Der Plan: Halogen auf LED umrüsten
Die Idee ist simpel: Aus den Halogenspots in der heimischen Lichtinstallation sollen LED-Spots werden. Denn ein Umbau von Halogen auf LED ist auf lange Sicht gesehen nicht nur wesentlich günstiger, sondern wohl auch angeraten. Halogenspots sind ähnlich wie die gute alte Glühlampe bereits Vertreter einer bedrohten Art (wenn vielleicht auch nicht ganz so unmittelbar). Den LEDs dagegen gehört die Zukunft, so viel scheint klar. Der geneigte Technikfreund hat sich ohnehin bereits für die zugegeben nicht geringe Investition in Sachen LED entschieden.
Allerdings gibt es ein Problem: Die Hochvolt-LED-Spots, die es werden sollen, passen nicht recht zu der ursprünglichen Installation von Niedervolt-Halogenspots. Letztere benötigen einen Trafo, erstere gehen dagegen direkt ans Netz. Ein Kompromiss ist nicht möglich. Die alte Installation muss raus, um Platz für den neuen Lichtertraum zu schaffen. Hier muss man also regelrecht von Halogen auf LED umrüsten.
Werkzeug und Material
Das Werkzeug für den Umbau von Halogen- auf LED-Spots umfasst keinerlei Spezialausrüstung. Wichtig sind vor allem einige gute Schraubenzieher und ein Cuttermesser. Allenfalls ein Multimeter sollte bereit liegen, um bei Bedarf alle stromführenden Leiter zweifelsfrei identifizieren zu können.
Die Materialliste für die Umrüstung von Halogen auf LED ist dagegen etwas länger: Zuallererst werden natürlich neue LED-Einbauspots mit passenden Lampenfassungen und Zubehör benötigt. Daneben fallen Wagoklemmen (Cage Clamp), Lüsterklemmen und Verteilerdosen in ausreichender Zahl an, um die Verkabelung sorgfältig durchzuführen. Verteilerdosen - offiziell auch als Installationsdosen oder Kabelabzweigdosen vertrieben - müssen für jeden LED-Spot und den Deckenauslass einberechnet werden. Außerdem gefragt sind einige Meter Stromkabel zum Verlegen der Zuleitungen sowie Aderendhülsen und eine Crimpzange, um die Hülsen anzubringen.
Sicherheitshinweise zur Umrüstung von Halogen auf LED
Auch bei etwas vermeintlich Einfachem wie der Umrüstung von Halogen- auf LED-Spots gilt: Wird an stromführenden Anlagen und Installationen gearbeitet, muss der Bereich immer allpolig von der Stromversorgung getrennt werden. Die Stromlosigkeit ist vor Beginn der Arbeiten mit einem Multimeter oder einer Prüflampe zu überprüfen.
Bitte machen Sie sich vor den Arbeiten an elektrischen Installationen und Anlagen mit den Grundlagen und Sicherheitsmaßnahmen vertraut. Stellen Sie sicher, dass Sie befugt sind, diese Arbeiten durchzuführen, und dass alle in Ihrem Land geltenden Gesetze und Verordnungen erfüllt werden. Sie sind unsicher? Dann wenden Sie sich lieber an einen Profi!
Alte Lampen-Installation entfernen
Die ersten Schritte zur Umrüstung von Halogen- auf LED-Spots sind einfach: Die Lichtinstallation befindet sich in einer zentralen Deckenleiste im Wohnzimmer. Zuerst muss also die seitliche Verkleidung dieser Zierleiste entfernt werden. Mit dem Schraubenzieher werden an einer Seite der Leiste sämtliche Schrauben gelöst. Anschließend werden die Schalungsbretter Stück für Stück entfernt. Der geplante Umbau von Halogen auf LED scheint gar nicht so kompliziert zu sein!
