Die Wallbox zuhause – was ist zu beachten?

Besitzer eines Elektroautos stehen regelmäßig vor dem Problem, ihr Fahrzeug bequem, unkompliziert und schnell aufzuladen – am liebsten im Schlaf. Das geht am einfachsten mit einer Wallbox. Haushaltsübliche Steckdosen funktionieren normalerweise auch. Doch diese sind zum einen nicht für diese Nutzung ausgelegt und es besteht akute Brandgefahr. Zum anderen dauert das Laden damit endlos lange. Experten raten dazu, eine freistehende Ladesäule oder eine Ladeeinrichtung an der Hauswand zu benutzen.

Staatlich gefördert zuhause laden

Im Rahmen der Maßnahmen für einen Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos in Deutschland beteiligt sich der Staat an den Kosten für eine Wallbox. Mit dem Programm KfW 440 gibt es pro Ladepunkt 900 Euro für die Anschaffung und die Installation der Wallbox.

Wichtig: Wer diesen Zuschuss haben möchte, muss den Antrag stellen, bevor er die Wallbox bestellt und mit der Installation beginnt. Sonst gibt es hier keine Förderung.

Zudem gibt es noch andere Zuschüsse in Form von Prämien. Diese sind allerdings an die Abnahme von Strom bei einem bestimmten Anbieter gekoppelt und meist regional begrenzt. Für diese Prämien gilt es genau zu kalkulieren, ob sich das am Ende wirklich lohnt, oder ob die Stromkosten durch einen eventuellen Tarifwechsel viel teurer werden.

Um hier keinen Fehler zu machen, ist es notwendig sich genau über die Wallbox-Förderung zu informieren. So lassen sich einige Fallstricke vermeiden, damit es dann am Ende wirklich den Zuschuss gibt und es sich auch finanziell lohnt.

Welche Voraussetzungen sind für den Einbau einer Wallbox zu erfüllen?

In Deutschland ist für den Einbau einer privaten Wallbox ein Fehlerschutzschalter vorgeschrieben. Er verhindert, dass Rückstrom in das Stromnetz gelangt. Hochwertige Wallboxen sind mit einem solchen Schalter ausgestattet.

Ideal ist eine hohe Leistung der Wallbox, damit das Laden schnell geht. Dazu muss der Hausanschluss an das öffentliche Stromnetz einen passenden Anschlusswert haben. Ist dieser zu niedrig, kann der Stromanbieter dies auf Nachfrage ändern.

Zudem ist Platz im Sicherungskasten notwendig. Dort muss ein eigener Sicherungsautomat für die Wallbox hin und eventuell auch der vorgeschriebene FI Typ-B-Schutzschalter.

Was müssen Hauseigentümer und Mieter beachten?

Wer ein eigenes Haus besitzt, darf seine private Wallbox überall auf seinem Grundstück installieren. Wohnungseigentümer brauchen seit 1. Dezember 2020 nur noch die einfache Mehrheit aller Miteigentümer, um eine Wallbox zu installieren oder andere bauliche Veränderungen vorzunehmen. Mieter müssen den Hauseigentümer, wenn sie bauliche Veränderungen vornehmen und eine Wallbox einbauen wollen, nur noch informieren. Sie haben mit dem Wohnungseigentumsmodernisierungs-Gesetz einen Anspruch auf eine Ladesäule oder eine Wallbox.

Vor dem Kauf der Wallbox sollte ein Elektrotechniker prüfen, ob der vorhandene Stromanschluss der höheren Nachfrage gerecht wird. In einigen älteren Mehrparteienhäusern sind häufig noch ältere Stromanschlüsse vorhanden.

Wo soll die Wallbox hin?

  • Auto an der Wallbox
    Abbildung 1: Mit einer entsprechenden Genehmigung können E-Auto-Besitzer beispielsweise auch eine Straßenlaterne nutzen, um ihre Wallbox zu…
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Am geeignetsten für die Installation der Wallbox ist der Ort, an dem das Auto zuhause immer steht. Am besten sind dafür Garage oder Carport geeignet. Möglich ist auch die Nutzung einer offenen Stellfläche. Mit der entsprechenden Genehmigung dürfen E-Auto-Besitzer ihre Wallbox beispielsweise auch an einer Straßenlaterne befestigen.

Wenn weder eine Garage noch ein Carport vorhanden ist, besteht auch die Möglichkeit, die Wallbox irgendwo im Freien auf dem eigenen Grundstück zu installieren. Dazu muss die Wallbox eine bestimmte IP-Schutzklasse haben. Der Wert sollte mindestens IP44 betragen, dann ist der Anschluss gegen Spritzwasser gut geschützt. Einige Anbieter haben als Zubehör für die Wallbox ein Schutzdach, das in diesem Fall sehr hilfreich ist.

Welche Vorteile hat eine private Wallbox?

In der Öffentlichkeit gibt es immer mehr Ladesäulen für Elektroautos, beispielsweise an Tankstellen, öffentlichen Parkplätzen vor Einkaufszentren, Supermärkten oder Schulen. Doch hier kommt es, insbesondere in Ballungszentren oder zu Stoßzeiten, zu einem großen Andrang und entsprechenden Wartezeiten. Zuhause zu laden, ist eine komfortable Alternative.

Die Wallbox lädt nicht nur schneller als eine Schuko-Steckdose, wie sie in Haushalten üblich sind. Das Laden damit ist auch viel sicherer. Mit einer Wallbox ist es außerdem viel bequemer als an einer öffentlichen Ladestation. Das Auto lässt sich zuhause einfach aufladen, während der Besitzer andere Sachen erledigen oder schlafen kann.

Welche Ladeleistung ist sinnvoll?

  • Vorsicht Hochspannung
    Abbildung 2: Ein Starkstromanschluss ist ideal für das Aufladen eines Elektroautos. Doch Starkstrom ist gefährlich. Bei unsachgemäßer…
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Handelsübliche E-Autos lassen sich normalerweise über die normalen Steckdosen zuhause aufladen. Allerdings ist damit der Ladevorgang extrem langsam. Zuweilen kann es den ganzen Tag dauern, bis das Auto wieder vollständig aufgeladen ist. Für diese Art von Langzeitstromabgaben sind haushaltsübliche Steckdosen allerdings nicht ausgelegt. Häufig wird die Leitung warm und es kann ein Kabelbrand mit verheerenden Folgen entstehen. Sicherer und effektiver ist hier eine Wallbox, die mit einer CEE-Steckdose mit Starkstromleitung ausgestattet ist. Der Starkstromanschluss ist keine zwingende Voraussetzung. Allerdings verkürzt er die Ladezeiten sehr.

Die Wallbox selbst installieren

Im Internet finden sich für alles Anleitungen, so auch für die Installation der Wallbox. Doch das sollten wirklich nur ausgebildete Elektriker tun. Die Wallbox funktioniert in der Regel mit 400 Volt. Hier droht Gefahr für Leib und Leben. Kommt es zu einem Schadensfall, gibt es meistens großen Ärger mit der Versicherung, die den Schaden durch den unqualifizierten Einbau einer Wallbox nicht begleicht.

Header: Pixabay © hhach (CC0 Public Domain)
Abbildung 1: Pixabay © akrebs60 (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © andreas160578 (CC0 Public Domain)

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