Schnell kommt der Wunsch auf, das eigene Grundstück sichtbar einzugrenzen. Ob Mauer, Hecke oder Zaun ist dabei oft eine Frage von Geschmack, Geduld und Möglichkeiten. Fällt die Entscheidung jedoch auf Ersteres, ist es wichtig, ein gutes Fundament für die Gartenmauer anzulegen. Wir haben den Bau einer Gartenmauer begleitet und zeigen, wie sich ein passendes Streifenfundament selber machen lässt.

Das Projekt

Endlich steht das neue Haus und ein Gefühl von Freiheit und Zufriedenheit schafft sich langsam Bahn. Doch etwas passt noch nicht. Das Grundstück des Nachbarn liegt doch recht nah, aber zu intim möchte man das nachbarschaftliche Verhältnis eigentlich nicht gestalten. Die Lösung: Eine Gartenmauer muss her. Die schafft auf Anhieb Abhilfe und vermindert die Einsehbarkeit des eigenen Grundstücks. Im Gegensatz zu einer Hecke ist allerdings ein Fundament für die Gartenmauer nötig. Denn keine solide Mauer kommt ohne festes Fundament aus.

Die Anleitung vermittelt Schritt für Schritt einen Eindruck davon, wie unkompliziert sich eine Gartenmauer selber machen lässt. Ganz ohne schweres Gerät geht es in unserem Beispiel zwar nicht zu, aber alle gezeigten Schritte lassen sich prinzipiell auch mit reiner Muskelkraft lösen. Letztlich ist das wieder eine Frage von Geld und Zeit.

Hinweis: Die hier empfohlenen Maßnahmen beziehen sich auf das beispielhaft gezeigte Projekt. Die detaillierte Bemessung des Fundamentes und der Wandkonstruktion hat immer nach den regionalen Bestimmungen und Normierungen zu erfolgen. Bei der Verarbeitung sind die einschlägigen gesetzlichen und technischen Vorschriften einzuhalten. Soll eine Mauer hinterfüllt werden oder als Stützmauer dienen, ist die Beiziehung eines konzessionierten Professionisten aber dringend zu empfehlen.

© diybook | Dieses Grundstück soll mit einer Gartenmauer eingefasst werden. Da der Nachbar aber direkt angrenzt und das Grundstück vor dem…

Werkzeug und Material

Die Werkzeugliste für die Errichtung eines Fundaments für die Gartenmauer gibt sich etwas abwechslungsreicher als bei den üblichen Heimwerkerarbeiten. Gebraucht werden zuvorderst Richtlatte, Richtscheit, Richtschnur, Wasserwaage, Kelle, ein Maßband, Schaufel und Spaten sowie eine Flex und ein Hammer bzw. ein Fäustel.

Das benötigte Material ist dagegen schnell genannt: Nötig sind hier nur etwas Kalk oder Kreidepulver zu Markierungszwecken, Baustahl-Stangen für das Fundament sowie eine geeignete Betonmischung. Darüber hinaus ist es hilfreich, ein bis zwei Exemplare der geplanten Betonsteine zu Einmessungszwecken bereit zu halten.

In unserem Projekt kommt auch schweres Gerät zum Einsatz: Dazu gehören ein Baggerlader und ein Betonmischer. Die von diesen Maschinen durchgeführten Arbeiten lassen sich aber auch mit einfacheren Mitteln bewältigen, wenn man das ganze Streifenfundament selber machen möchte.

© diybook | Bevor mit den Arbeiten für das Betonieren des Fundaments begonnen werden kann, wird das Grundstück im Bereich der zukünftigen…

Vorbereitungen für das Streifenfundament

Die Vorbereitungen um das Fundament für eine Gartenmauer zu errichten sind einfach, aber wichtig. Denn nichts wäre schlimmer, als später festzustellen, dass die Mauer auf dem falschen Grundstück liegt. Also wird ein staatlich geprüftes Vermessungsteam damit beauftragt, die Grenzen des Grundstücks genau einzumessen. Die Grenzlinie wird an den Enden jeweils mit einem Markierungspfosten gekennzeichnet. Damit die Mauer später auch gerade steht, wird außerdem eine Horizontale als Norm eingemessen und auf den Markierungen eingetragen. Sie kann jetzt immer als Referenzlinie dienen. Zum Schluss wird eine Richtschnur zwischen den beiden Markierungen gezogen. Diese gibt nun exakt vor, wo das Fundament für die Gartenmauer zu liegen hat.

Sobald die Richtschnur steht, wird mit Kalk oder Kreidepulver eine Linie an der äußeren Mauerbegrenzung gezogen. Da bei diesem Projekt das Fundament mit einem Bagger ausgehoben wird, soll die Linie dem Fahrer eine deutlich sichtbare Orientierung bieten. Ist die Linie gezogen, wird die Richtschnur entfernt, damit der Bagger an die Arbeit gehen kann.

