Wer sein in die Jahre gekommenes Parkett abschleifen lässt oder das sogar selbst in die Hand nimmt, wird bald auf einige Problemstellen stoßen. Ausgespreizte Fugen oder tiefe Cuts im Boden lassen sich nämlich nicht so einfach wegschleifen. Doch natürlich gibt es auch dafür eine Lösung. Wir stellen in dieser Anleitung vor, wie man fehlerhafte Stellen in einem Parkett kitten kann, und greifen dabei auf einen kleinen Trick zurück!

Kosmetik für den Boden

Im Laufe der Jahre sammelt ein Parkettboden viele Spuren an. Die meisten davon lassen sich – sofern der Boden darauf ausgelegt ist – durch ein Abschleifen des Parketts wieder aus der Welt schaffen. Doch einige Cuts und Löcher gehen so tief, dass sie auch danach noch sichtbar bleiben. Fugen, die mit der Zeit aufgehen, tragen ihr Übriges zum Gesamtbild bei.

Doch natürlich gibt es auch hierfür eine Lösung. Und die ist so gut, dass sie üblicherweise bei jedem abgeschliffenen Boden vor der Neuversiegelung ausgeführt wird. Denn die meisten Vertiefungen im Parkett fallen auf den ersten Blick gar nicht auf. Wir wollen diese Methode nun vorstellen und zeigen, wie sich ein Parkett kitten lässt! 

© diybook | Das Parkett wurde bereits in drei Schritten abgeschliffen. Doch noch ist es nicht perfekt. Es mag nicht danach aussehen, aber…

Werkzeug und Material

Was braucht man alles, um ein Parkett kitten zu können? Nun, zuerst einmal natürlich einen Holzkitt! Und den mischen wir uns bei diesem Projekt selber zusammen. Die Grundzutaten bilden eine Holzkittlösung und etwas Schleifmehl, wie es beim Schleifen des Parketts im finalen Durchgang übrig geblieben ist. Daneben sind ein Baukübel, Maurer- und Bodenspachtel (z.B. ein Japanspachtel) und ein Staubsauger gefragt.

Nach dem Kitten muss das Parkett noch einmal sauber abgeschiffen werden. Die Parkettschleifmaschine wäre für diesen letzten Feinschliff aber viel zu schwer. Daher kommt hier ein Scheibenschleifer zum Einsatz. Dieser wird mit einem Aufsatz der Körnung 120 bestückt. Damit ist die Liste aber auch schon abgeschlossen.

© diybook | Um die Löcher im Parkett zu schließen, mischen wir uns einen optimalen Kitt zurecht. Gebraucht wird dafür eine handelsübliche…
© diybook | Auch bei diesem Projekt muss noch einmal geschliffen werden. Das Mittel der Wahl ist diesmal ein Scheibenschleifer mit…

Holzkitt anmischen

Die Vorbereitung des zu verarbeitenden Materials stellt bei diesem Projekt keinerlei Problem dar. Die Holzkittlösung wird dazu einfach in dem Baukübel vorgelegt. Dann wird nach und nach etwas Holzmehl hinzugegeben und das Ganze mit dem Spachtel verrührt, bis eine einheitliche Masse daraus entstanden ist.

Das Holzmehl sollte für diesen Zweck möglichst fein ausfallen. Daher ist zu empfehlen, dass es nur von einem Feinschliff entnommen wird, wie wir es in unserem Artikel Parkett abschleifen beschrieben haben.

© diybook | Damit wir den Parkett kitten können, brauchen wir erst einmal den dazu nötigen Holzkitt. Also legen wir zunächst etwas…
© diybook | Als Geheimzutat geben wir nun noch Holzmehl aus dem letzten Feinschliff hinzu. Je feiner das Mehl, desto besser!
© diybook | Die Holzkittlösung und das Holzmehl werden nun kräftig vermischt. So entsteht der perfekte Holzkitt, um den Parkett kitten zu…

Holzkitt auftragen

Sobald der selbstgemachte Holzkitt fertig ist, wird etwas von dem Material am Boden angehäuft und anschließend mit dem Japanspachtel flächig verstrichen. Dabei sollte man jedoch nicht zu sparsam mit dem Kitt umgehen. Denn das könnte das Ergebnis trüben.

Die Masse wird mit dem Spachtel in halbkreisförmigen Bewegungen über den Boden verteilt. Dabei sollte leichter Druck auf dem Werkzeug liegen, damit der Holzkitt zuverlässig in Spalten und Löcher gepresst wird, sich andererseits aber auch nicht als Schicht über den ganzen Boden verteilt. Tatsächlich wird der Kitt mit den letzten Schwüngen so gut wie möglich wieder von der Oberfläche entfernt.

