Löschdecken im Test: Wirklich brandfest?
Praxistauglich?
Ing. Martin Swoboda machte die Probe aufs Exempel und stellte ebenfalls einen Fettbrand nach – laut Hersteller einer der Anwendungsmöglichkeiten einer Löschdecke. Swoboda inszenierte den Brand genau nach Normvorgaben, denn die ÖNORM EN 1869 besagt, dass unter gewissen Bedingungen die Löschdecken sehr wohl ihren Dienst tun. Diese genormten Bedingungen betreffen beispielsweise die Breite der Pfanne, die Hitze des Öls oder die Höhe der Abstellfläche. Aber richten sich Haushalt und Brand nach dieser Normung? Oder sollte sich die Normung eher nach der Praxis richten?
Ernste Zweifel
Der Bericht im Fernsehen warf damals die Frage auf: Ist das Material von Löschdecken zu dünn? Frisst sich deswegen der Brand durch die Decke? Die Hersteller namhafter Löschdecken bestreiten dies nicht, räumen aber ein: Ein anderes, noch brandfesteres Material würde die Produktionskosten derart in die Höhe treiben, dass niemand mehr das Produkt kaufen würde. Für das damals gezeigte Versagen waren etwaige Materialschäden jedoch nicht verantwortlich.
Entwarnung
Die Aufregung über Löschdecken sei wenig begründet, so Swoboda. Er konnte das Feuer tatsächlich unter den vorgeschriebenen Prüfbedingungen mit einer Löschdecke löschen. In den vom Fernsehen gezeigten Berichten hätte man der Löschdecke permanente Hitze zugemutet, was ebenfalls unrealistisch wäre: Für jene Personen, die zu Hause mit einem Fettbrand konfrontiert sind, wäre es sinnvoll, die Energiequelle abzudrehen oder die Pfanne von der Kochplatte zu nehmen – dann würde die Löschdecke den Brand auch tatsächlich löschen.
Bildquelle: Daniel Mikkelsen/ TÜV Austria Akademie