Immobilien zu teuer?
"So wie in Österreich sehen sich die Menschen quer durch Europa, aber auch in den USA und Australien mit hohen Immobilienpreisen konfrontiert - und diese machen einen Einstieg in den Markt so schwer wie kaum zuvor", sagt Ian Bright, ING Senior Economist in London und Hauptverantwortlicher für die ING International Survey, in deren Rahmen die ING-DiBa Direktbank Austria regelmäßig 1.000 Österreicher befragt. Fakt ist: 78% der Österreicher sehen in den eigenen vier Wänden jedenfalls die finanziell bessere Lösung und würden dies auf jeden Fall einer Miete vorziehen. Und dieser Wunsch fördert einen interessanten gesellschaftlichen Aspekt zu Tage: Nicht nur Betroffene, also potenzielle Neueinsteiger in den Eigentumsmarkt wünschen sich deshalb ein Sinken der Immobilienpreise, sondern sogar Immobilienbesitzer. So finden 74% der Mieter in Österreich genauso wie ganze 63% der Eigentümer, dass es für die Gesellschaft besser wäre, wenn Immobilien günstiger würden.
"Die ING International Survey zeigt deutlich, dass sich bereits am ganzen Kontinent ein Unwohlsein mit den hohen Immobilienpreisen breit macht. Aus meiner Sicht wäre es substanziell, effektive Maßnahmen zu setzen, damit die "Generation Rent" nicht auf der Strecke bleibt und Suchende zumindest die Chance auf einen Eigentumserwerb haben", meint Ökonom Bright dazu. Tatsächlich gehen aber die Wenigsten von künftig günstigeren Immobilien aus: 69% der Österreicher und 56% der Europäer denken, dass die Preise in ihrer Umgebung nochmals anziehen werden. In Österreich sehen sich die Tiroler von dieser Entwicklung besonders stark betroffen, gehen doch ganze 82% von einem weiteren Preisanstieg aus, gefolgt von den Wienern mit 78% und den Vorarlbergern mit 75%. Und das, obwohl der Großteil ohnehin bereits die aktuellen Immobilienpreise als hoch bzw. zu hoch empfindet.
Über die Umfrage
Die Umfrage der ING-DiBa Direktbank Austria ist Teil der ING International Survey - einer Studienserie, die im Auftrag der ING Group regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen "Umgang mit und Wissen über Geld" beleuchtet. Für die aktuelle Umfrage wurden vom Institut Ipsos online in 15 Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Türkei, Tschechien, Australien und USA) knapp 15.000 Personen ab 18 Jahren befragt. In Österreich wurden 1.000 Personen befragt.
Bildquelle: ING-DiBA/APA-Auftragsgrafik/wax