© diybook | Der Holzkitt wird zu Beginn mit dem Spachtel portionsweise auf dem Boden ausgebracht. Dabei sollte nicht mit Material gespart…
© diybook | Mit dem Japanspachtel wird die Masse nun in halbkreisförmigen Bewegungen über den Boden geführt. Dabei ist darauf zu achten,…
© diybook | Die letzten Züge erfolgen besonders gewissenhaft. Denn auf der Fläche soll kein Kitt zurückbleiben. Es gilt also, den Holzkitt…

Auf die beschriebene Weise wird nun nach und nach der gesamte Boden bearbeitet. Zwischendurch ist immer wieder zu kontrollieren, ob die Vertiefungen im Parkett auch ausreichend verfüllt sind. Einige Schäden im Boden sind mit bloßem Auge oft nur schlecht auszumachen. Daher sollte die Arbeit immer vollflächig erfolgen und nicht nur gezielt bei offensichtlichen Makeln.

Tipp: Während man damit beschäftigt ist, das Parkett zu kitten, wird der Holzkitt früher oder später eindicken. Das ist jedoch nicht weiter schlimm. In diesem Fall wird einfach noch etwas Holzkittlösung in den Kübel gegeben und mit der Masse vermischt, bis sie sich wieder gut verarbeiten lässt.

© diybook | Am Ende sollte das Ergebnis so aussehen, dass Fugen und Löcher ordentlich verfüllt sind. Die Oberflächen aber bleiben frei.
© diybook | Während der Arbeiten wird es zwangsläufig passieren, dass der vorbereitete Holzkitt eindickt. Sollte er zu fest ausfallen, wird…
© diybook | Auf die geschilderte Art und Weise bearbeiten wir nun sämtliche Oberflächen unseres Parketts. Auch wenn Schäden nicht deutlich…
© diybook | Eigentlich erstaunlich, wie leicht sich das Parkett kitten ließ. Doch nun muss das Ganze erst einmal ein bis zwei Stunden…

Boden schleifen

Nachdem das Parkett vollständig bearbeitet wurde, muss der Kitt ca. ein bis zwei Stunden trocknen. In dieser Zeit bereiten wir schon einmal die Tellerschleifmaschine vor und legen den Schleifaufsatz ein. Bei diesem Schleifvorgang geht es nicht mehr darum, einen positiven Abtrag vom Boden zu erreichen. Vielmehr sollen die Oberflächen einheitlich geschliffen und letzte Kittreste entfernt werden.

Und so wird die Maschine bei den folgenden Arbeiten stets in halbreisförmigen Schwüngen über den Boden geführt und dabei niemals zu lang auf einer Stelle belassen. So kann sich die Maschine nicht in das Holz graben und für unschöne Senken sorgen. Stattdessen stellt sich eine einheitliche Oberflächenstruktur ein.

© diybook | Wir nutzen die Zeit, um die Tellerschleifmaschine vorzubereiten. Der Boden benötigt einen weiteren Feinschliff, der auch die…
© diybook | Bestückt wird der Tellerschleifer mit Schleifpapier der Körnung 120. Auch ein Schleifvlies darf nicht fehlen.
© diybook | Der Tellerschleifer wird nun stets in halbkreisförmigen Bewegungen über den Boden geführt. Niemals darf das Gerät dabei auf der…

Mit dem Tellerschleifer sind leider nicht alle Bereiche des Bodens zu erreichen. Daher muss an den Randzonen und in den Ecken die Arbeit von Hand erfolgen. Hier hilft also nur der Griff zum Schleifpapier. Zum Glück aber fällt diese Aufgabe nicht besonders herausfordernd aus und ist somit auch schnell wieder erledigt.

Wenn der Boden vollständig geschliffen wurde, fällt nur noch eine letzte Pflicht an, um das Kitten des Parketts abzuschließen: saubermachen! Der Boden wird mit einem Staubsauger gründlichst gereinigt, so dass er für die nächsten Schritte bereit ist, mit denen die Bodensanierung dann ihr Ende findet.

© diybook | Ecken und Ränder des Parketts können wir mit dem Tellerschleifer nicht erfassen. Hier müssen wir klassisch von Hand…
© diybook | Nach dem Schleifen muss das Parkett gründlich abgesaugt werden. Denn alles muss sauber sein für den nächsten Schritt: das…

Das Ergebnis stimmt

Wir sind mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. Unser Spezialkitt fügt sich sehr gut ins Bild und fällt in dem frisch geschliffenen Boden kaum auf. Im Gegenteil: Die vielen kleinen Fehler, die auch nach dem ersten Schleifen noch sichbar waren, sind nun effektiv kaschiert.

So kann es nun mit dem finalen Projekt bei unserer Bodensanierung weitergehen. Schließlich fehlt noch die neue Oberflächenversiegelung. Und wie das gemacht wird, zeigen wir in unserer Anleitung Parkett neu versiegeln.

© diybook | Doch für heute sind wir erst einmal fertig. Wir konnten erfolgreich das Parkett kitten, und der Boden strahlt so schön wie…

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