Auf der Baustelle läuft nicht immer alles auf Anhieb glatt. Das gilt auch für den Estrich. Hier und da existieren Unebenheiten oder Schieflagen. An den Rändern ist er meist etwas hochgezogen und manchmal fällt er zu den Türschwellen hin auch ab. Bevor ein neuer Bodenbelag verlegt werden kann, müssen Unebenheiten, die ein gewisses Maß überschreiten, in jedem Fall beseitigt werden. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie sich ohne viel Mühe ein lokal abfallender Estrich ausgleichen lässt.

Schräglage vermeiden

Mit dem Estrich ist das so eine Sache: Wird sauber gearbeitet, gelingt er auf Anhieb recht eben. Gerade aber bei älteren Objekten muss oftmals nachgearbeitet werden, bevor daran zu denken ist, einen Bodenbelag zu verlegen. Sind nur lokale Unebenheiten auszumachen und ist der Raum im Großen und Ganzen eben, ist das Nivellieren bzw. das Ausgleichen des gesamten Raumes nicht erforderlich. Denn zeigen sich nur einige lokale Unebenheiten oder fällt wie im vorliegenden Fall der Boden nur vor einer Türschwelle ab, gibt es eine Alternative, um den Estrich auszugleichen: die Arbeit mit Ausgleichsmasse. Diese ist bestens geeignet, um den Boden ganz nach Bedarf nachzuarbeiten.

© diybook | Na, wenn das kein abfallender Estrich ist, da zur Terrassentür hin? Das Ausgleichen des Bodens ist in so einer Situation nicht…

Werkzeug und Material

Die Werkzeugliste für das Estrich-Ausgleichen gibt sich weder besonders lang, noch komplex: Gebraucht werden zunächst ein Besen und/ oder ein Staubsauger für die Vorabreinigung sowie ein Malerpinsel zum Grundieren. Für die Arbeiten am Estrich folgen Baukübel, Rührwerk, Glättkelle und Zahnkelle. Wichtigstes Hilfsmittel ist die Abziehlatte. Diese kann wie der normale Richtscheit rechteckig oder aber auch keilförmig sein.

Das Material ist zum Glück ebenfalls nicht sonderlich fassettenreich. Im Grunde muss hier nur ein Sack Ausgleichsmörtel beschafft werden sowie ein Eimer mit Haftbrücke. Mehr ist nicht erforderlich, um den Estrich auszugleichen.

© diybook | Um absolut sicherzugehen, dass der Ausgleich später richtig haftet, wird nach dem Saubermachen eine Grundierung, genauer gesagt…

Vorbereitungen: Estrich reinigen und grundieren

Auf die Arbeit folgt das Vergnügen, aber vor der Arbeit steht das Putzen. Denn auf einer dicken Schicht aus Staub und Schmutz findet die Ausgleichsmasse später nur wenig Halt. Keine guten Voraussetzungen beim Estrich-Ausgleichen. Deshalb ist erst einmal reinigen angesagt. Ein Besen ist dabei zwar besser als nichts. Im Grunde wird damit der Staub aber nur gleichmäßiger im Raum verteilt. Am besten ist es, hier einen Staubsauger zur Hand zu haben. Mit dessen Hilfe lässt sich der Boden deutlich besser von Staub und Schmutz befreien.

Sobald der Boden gereinigt wurde, folgt ein weiterer vorbereitender Schritt: Auf die Flächen, die ausgeglichen werden müssen, wird vollflächig eine Haftbrücke aufgetragen. Diese garantiert einen sicheren Oberflächenhalt für den Ausgleichsmörtel und schafft so eine optimale Basis für den Auftrag. Mit einem Malerpinsel wird die Grundierung bzw. die Haftbrücke nach und nach deckend auf die Ausgleichsflächen aufgetragen. Der blaue Farbmarker zeigt an, wo bereits gestrichen wurde. Danach muss die Haftbrücke 1 Stunde trocknen.

Gegen Ende der Trocknungszeit wird der Ausgleichsmörtel angemischt. Ein Baukübel wird mit ausreichend Wasser befüllt, anschließend wird das Mörtelpulver unter Rühren nach und nach beigemengt, bis der Mörtel eine sämige Konsistenz erreicht. Nach einer Rastzeit von 2 Minuten wird noch einmal mit dem Rührwerk alles gut durchmischt. Jetzt heißt es: Estrich ausgleichen!