Was allerdings hinter der Verkleidung zum Vorschein kommt, spottet jeder Beschreibung: Die Kabel sind wild verdrahtet und nur eben dort verstaut, wo gerade Platz war. Der Trafo ist zwar recht leicht zu identifizieren, aber danach wird es schwierig. Denn Farbkodierung wurde bei den Leitern keine vorgenommen. Hier war sicherlich kein Fachmann am Werk!
Die ganze Installation muss raus! Vorsichtig werden alle Spots abgesteckt und danach die verworrenen Kabel Schritt für Schritt entfernt. Am Ende bleiben nur noch die Drahtenden am Deckenauslass übrig. Die Idee, von Halogen auf LED umzurüsten, hat sich auch so bereits rentiert.
Leitungen prüfen
Da sämtliche Leiter am Deckenauslass schwarz sind, ist ihre genaue Identifizierung ein Problem. Muss das Vorhaben, von Halogen auf LED umzurüsten damit scheitern? Nein, denn mit einem Multimeter sind die Drähte schnell zugeordnet. Die Drahtenden an Deckenauslass und Wandverkabelung werden mit dem Gerät nach und nach überprüft. Gehören zwei Drahtenden zusammen, gibt das Multimeter einen Piepton von sich und der Draht kann als Phase, Nullleiter oder Erdung markiert werden. Nur, wenn es nicht möglich ist, die Leiter durchzumessen, muss neu verlegt werden. Gelingt es aber, kann der Umbau von Halogen auf LED unproblematisch fortgesetzt werden.
Tipp: Eine genaue Anleitung zum Umgang mit dem Multimeter liefert unser Artikel Leitung prüfen - Mit dem Multimeter eine Leitung auf Durchgang prüfen.
Verteiler organisieren
Sofort soll Ordnung in den Umbau von Halogen auf LED gebracht werden. Sobald alle Leiter identifiziert sind, wird eine Verteilerdose am Deckenauslass montiert, damit das Chaos keine Chance mehr hat. Innerhalb der Dose werden die verschiedenen Drähte säuberlich angeordnet und mittels Lüsterklemmen und Wagoklemmen nach Bedarf verteilt. Ein fortleitendes Kabel wird vom zentralen Knoten separat verlegt, um eine zusätzliche Deckenlampe zu bedienen. Für die Zuleitung der LED-Spots halten dagegen zwei Wagoklemmen die nötigen Kontakte bereit. Von hier aus kann nun der LED-Spots-Einbau starten.
Hinweis: Cage-Clamp-Wagoklemmen sind besonders praktisch einsetzbar, da mit ihen sowohl eindrähtige als auch mehrdrähtige Leiter bequem zu handhaben sind. Besteht der Bedarf nach einer vielseitigen Klemme, kann das Heimwerker-Leben damit wesentlich vereinfacht werden.
Zuleitung anlegen
Nun wird die Zuleitung zum ersten der LED-Einbauspots gelegt. Dazu muss an der Installationsdose unterhalb des Deckenauslasses eine weitere Kabeleinführung geöffnet werden. Mit dem Cutter wird das Rund zweimal über Kreuz eingeschnitten, nicht jedoch ausgeschnitten. So bleiben danach praktische Seitenlaschen, die sich innen um das Kabel legen und wie eine Zugentlastung wirken. Bei dem LED-Spots-Einbau soll schließlich einiges besser laufen als bei der vorangegangenen Installation.
Danach wird das Kabel, das zu den Spots führen soll, eingezogen. Die Drahtenden von Phase und Nullleiter werden passend an die Wagoklemmen angeschlossen. Der Erdleiter des Kabels wird abgezwickt. Für die vorliegenden Spots ist keine Erdung erforderlich. Das ist aber von Leuchtenart zu Leuchtenart unterschiedlich und muss im Einzelfall geprüft werden. Ist alles zuverlässig verdrahtet, wird die Installationsdose verschlossen und in der Zierleiste verstaut. Der nächste Schritt beim Umbau von Halogen- auf LED-Spots liegt an.