© diybook | Keinen Ärger mit dem Nachbar haben all jene, die ihre Mauer nicht auf fremdem Grund errichten! Daher wird vor Baubeginn die…
© diybook | Als Bonus wird an beiden Markierungen der Grundstücksgrenze dasselbe Höhenniveau markiert. Die Höhe ist wichtig, um im späteren…
© diybook | Die Markierungen der Grundstücksgrenze werden anschließend mit einer Richtschnur verbunden. Entlang dieser Linie werden nun…
© diybook | Nun wird der äußere Mauerverlauf mit Kalk oder anderer gut sichtbarer Farbe angezeichnet. Das ist notwendig, damit der…

Ausheben des Fundaments

Das Fundament ist je nach statischen Erfordernissen auszuführen! Für unser Projekt "Gartenmauer" sollte es in jedem Fall breiter sein als die Steine der Mauer - idealerweise mindestens doppelt so breit. In diesem Fall eine glückliche Fügung, denn die eingeplanten Betonsteine haben eine Breite von 20 cm, die Schaufel des Kompaktbaggers dagegen eine von 40 cm. Die Arbeiten können also unkompliziert vonstatten gehen. Während des Aushebens wird nachgemessen, wie tief die Grabungen führen, denn das Fundament benötigt eine Tiefe von mind. 80 cm, um zukünftige Frostschäden zu vermeiden.

Hat der Bagger seine Arbeit erledigt, werden Erdanhäufungen und lockere Erde im Graben mit dem Spaten beseitigt. Ist die Bodenbeschaffenheit zu trocken und sandig, müssen die Außenwände zudem geschalt werden, um ein Nachrutschen zu verhindern. In diesem Fall handelt es sich um einen feuchten Lehmboden, so dass dieser Schritt entfällt.

In Form eines "L" soll die Mauer an das Haus herangeführt werden. Da in der unmittelbaren Umgebung des Hauses aber Rohre oder Leitungen verlegt sein könnten, wird das Fundament für die Gartenmauer in diesem Bereich nur mit Spaten und Schaufel ausgehoben. Der Bagger könnte hier schnell große Schäden verursachen.

© diybook | Als nächstes wird gebaggert. Mit viel Feingefühl wird nun das Fundament der Gartenmauer ausgehoben. Die Breite des…
© diybook | Das Streifenfundament muss nicht nur eine gewisse Breite aufweisen, sondern auch mindestens 80 cm tief sein. Denn nur so wird…
© diybook | Ist die Erde fest und sind senkrechte Grabenwände möglich, so ist eine Schalung des Grabens nicht notwendig. Rutscht die Erde…
© diybook | Eine Seite des Fundaments wäre geschafft! Da die Mauer in L-Form errichtet wird, fehlt allerdings noch die zweite Seite.
© diybook | Soll die Mauer bis an das Haus herangeführt werden, muss auch das Fundament der Gartenmauer bis zum Haus reichen. Dort ist aber…

Baustahl als Höhenkontrolle

In die neu entstandene Baugrube werden nun in regelmäßigen Abständen Stangen aus Baustahl senkrecht in den Boden getrieben. Diese dienen beim Befüllen des Fundaments als Höhenkontrolle. Dazu muss natürlich auch deren eigene Höhe sauber abgestimmt sein. Hier kommt nun die von den Vermessern eingerichtete Höhenkontrolle ins Spiel. An dieser Horizontalen wird der Baustahl exakt abgestimmt und gleichmäßig ausgerichtet. Das Ergebnis wird mit dem Richtscheit geprüft. 

Tipp: Üblicherweise wird ein Fundament auch mit horizontal liegendem Bewehrungsstahl verstärkt. So schadet zusätzliches Eisen auch nicht im geringsten, wenn man sein Streifenfundament selber machen möchte.

© diybook | Als nächstes werden mehrere Stangen Baustahl in die Baugrube eingeschlagen. Die Höhen dieser eingeschlagenen Stangen geben an,…
© diybook | Nun werden die eingeschlagenen Stangen horizontal ausgerichtet. Wird jetzt der Beton bis zu dieser Höhe aufgefüllt, liegt ein…

Gießen des Fundaments

Endlich ist es an der Zeit, das Fundament für die Gartenmauer zu gießen. Hier muss einiges an Beton verarbeitet werden. Die Dienste eines Betonmischlasters kommen da nicht ungelegen. Die Masse wird in der erforderlichen Betongüte direkt auf der Baustelle angemischt oder als Fertigbeton geliefert und gleichmäßig in der Baugrube verteilt. Während des Gießens erfüllt der Baustahl seinen Zweck und bietet eine leichte Orientierung, um die ebene Ausrichtung des Fundaments zu prüfen. Ist das obere Ende des Stahls erreicht, wird das Befüllen eingestellt. Der Spaß ist damit schon wieder vorbei.

