Fernkälte-Boom: Kühlsysteme im Sommer immer wichtiger

Wien (OTS) - Immer mehr Hitzetage über 30 Grad lassen den Bedarf nach umweltfreundlicher, platzsparender Gebäude-Klimatisierung stark steigen. Experten gehen davon aus, dass in etwa 20 Jahren genauso viel Energie für Kühlen wie für Heizen benötigt werden wird. Wien Energie baut deshalb die Fernkälteleistung massiv aus – mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10 bis 15 Prozent.

Fernkälte in Wien

Aktuell sorgen in Wien insgesamt 16 Fernkältezentralen dafür, dass es auch an Hitzetagen kühl bleibt. Über das mehr als 12 Kilometer lange Fernkältenetz mit einer Fernkälte-Gesamtleistung von rund 130 Megawatt (MW) versorgt Wien Energie Kunden in der gesamten Stadt. Das entspricht über 2.500.000 m² klimatisierter Bürofläche oder 250 Fußballfeldern.

Besonders groß ist die Nachfrage nach Fernkälte in der Wiener Innenstadt. Herkömmliche Klimaanlagen benötigen im Vergleich zu einer Fernkälteversorgung deutlich mehr Platz. Zudem widersprechen die für Klimaanlagen erforderlichen Rückkühler am Dach vielfach dem Denkmalschutz und beeinflussen das Mikroklima negativ. 

So funktioniert Fernkälte

Ein Großteil der Kühlenergie bei Fernkälte kommt aus Abwärme von Verbrennungsprozessen. Im Sommer ist Wärme aus der Müllverbrennung in Wien der wichtigste Energieträger für die Kühlung. Als Antriebsenergie wird Wärme anstelle von Strom verwendet. Dadurch können Strom und Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Über ein eigenes Fernkältenetz wird auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühltes Wasser direkt zu den Abnehmern transportiert und dort über die hauseigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. In 20 Jahren könnten solche Kühlsysteme laut Experten genauso wichtig sein wie die Heizung im Winter.

 

Bildquelle: Wien Energie

Erzähl auch anderen davon