© diybook | Entgegen der Annahme, dass immer nur am Ende handwerklicher Arbeiten geputzt wird, muss hier bereits vor dem Ausgleichen des…
© diybook | Mit einem Pinsel wird die Grundierung bzw. die Haftbrücke gleichmäßig auf der gesamten abfallenden Fläche aufgetragen und so…
© diybook | Nach Vorlage einer ausreichenden Menge Wasser wird der Mörtel langsam eingestreut und mit dem Rührwerk durchmischt. Hat der…

Estrich ausgleichen - Spachteln und abziehen

Der Ausgleichsmörtel wird in reichlichen Portionen auf die betroffenen Stellen gegeben und mit der Glättkelle ordentlich verspachtelt. Das Ganze geschieht in kräftigen und gleichmäßigen Zügen. Es sollen später keine Unebenheiten auftreten, also nicht mit dem Material sparen! Ist der Boden einmal verspachtelt, wird weiteres Material aufgetragen und der Vorgang wiederholt. Am Ende sollte eine möglichst einheitliche, planebene Mörtelschicht entstanden sein.

Es folgt der Arbeit erster Streich: Eine Abziehlatte wird über den frischen Mörtel gestrichen, überschüssiges Material wird auf diese Weise abgezogen. Das Ausgleichen des Estrich nimmt Form an. Doch zugleich zeigen sich in der glatten Oberfläche jetzt auch deutlich einige noch vorhandene Fehlstellen. Diese gilt es jetzt noch auszugleichen.

© diybook | Jetzt kann der Ausgleichsmörtel am Estrich aufgetragen werden. Mit einer Glättkelle wird er in kräftigen Zügen gut mit dem…
© diybook | Mit dem Mörtel muss beim Verspachteln des Untergrunds nicht gespart werden. Denn der Überstand soll anschließend mit der…
© diybook | Nun wird der Mörtel gleichmäßig mit der Abziehlatte abgestrichen und auf diese Weise der Estrich ausgeglichen. Fehlstellen, an…

Fehlstellen behandeln und ausgleichen

Auf die Fehlstellen im Auftrag wird erneut reichlich Mörtel gehäuft. Diesmal wird das Material aber nicht mit der Glättkelle verteilt, sondern mit der Zahnkelle. In kleinen Zügen wird der Mörtel ohne zuviel Druck über die Fehlstellen gekämmt, bis eine einheitliche Schichtung erreicht ist. Die Stege signalisieren dabei direkt, ob bereits ausreichend Material aufgetragen wurde. Ist das nicht der Fall, wird noch einmal nachgearbeitet. Ziel ist es ja, den Estrich planeben auszugleichen. Dann folgt der zweite Streich: Noch einmal wird die Abziehlatte über die Oberfläche gezogen. Danach ergibt sich bereits ein viel harmonischeres Bild.

© diybook | Überschüssiger Mörtel, der nach dem Abziehen bleibt, dient nun dazu, die Fehlstellen aufzufüllen. Er wird mit der Kelle auf die…
© diybook | Die Fehlstellen werden diesmal nicht mit der Glättkelle, sondern mit einer Zahnkelle gespachtelt. Das hat nicht nur den Vorteil…

Ganz perfekt ist das Ergebnis beim Estrich Ausgleichen allerdings noch nicht. Kleinere Unebenheiten, Löcher oder Stege, die sich noch immer zeigen, werden in kosmetischer Feinarbeit mit der Glättkelle beseitigt. Hierbei vorsichtig vorgehen, um das bereits Erreichte nicht zu gefährden! Vor allem der Bereich um den Türstock herum muss noch einmal bearbeitet werden, da die Abziehlatte hier nicht alle Ecken erreichen konnte. Dabei wird der Mörtel aber nicht bis an den Türstock geschoben, sondern es werden einige Millimeter Luft gelassen. Wo bereits Kontakt besteht, wird der Ausgleichsmörtel vorsichtig etwas ausgekratzt. Ist auch das geschafft, sind die Arbeiten abgeschlossen, und die Masse kann in Ruhe aushärten.

© diybook | Nach dem Einsatz der Zahnkelle wird der Mörtel erneut flächig abgezogen und der Estrich so einheitlich ausgeglichen. Es ist…
© diybook | Um die Arbeiten zum Estrich-Ausgleichen abzuschließen, werden mit Feinkorrekturen auch letzte Stege noch geebnet und kleinere…

Mission 'Estrich ausgleichen' erfolgreich abgeschlossen

Sobald der Ausgleichsmörtel trocknen konnte, ist das Vorhaben, den Estrich ausgleichen zu wollen, zur vollen Zufriedenheit gelungen. Auch im Bereich vor der Türschwelle ist der Boden nun eben ausgerichtet. Jetzt können die weiteren Arbeiten folgen, um den gewünschten Bodenbelag zu verlegen.

Die Arbeit mit Ausgleichsmasse ist die Methode der Wahl, wenn der Boden ohnehin schon relativ eben ist und deshalb nicht vollständig nivelliert bzw. ausgeglichen werden muss. Hier spart man deutlich an Material und vor allem Zeit. Letztlich hängt es aber ganz von der Beschaffenheit des Bodens ab, ob und auf welche Weise man den Estrich ausgleichen muss. Wir wünschen dabei gutes Gelingen!

© diybook | Sind die letzten Handgriffe erfolgt, winkt als Resultat ein absolut ebener Estrich! Das Ausgleichen hat sich hier definitiv…

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