Acryl richtig zuschneiden - so geht´s

Acrylglas eignet sich beispielsweise für einen Vitrinenboden oder als Glas für Bilderrahmen. Je nach Dicke lässt es sich mit einem Cuttermesser, einer Stichsäge oder sogar einer Tischkreissäge bearbeiten. Alles Wichtige, um schöne, gerade Schneidekanten zu bekommen, erfahren Sie hier.

Cuttermesser

Acrylglas bis zu einer Dicke von maximal drei Millimetern können Sie mit einem Cuttermesser mit scharfer Klinge schneiden. Arbeiten Sie auf einer ebenen Oberfläche und ziehen Sie die Schutzfolie auf dem Acrylglas nicht vorher ab. Sie bewahrt das Material vor Kratzern, und die Bruchkante lässt sich bedenkenlos auf der Folie einzeichnen. Zeichnen Sie im ersten Schritt die Linie an, an der Sie das Acrylglas trennen wollen. Bei Klarglas genügt ein Strich, bei satiniertem oder milchigem Material zeichnen Sie ihn auf beiden Seiten an.

Fixieren Sie sowohl die Führungsschiene – beispielsweise ein Stahllineal – als auch das Acrylglas mit Zwingen, damit nichts verrutscht. Ritzen Sie das Acrylglas mit dem Cuttermesser entlang der eingezeichneten Linie an. Beim ersten Mal nur mit leichtem Druck; dann wiederholen Sie den Schritt mehrmals mit etwas mehr Druck.

Wenn Sie die Platte von beiden Seiten einritzen, bekommen Sie einen glatten, schönen Acrylglas Zuschnitt. Sie drehen die Platte einfach um und wiederholen die Arbeitsschritte. Zum abschließenden Brechen legen Sie das Acrylglas an eine glatte Kante. Fixieren Sie die Platte wieder mit Zwingen und ziehen Sie spätestens jetzt Handschuhe und Schutzbrille an. Brechen Sie die lange Seite der Platte nach unten, dann ist die Hebelwirkung besser. Üben Sie die Kraft beim Brechen nicht mittig auf die Platte aus, sondern gleichmäßig über die komplette Länge verteilt. Das Acrylglas trennt sich sauber an der zuvor eingeschnittenen Kante.

 

Die Stichsäge

 

Für Platten dicker als drei Millimeter verwenden Sie die Stichsäge. Als Führungshelfer eignet sich eine Wasserwaage oder ein Kantholz. Die richtige Geschwindigkeit der Säge ist sehr wichtig: Wählen Sie etwa die vierte von sechs Stufen. Dreht sich das Sägeblatt zu schnell, wird das Material warm, verklumpt und springt. Läuft das Blatt zu langsam, kann das Material reißen und ebenfalls springen. Stellen Sie den Pendelhub der Stichsäge aus, er bringt das Sägeblatt zum Schwingen und verursacht damit Risse im Material.

Nur mit dem richtigen Sägeblatt lässt sich Acrylglas problemlos zerteilen. Zu große Zähne greifen das Material an; es springt leicht. Sind die Zähne – und damit der Zahngrund – zu klein, setzt sich der Span schnell darin fest. Das Material wird warm, verklumpt und die Platte geht kaputt. Bringen Sie das Sägeblatt zum Laufen, bevor Sie es ansetzen, und tauchen Sie das rotierende Blatt in die Acrylglasplatte ein. Der Vorschub darf nicht zu schnell sein, sonst schmilzt das Material und reißt. Ist er zu langsam, wird der Sägevorgang ruppig, die Kante unsauber oder das Acrylglas geht ebenfalls kaputt. Sägen Sie zum ersten Mal Acrylglas, brauchen Sie ein bisschen Zeit und Geduld. Gehen Sie mit wenig Kraft und in kleinen Schritten vor.

Die Tischkreissäge

Fortgeschrittene, die sehr klare, saubere Kanten brauchen und viel Acryl zuschneiden, können die Tischkreissäge einsetzen. Acryl muss mit Vorsicht gesägt werden, denn das Sägeblatt reißt das Material förmlich an sich. Ein Sägeblatt mit hartmetallbestückten Zähnen ist ideal, um Acrylglas zuzuschneiden. Die Ausbuchtungen zwischen den Zähnen dürfen nicht zu klein sein, damit die Späne abtransportiert werden. Sind die Ausbuchtungen zu groß, schlagen die Zähne, anstatt zu sägen und ruinieren damit das Acrylglas. Ist der Vorschub zu schnell, schmilzt das Material; ist er zu langsam, wird der Schnitt unsauber. Stellen Sie das Sägeblatt maximal einen Zentimeter über dem Werkstück ein und verwenden Sie immer ein Schiebebrett oder einen Schiebestock.

Nicht perfekte Kanten können Sie mit einem Bandschleifer oder verschieden gekörntem Schleifpapier verschönern. Zum Schluss waschen Sie die Platten gründlich mit Seife und Wasser, reinigen sie mit einer feinen Politur und bringen sie mit einem Lack- oder Kunststoffpflegeprodukt auf Hochglanz.

 

Bildquellen:
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