Jetzt muss noch die Feinarbeit vorgenommen werden. Mit einer Richtlatte wird die Oberfläche des flüssigen Betons noch einmal gerüttelt und abgezogen. Auf diese Weise ergibt sich eine schöne glatte Oberfläche, die nach dem Aushärten ein perfektes Fundament abgibt.

Tipp: Ein selbst gebauter Abziehbehelf schont den Rücken. Hierzu wird ein langer Holzgriff oder eine schmale Latte mit einem ca. 1 m langen Holzbrett T-förmig vernagelt. Mit diesem improvisierten Schieber lässt sich dann die Oberfläche des Fundaments leicht abziehen.

© diybook | Jetzt ist es an der Zeit, das Fundament zu gießen. Und hier verhält es sich wie mit dem Ausheben der Grube. Da niemand…
© diybook | Die Grube ist fast gefüllt. Lediglich ein kleines Stück des Baustahls ist noch sichtbar. Ist auch das verschwunden, ist die…
© diybook | Ist die Grube des Fundaments mit Beton befüllt, wird dieser mit einer Richtlatte oder ähnlichem Behelf, gerüttelt und abgezogen…

Bewehrung der Gartenmauer einrichten

Während der Beton langsam aushärtet, ist Zeit, die nächsten Schritte vorzubereiten. Um den späteren Maueraufbau mit dem Fundament zu verbinden, wird für dieses Projekt eine Bewehrung aus 10 mm dicken Baustahl-Streben hergestellt. Zunächst werden dazu Streben in der passenden Länge zugeschnitten. Mit einer Flex wird der Baustahl in 40-50 cm lange Stücke zerteilt. Diese verkürzten Streben sollen nun in den anziehenden Beton gesteckt werden. Doch bevor das geschieht, fehlen noch zwei wichtige Schritte, damit am Ende das Fundament für die Gartenmauer auch passt. Also wird zur Vorbereitung die Richtschnur am Fundament wieder aufgespannt. Sie soll dabei so über dem Fundament liegen, dass sie entweder die Innen- oder die Außenseite der geplanten Mauer begrenzt. Auch der kürzere Arm der L-förmigen Mauer wird in gleicher Art mit einer Richtschnur versehen.

Ist das geschehen, wird ein Probeexemplar der geplanten Betonsteine zur Hand genommen. Hier muss das Lochmaß bestimmt werden, also der mittlere Abstand zwischen den Löchern in dem Betonstein. Dieses wird als Richtmaß für den Abstand zwischen den Streben des Baustahls dienen.

© diybook | Damit die Gartenmauer eine solide Verbindung mit dem Fundament hat, wird Baustahl mit mindestens 10 mm Durchmesser in den schon…
© diybook | Erneut werden Richtschnüre gespannt. Diese begrenzen dabei die Mauerinnen- bzw. -außenkante für die beiden Mauerabschnitte.
© diybook | Damit der Bewehrungsstahl im richtigen Abstand eingebracht werden kann, wird das Lochmaß der Betonsteine genommen.

Fertiges Fundament für die Gartenmauer

Es folgt der letzte Schritt, um das Fundament für die Gartenmauer abzuschließen. In dem Abstand, der mit Hilfe des Lochmaßes der Betonsteine ermittelt wurde, werden nun die Rundstahl-Streben in den anziehenden Beton gesteckt. Ein Baustahl kommt direkt in die Ecke, ein weiterer in einfachem Abstand daneben. Alle anderen folgen in doppeltem Abstand. Hierbei ist auch auf den seitlichen Abstand des Baustahls zu der jeweiligen Richtschnur zu achten. Die Streben müssen jeweils eine halbe Breite der Betonsteine als Abstand zur Richtschnur aufweisen, in diesem Fall also etwa 10 cm. Werden diese Vorgaben beachtet, ist die Arbeit aber schnell erledigt und die Idee, das Streifenfundament selber zu machen, am Ende gelungen.

Das Anlegen eines Fundaments für eine Gartenmauer ist nicht weiter schwer, sobald die einzelnen Arbeitsschritte klar sind. Konzentration ist dennoch wichtig. Denn nur mit einem sauberen Fundament ist für eine Gartenmauer eine stabile Ausgangsbasis geschaffen. Jetzt heißt es aber erst mal entspannen! Denn das Fundament muss noch 7-10 Tage ruhen. Wie es dann weitergeht, zeigt unser Artikel Streifenfundament abdichten und einmessen.

© diybook | Abschließend wird der mindestens 10 mm dicke Rundstahl als Bewehrung der Gartenmauer im Abstand der Betonstein-Löcher in den…
© diybook | Geschafft! Fertig ist das Fundament für die Gartenmauer. Es sind zwar viele Schritte vonnöten, aber mit den richtigen…

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