Zinsbindung: Das sollte man wissen!

München (ots) - Das Thema Individualität macht vor der Finanzierung von Häusern und Eigentumswohnungen nicht halt. Immobilienkäufer können heute Kredite mit verschiedensten Zinsbindungen wählen – und so ihr Darlehen individuell ihren Bedürfnissen nach Sicherheit und Flexibilität anpassen. "Immobilienkäufer sollten je nach Alter, Kredithöhe und Liquidität verschiedene Zinsbindungen in Betracht ziehen", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. Allerdings: Die Zinssicherheit beziehungsweise -unsicherheit hat ihren Preis und schlägt sich in den Konditionen nieder.

Zinsbindung und Kreditlaufzeit

"Immer wieder verwechseln Immobilienkäufer die Zinsbindung mit der Kreditlaufzeit", warnt Goris. Jedoch gibt die Zinsbindung lediglich an, wie lange die heutigen Zinskonditionen bei einem Immobiliendarlehen gültig sind – nicht, wann der Kredit komplett zurückgezahlt ist. Immobilienkäufer benötigen für ihren Schuldendienst bei einer heute oft gewählten anfänglichen Tilgung von drei Prozent rund 25 bis 30 Jahre.

Die Zinsbindung hat großen Einfluss darauf, zu welchen Konditionen das Darlehen zurückgezahlt werden kann. Bei Anschlussfinanzierungen mit geringer Restschuld entscheiden sich viele Kreditnehmer laut Interhyp für kurze Zinsfestschreibungen und können dann von sehr günstigen Zinsen profitieren. Sie liegen bei Bestanbietern aktuell oft unter 1,2 Prozent für Kredite mit fünfjähriger Zinssicherheit.

 

Zinsbindung und Sicherheit

Längere Zinsbindungen versprechen dagegen höhere Planungssicherheit für die Zukunft. Wer sich heute für eine zehnjährige Zinsbindung entscheidet, kann sich bei Bestanbietern momentan häufig einen Kreditzins von unter 1,5 Prozent bis ins Jahr 2025 festschreiben lassen. "Ein Kredit mit 20 Jahren Zinsbindung kostet zurzeit oft unter 2,5 Prozent und sichert diesen Zins garantiert bis ins Jahr 2035", sagt Goris. Längere Zinsbindungen werden laut Interhyp gewählt, weil die Restschuld bei Immobilienkrediten selbst nach zehn Jahren noch vergleichsweise hoch ist. Wer etwa heute ein Darlehen über 200.000 Euro aufnimmt und mit drei Prozent tilgt, dem bleibt nach zehn Jahren immer noch ein Schuldenberg von über 135.000 Euro – für den dann ein Anschlusskredit zu heute nicht bekannten Bedingungen aufgenommen werden muss.

"Lange Zinsbindungen von 20 Jahren und mehr eignen sich für Immobilienkäufer, die eine Verteuerung der Rate weitgehend ausschließen wollen", so Goris. Möglich sind zum Beispiel auch Zinsbindungen von 25, 30 oder vereinzelt auch 40 Jahren. Gerade Käufer mit niedrigem Eigenkapitaleinsatz und hohen Kreditsummen können von solchen Langläufern profitieren, die mit entsprechender Tilgung eine Anschlussfinanzierung überflüssig machen. Die Zinssätze für die Langläufer liegen heute oft bei rund 2,5 bis 3 Prozent.

 

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