Weihnachten in Österreich: Was einfach dazugehört und was nicht
Es wird scho glei dumpa
In der letzten Woche haben wir bereits einen Blick darauf geworfen, welche Bräuche die Adventszeit in Österreich so einzigartig machen. Doch wie steht es um Weihnachten? Wird der Heilige Abend ebenfalls ausgiebig zelebriert? Und gibt es auch an den Feitertagen nach wie vor Elemente und Symbole, ohne die es einfach nicht geht? Das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat mit seiner repräsentativen Studie auch hierzu spannende Ergebnisse geliefert.
Zunächst darf ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit nicht unerwähnt bleiben: Weihnachtslieder. Diese gehören für den Großteil der Befragten zu Advent und Weihnachten dazu – nur 15% versuchen, „Jingle Bells“, „Oh Tannenbaum“ und Co. bewusst zu entgehen. Im Gegensatz dazu besitzen 4 von 10 Österreichern sogar eigene Weihnachts-CDs und Playlists. Allgemein akzeptiert sind Weihnachtslieder sowohl zuhause als auch in Radio oder Geschäften laut zwei Drittel der Befragten übrigens ab dem 1. Advent. Der Klassiker „Last Christmas“ spaltet dabei die Gemüter: Er ist sowohl das beliebteste als auch das nervigste nicht-deutschsprachige Weihnachtslied. Für 64% ist hingegen klar: Am schönsten und besinnlichsten ist es immer noch mit den Klängen von „Stille Nacht, Heilige Nacht“.
Aufputzen ist Pflicht
Pflicht ist für mehr als 8 von 10 der Feiernden auf jeden Fall auch der Christbaum. 43€ werden für den Nadelbaum der Wahl im Durchschnitt ausgegeben. Glitzernd und festlich kommt dann der Aufputz daher: Glanzvoller Schmuck mit Kugeln und Schleifen (72%) in den Farben Rot (45%), Gold (44%) und Silber (33%) ist die am meisten bevorzugte Deko. Doch auch süßer Christbaumbehang in Form von verschiedenen Leckereien erfreut sich durchaus großer Beliebtheit, vor allem bei den Männern (41%). Licht und Kerzenschein setzt den Christbaum abschließend richtig in Szene, wobei die herkömmliche Wachskerze mittlerweile von zwei Drittel der Befragten durch elektrische Beleuchtung ersetzt wird.
Ist der 24. Dezember dann endlich da, putzen die Österreicher nicht nur den Christbaum auf, sondern auch sich selbst heraus. Mehr als zwei Drittel machen sich für die Weihnachtsfeierlichkeiten gerne schick. Das Weihnachtsessen, das später verspeist wird, hat auch meist Tradition. Bei knapp 8 von 10 Befragten kommt alle Jahre wieder das gleiche Menü auf den Tisch oder es wird zwischen wenigen Gerichten abgewechselt. Zu den Klassikern zählen Raclette, Kalte Platte, Fisch, Fondue und Würstel bzw. Würstelsuppe, wobei es hier große regionale Unterschiede gibt.
Geschenkeregen
Beginnt dann die tatsächliche Bescherung, gehört ein stimmungsvolles Ambiente durch Lichter an Christbaum (51%) und Adventkranz (50%) sowie durch Weihnachtslieder (45%) dazu. Auch Weihnachtskekse (55%) und die obligatorischen Familienfotos (45%) dürfen in vielen Haushalten nicht fehlen. Übrigens wird die Bescherung bei 43% der Befragten noch vom traditionellen Glöckchen angekündigt, beschreibt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent, die typische Weihnachtsfeier weiter. Das Wichtigste aber ist das Geschenkeauspacken, das für mehr als 7 von 10 absolut unerlässlich ist. Dabei treten die eigentlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes für viele Menschen schon mal in den Hintergrund, denn ein traditioneller Kirchenbesuch gehört nur für ein Drittel dazu. Interessant ist, dass der größte Anteil der Kirchengänger mit 44% unter den 14- bis 29-Jährigen zu finden ist. Auch regionale Unterschiede sind zu finden: In den westlichen und südlichen Bundesländern ist der Anteil deutlich höher als in Ostösterreich.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse: Bei Weihnachtstraditionen wird dem Großteil der Österreicher warm ums Herz, darunter vor allem den Frauen und auch den jüngeren Generationen, die die Bräuche weitertragen. Ganz besonders für Kinder soll der Zauber von Weihnachten aufrechterhalten und bewahrt werden. Wie weihnachtlich!
Bildquelle: marketagent.com
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