtung erlauben nicht nur ein schärferes Sehen, sondern reduzieren auch lästige Spiegelungen. Dank der Beschichtung haben es Lichtstrahlen nämlich einfacher, das Glas zu passieren, ohne an der Oberfläche zurückgeworfen zu werden. Klar, dass auch Gewächshäuser und Solaranlagen von diesem Verfahren profitieren können. Wäre es doch gleichbedeutend mit höheren Erträgen. Der Multitechnologiekonzern 3M hat nun einen Weg gefunden, selbst unbehandeltes Glas nachträglich zu entspiegeln,

Mehr Licht

Der Technologiekonzern 3M hat eine Flüssigkeit entwickelt, dank derer sich selbst unbehandeltes Glas nachträglich mit einer Antireflex-Beschichtung ausstatten lässt. Erste Tests in Gewächshäusern waren erfolgversprechend und hätten ergeben, dass hierdurch mehr Ertrag möglich sei. Bei Paprikapflanzen ließ sich ein zusätzlicher Ertrag von 0,8 Kilogramm pro Quadratmetern erzielen, bei Tomaten sogar von 1,9 Kilogramm. Auch Zierblumen fielen dadurch auf, dass sie mehr Blüten ausbildeten. 

Mehr Ertrag

Unbehandelte Glasscheiben reflektieren um die 4% der eintreffenden Lichtstrahlung; Energie, die für die Nutzung verloren geht. Mit einer Antireflex-Beschichtung wird es dagegen möglich, auch aus diesem Potential zu schöpfen. In der von 3M entwickelten Lösung brechen Nanopartikel das eintreffende Licht auf eine Weise, dass die Lichtdurchlässigkeit des Materials erhöht wird. Mit der gesteigerten Lichtausbeute steigt dann der Ertrag. Und davon können natürlich auch Solaranlagen profitieren.

Mehr Leistung

Laut einer Prognose von 3M soll die nachträgliche Entspiegelung der Glasoberflächen von Solarpaneelen die Stromausbeute um bis zu 3% steigern. Auf alle in Deutschland betriebenen PV-Anlagen umgerechnet, entspräche das einem Leistungsgewinn von 1,29 Gigawatt. Zwar sind Antireflex-Beschichtungen keine Neuheut in der Solar-Branche. Bislang mussten sie aber unter hohem Energieaufwand in die Oberflächen eingebrannt werden. Dank des neuen Verfahrens soll es möglich werden, bislang unbehandelte Oberflächen im einfachen Sprühverfahren zu entspiegeln. Die Beschichtung härtet bei Umgebungstemperatur aus und bleibt dann für zwei Jahre haltbar.

 

Bildquelle: 3M

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