Stromzählen leicht gemacht – Die Smart Meter kommen!

Die Vernetzung von allem mit allem, das gern sogenannte "Internet of Things" macht auch vor Geräten nicht halt, die bislang ein eher unscheinbares Dasein in den Haushalten fristeten. Dazu gehört etwa auch der Zähler, den die Stromkunden bisher wohl nur einmal im Jahr Aufmerksamkeit schenkten. Der allseits bekannte Stromzähler, in dessen Gehäuse sich mal schnell oder weniger schnell eine Scheibe dreht, hat bald ausgedient. Die Zukunft gehört sogenannten Smart Metern.

Intelligente Stromzähler?

Ein wesentlicher Unterschied von Smart Metern zu den konventionellen Stromzählern besteht in ihrer Architektur. Smart Meter arbeiten digital, und sie verfügen über einen direkten Rückkanal zum Stromanbieter. Hausbesitzer müssen also nicht mehr selber den Zählerstand ablesen. Stattdessen wird der gegenwärtige Verbrauch unmittelbar an den Stromanbieter übermittelt. Der Anbieter verfügt damit stets über aktuelle Informationen. Dieser Rückkanal, ergänzt durch die Option, die Verbrauchsdaten aufzuzeichnen, ist das, was Smart Meter intelligent macht.

Vorteile von Smart Metern

Für den Kunden ist es natürlich bequem, von der lästigen Pflicht, den Stromzähler ablesen zu müssen, entbunden zu sein. Doch das allein wäre kaum ein ausreichender Grund dafür, dass der Gesetzgeber inzwischen den Einbau solcher Zähler in Neubauten vorschreibt. Ein Smart Meter speichert nämlich in regelmäßigen Abständen die Daten des Stromverbrauchs. Und die Auswertung dieser Informationen eröffnet die Chance, den Verbrauch besser im Griff zu behalten und aktiv zu steuern.

Je nach Modell gibt es einerseits die Möglichkeit, sich eine grafische Auswertung direkt am Gerät anzusehen. Auf jeden Fall können die Daten direkt über das Internet auf der Seite des Anbieters abgefragt werden. Damit lassen sich Stromfresser leichter erkennen, um darauf zu reagieren. Denn wer weiß schon, wie viel Strom die Spielekonsole tatsächlich benötigt? Der Verbrauch wird somit also transparenter. Und der Nutzen jeder Energiesparmaßnahme kann sofort hochgerechnet werden. Wie bei einem Schrittzähler oder der Fitness-App auf dem Smartphone werden Erfolge unmittelbar sichtbar.

Analyse des Verbrauchsverhaltens

Intelligente Stromzähler eröffnen damit auch neue Tarifmodelle. Ein Blick in die Historie verrät, zu welchen Tageszeiten am meisten Strom verbraucht wird. Das bildet die Grundlage dafür, mit einem günstigeren Tarif darauf zu reagieren. Smart Meter liefern den Schlüssel für die effizientere Nutzung von Energie und bieten damit eine wertvolle Grundlage zum Energiesparen.

Auch aus Sicht der Energieversorger haben die neuen Stromzähler durchaus Vorteile im Angebot. Denn das gesammelte Datenmaterial erlaubt Rückschlüsse über das Verbrauchsverhalten der Kunden. Damit können Spitzenlasten besser vorhergesehen werden, um darauf im Vorfeld zu reagieren.

Datensicherheit notwendig

Ein Smart Meter überträgt in regelmäßigen Abständen Daten. Damit stellt sich natürlich auch die Frage nach der Datensicherheit. Manipulationen, Stromdiebstahl oder der gezielte Angriff auf ein ganzes Stromnetz durch Hacker sind Szenarien für mögliche kriminelle Handlungen. Um ihre Netze gegen solche Angriffsversuche zu wappnen, arbeiten die Stromversorger an der stetigen Verbesserung von Intrusion Detection Systemen, also Anwendungen, die unberechtigte Zugriffe auf das Netzwerk erkennen und abwehren können.

Doch trotz eines kleinen verbleibenden Risikos krimineller Machenschaften werden den Smart Metern wohl die Zukunft gehören. Und sie liefern einen weiteren Beitrag dazu, unser Alltagsverhalten mehr und mehr in die Cloud zu verlagern.

 

Bildquelle: © destina - Fotolia.com

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