Erste Verteilerdose einrichten
Über jedem geplanten LED-Einbaustrahler wird nun eine Installationsdose eingerichtet. In ihnen trifft die Zuleitung jeweils auf die Weiterleitung zum Folgespot und zugleich auf die Fassungsdrähte für den darunter anzubringenden LED-Spot. Die Litzen aller Drahtenden werden in diesem Fall mit Aderendhülsen versehen und gecrimpt. Für die Verdrahtung können so einfache Lüsterklemmen zum Einsatz kommen. Das gestaltet den Umbau von Halogen auf LED etwas preiswerter, wenn auch umständlicher und länger.
An der ersten Installationsdose wird der Vorgang des LED-Spots-Einbau beispielhaft erklärt: In der Dose werden zwei gegenüberliegende Kabeleinführungen auf beschriebene Art mit dem Cutter geöffnet. Auf der einen Seite wird die Zuleitung vom Deckenauslass eingezogen, auf der anderen Seite das Kabelende der Weiterleitung. Was jetzt noch fehlt, sind die Fassungsdrähte für den LED-Spot.
Fassung verdrahten
Vorbereitend werden die kurzen Fassungsdrähte - Phase in braun und Nullleiter in blau - mit einem Silikonschlauch überzogen, der als Mantel dient. Solche Schläuche liegen in der Regel den LED-Einbauspots als Zubehör bei. An der Installationsdose wird ein weiterer Zugang geschaffen, und die Fassungsdrähte werden hindurchgezogen. In der Verteilerdose werden die Drahtenden in die Lüsterklemme geschraubt. Hier werden nun auch Zuleitung und Weiterleitung angeschlossen. Dabei auf die Zuordnung von Phase und Nullleiter Acht geben! Zuletzt wird die Installationsdose wieder verschlossen und in der Zierleiste untergebracht. Die Lampenfassung wird durch die dafür vorgesehene Installationsöffnung in der Zierleiste herabgelassen. Jetzt ist es möglich, den eigentlichen LED-Einbaustrahler einzubauen.
LED-Einbaustrahler einbauen
Ist die Fassung eingerichtet, wird die Installationsöffnung in der Zierleiste mit dem Lampengehäuse versehen. Dieses verfügt über Klemmfedern, die beim Einstecken des Gehäuses nach oben hin abgespreizt werden. Sitzt das Gehäuse am Holz, werden die Klemmfedern losgelassen, so dass diese zurückfahren können und sich an das Holz klemmen. Das Gehäuse ist dann stabil verankert. Es ist also nicht weiter schwierig, die LED-Einbaustrahler einzubauen.
Nun wird das Leuchtmittel in die Fassung eingebracht. Dank eines GU10-Sockels geht das recht leicht. Einstecken, etwas drehen, schon sitzt die Lampe. Abschließend wird die LED-Lampe mitsamt Fassung in das Gehäuse geschoben. Damit sie nicht wieder herausrutscht, wird ein Klemmdraht unterhalb der Lampe in das Gehäuse eingelegt. Damit ist der erste Umbau von Halogen- auf LED-Spot abgeschlossen.
LED-Spots-Einbau abschließen
Im Weiteren lassen sich alle übrigen Installationspunkte auf dieselbe Art von Halogen auf LED umrüsten. Die Verteilerdose mit den entsprechenden Leitungen verlegen, Fassungsdrähte mitsamt Fassung anbringen und dann Gehäuse und Leuchtmittel installieren. Sobald der Umbau von Halogen auf LED vollständig vorgenommen ist, werden die Holzbretter der Blende wieder an die Zierleiste gesetzt und verschraubt. Der LED-Spots-Einbau ist damit abgeschlossen.
Doch noch fehlt die Probe aufs Exempel: Also Strom wieder angestellt und Lichtschalter gedrückt! Sehr erfreulich, die LED-Deckenbeleuchtung gibt ein angenehmes, helles Licht ab. Sie ist damit ein vollwertiger Ersatz für die Halogenbeleuchtung. Gleichzeitig spart sie auch eine Menge Strom. Die Investition für die Umrüstung von Halogen auf LED hat sich gelohnt!