Bitsets: Test offenbart enorme Qualitätsunterschiede

Wer eines dieser mehrere Hundert Teile umfassenden Billig-Werkzeugsets vom Wühltisch im Kassenbereich seines Lieblingsbaumarktes ergattern konnte, weiß kurze Zeit später meist schon um die oft mäßige Qualität der darin enthaltenen Schraubbits. Nun, Lehrgeld bezahlt jeder Heimwerker irgendwann. Doch es zeigt, dass Geiz eben doch nicht immer so geil ist. Also wandert in Zukunft nur noch hochwertige Markenware in den Einkaufskorb. Doch welche Bitsets taugen etwas? Ein aktueller Test gibt Auskunft!

Auf dem Prüfstand

Gerade bei Bitsets für den Akkuschrauber macht es nicht die Masse, sondern die richtige und sichere Passung. Und die war nur eines von vielen Kriterien, die im Rahmen des aktuellen Praxistests der Heimwerkerzeitschrift „selbst ist der Mann“ vom Februar 2018 in die Bewertung eingeflossen sind. Der Test umfasst viele bekannte Marken, darunter Makita, Wolfcraft, Sauter, Wiha und Lux Tools.

Von den 17 Testkandidaten waren allerdings gerade einmal 50 Prozent rundherum von guter Qualität. Bei nur vier der überprüften Bitsets passte das Antriebsprofil korrekt und entsprechend der Norm. Neben der Passung bewerteten die Tester das maximal mögliche Drehmoment, die Verarbeitung und Ergonomie der Schraubbits sowie ihre Kennzeichnung und das Preis-Leistungs-Verhältnis der kompletten Pakete.

Massive Qualitätsunterschiede

Die Qualität der getesteten Sets gab sich sehr divers. Ein Markenset ließ sich nur mit Mühe öffnen, ein anderes war mit seinen ungehärteten Bits bei miserablen Passungen ein absoluter Fehlkauf. In mehreren Fällen hatten sich die Einsätze stark verzogen oder fassten gar nicht erst in den Normschablonen. Das Preissegment der Packungen, das auf die Einzelpreise der vom Inhalt und der Stückzahl her verschiedenen Sets heruntergerechnet wurde, lag dabei zwischen 6,50 Euro (15 Stück a 43 Cent) und 71,50 Euro (30 Bits a 2,38 Euro).

Ein wenig kurios: Die Bitpreise von Lux Tools (Gesamtwertung gut; Preis/Leistung: sehr gut) und Beast (Bewertung: ungenügend) sind mit 43 Cent völlig identisch. Grafner kam mit seinen Einzelbits für 12 Cent (60er-Packung für 7,00 Euro) gerade noch so auf ein „ausreichend“, glänzte dafür allerdings mit einem sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. 

Beste Qualität zu hohen Preisen

  • Flipselector 41827 von Wiha
    © Wiha | Mit dem Flipselector 41827 konnte Wiha die Tester überzeugen. Das Bitset erhielt abschließend die Note 1,2.
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Vergleichssieger wurde schließlich mit Wiha ein „alter Bekannter“ von uns. Der Wiha Liftup-Bithalter, den diybook bereits im Dezember getestet hatte, hinterließ auch bei uns einen guten ersten Eindruck, wird in Sachen Güte und Funktionalität aber in den nächsten Wochen weiter praxisnah beobachtet.

Beim Praxistest von „selbst ist der Mann“ schnitt der erstplatzierte FlipSelector 41827 von Wiha mit der Note „sehr gut“ (1,2) ab, erhielt aber für seine im Vergleich eher teuren Bits (Einzelpreis: 2,75 Euro; Set: 33,00 Euro) beim Preis-Leistungs-Verhältnis lediglich ein „befriedigend“. Dafür bekam das Tool der Schonacher volle Punktzahl auf Passung, mögliches Drehmoment sowie beim Konstruktionscheck. Und wer auf komfortables Handling beim Heimwerken steht, wird die bewegliche Halteleiste für eine kinderleichte Entnahme der Bits sehr schnell zu schätzen lernen.

 

Bildquelle: © jpambition - Fotolia.com

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