Problembeschreibung
Dass die Motorkohlen oder Kohlebürsten verschlissen sind, ist relativ schnell zu erkennen. Die Maschine kommt beim Schleudern nicht richtig auf Touren und erreicht bei Weitem nicht ihre maximale Schleuderdrehzahl. Doch wofür sind die Dinger eigentlich gut? Einfach erklärt, werden die Motorkohlen benötigt, damit sich der Motor drehen kann. Es handelt sich um einen Schleifkontakt, der entsprechend unter Verschleiß leidet.
Damit dieser Kontakt richtig anliegt, werden die Kohlen mit einer Feder an die Messinglamellen des Motors angedrückt. Durch das Drehen werden diese Schleifkontakte kürzer, die Federspannung schwächer und irgendwann reicht diese nicht mehr aus. Dann ist es an der Zeit, die Kohlen zu tauschen. Das gelingt in der Regel sehr schnell und ist wirklich keine große Sache. Das Mühsamste daran ist, den Motor aus- und wieder einzubauen. Aber auch dies wird natürlich im nachstehenden Artikel genau beschrieben.
Sicherheitshinweis
Für Arbeiten an elektrischen Geräten und Anlagen gibt es Richtlinien, die im jeweiligen Land zwingend eingehalten werden müssen. Die Sicherheit steht in jedem Fall an erster Stelle! Bevor also an einem elektrischen Gerät gearbeitet wird, ist dafür zu sorgen, dass dieses erstens stromlos und zweitens nicht mehr an der Wasserleitung angeschlossen ist.
Zudem ist anzumerken, dass beim selbstständigen Öffnen des Geräts die Herstellergarantie verfallen kann und im schlimmsten Fall das Gerät zusätzlich Schaden nimmt. Ist die Garantie allerdings schon abgelaufen oder das Gerät schon kaputt, spielen solche Bedenken eigentlich keine Rolle mehr.
Rückwand entfernen
Zuerst wird die Waschmaschine so platziert, dass bequem von der Rückseite aus gearbeitet werden kann. Um die Rückwand zu entfernen, reicht bei diesem Modell – einer Gorenje WA63140 – ein einfacher Kreuzschlitz-Schraubendreher. Nachdem die beiden Schrauben entfernt wurden, kann die Rückwand am oberen Ende ausgefädelt und zur Seite gestellt werden.
Wenn dies erledigt ist, hat man freie Einsicht in das Innere der Waschmaschine. Für das Wechseln der Motorkohlen ist jedoch nur der Zugang zum Motor wichtig. Damit der Motor entfernt werden kann, müssen der Antriebsriemen, die Anschlusskabel sowie die Befestigungsschrauben des Motors entfernt werden.
Riemen vom Antriebsrad lösen
Der Antriebsriemen ist schnell demontiert. Dazu wird die Riemenscheibe mit einer Hand ein wenig gedreht – hier im Uhrzeigersinn – und gleichzeitig der Riemen zur Seite gehalten. Erledigt! Anschließend wird der Stecker vom Motor entfernt. Bei diesem Modell ist es ein einziger Stecker, welcher verpolungssicher und somit verwechslungssicher an- und abgesteckt werden kann.
Im nächsten Zug werden die beiden Befestigungsschrauben des Motors gelöst und ganz herausgeschraubt. Dazu wird ein Steckschlüssel der Größe 10 (10 mm) benötigt. Wenn gerade zur Hand, ist eine Verlängerung für den Steckschlüssel sehr hilfreich, da einerseits nicht gerade viel Platz vorhanden und das Blech der Rückwand oftmals scharfkantig ist.
Motor ausbauen
Sind die Schrauben gelöst, kann der Motor nach hinten weg- und so von seinen Führungen heruntergezogen werden. Aber bitte etwas Vorsicht, denn der Motor ist nicht gerade leicht! Um nun die Kohlebürsten bzw. Motorkohlen auszubauen, wird der Motor auf einem geeigneten Tisch abgelegt.
Motorkohlen wechseln
Das Anschlusskabel der Kohlebürste kann einfach abgezogen werden. Mit einem Torx-Schraubendreher wird die Schraube der ersten Kohlebürste – hier von vorne gesehen die rechte – gelöst und zur Seite gelegt. Meistens gibt es zwei oder mehr Positionen für die Motorkohlen, daher ist es ratsam sich die Position zu merken. Die Kohlen sind am Ende konkav, also einwärts gewölbt, angeschliffen, damit sie auch gut am Kollektor anliegen. Damit hier nichts verwechselt wird, einfach zuerst die eine und dann die andere Seite tauschen!
Ein Vergleich zwischen der alten und der neuen Kohlebürste zeigt, wie sehr erstere bereits abgeschliffen ist. Die Kohlestäbe sollten ein Minimum von 20 mm aufweisen und darunter eigentlich schon getauscht werden. Also kein Wunder, dass die Waschmaschine mit den hier ausgebauten Kohlen nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert hat.
Verwendete Ersatzteile
Deine Waschmaschine oder Dein Waschtrockner hat zu wenig Kohle? Das kann passieren und dann wird der Schleudergang zum Trauerspiel. Doch reparieren lohnt sich! Passende Motorkohlen oder Kohlebürsten für den Waschmaschinenmotor oder den Motor des Waschtrockners findest Du natürlich auf Schraub-Doc.
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Motorkohlen montieren
Damit die Motorkohlen richtig positioniert werden können, gibt es kleine Noppen oder Ähnliches, welche am Motor in eine Vertiefung einrasten können. Montiert wird die neue Motorkohle, indem sie an den Kollektor angedrückt und an der gleichen Position wie die vorherige angesetzt wird. Dann nur noch die Schraube mit dem Torx-Schraubendreher hineindrehen, das Kabel anschließen und die Reparatur ist genau zur Hälfte erledigt.
Die zweite Kohlebürste wird auf die gleiche Weise getauscht.
Motor und Antriebsriemen montieren
Nun kann der Motor wieder auf die Führungen aufgeschoben und mit den Schrauben befestigt werden. Noch den Anschlussstecker des Motors draufstecken und einrasten lassen!
Das Montieren des Antriebsriemens geht ähnlich einfach wie das Demontieren. Dazu wird der Riemen an die Antriebswelle des Motors gehalten und durch Drehen der Riemenscheibe auf diese aufgedreht. Der Riemen muss auf der Riemenscheibe mittig platziert sein. Ist dies nicht der Fall, so ist der Riemen auf der Motorwelle um eine Rille nach vorne oder hinten zu versetzen.
Rückwand montieren
Als letztes wird die Rückwand an der oberen Seite eingehängt und mit den beiden Schrauben fixiert. Nun steht einem waschechten Schleudergang wirklich nichts mehr im Wege!
Zugegeben, das war nun wirklich nicht sehr schwer. Wir freuen uns jedenfalls, wenn Dir diese Anleitung hilft und Du Dir dabei Geld und Ärger mit teuren Reparaturen ersparen kannst.
Bis bald auf diybook!
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