Einfach günstiger: In 4 Schritten zum neuen Gasanbieter

Im heutigen Tarif-Dschungel noch die Übersicht zu wahren, fällt schwer. Das betrifft vor allem die Energieversorgung: Welche Anbieter sind wirklich günstiger, welche zuverlässig? Vergleichsportale helfen einem zwar, sich hier besser zurechtzufinden. Allerdings müssen sie wie jedes Werkzeug auch richtig eingesetzt werden. Was also tun, wenn man z.B. den Gasanbieter wechseln möchte? Wir erklären, wie sich Gasanbieter vergleichen lassen, um den optimalen Überblick zu gewinnen!

Richtig vergleichen

Alle Welt spricht davon, wie hoch das Sparpotential ist, wenn Tarife für Strom, Gas, Handy und Co. vorab verglichen werden. Dass der Vergleich allerdings nicht nur bedeutet, die erwarteten Verbrauchszahlen ins Online-Tool zu tippen, sondern auch heißt, dass auf die richtigen Parameter geachtet werden muss, um die Angebote auch valide vergleichen zu können, sagt kaum einer dieser Tippgeber dazu.

Grund genug, um hier einmal Schritt für Schritt zu erläutern, wie ein Tarifvergleich, beispielsweise der Tarifvergleich über Verivox, funktioniert. Um das Beispiel transparenter und nachvollziehbarer zu machen, soll es im Kern um Gastarife, Anbieter und das Einsparpotential bei Gaskosten gehen. Das ist wichtig für all jene, die sich für eine Gasheizung entscheiden oder für einen Gasherd in der Küche.

Schritt 1: Postleitzahl, Wohnungsgröße oder Jahresverbrauch angeben

Die Postleitzahl einzutragen, ist noch die einfachste Übung. Jeder weiß, wo er aktuell wohnt oder nach dem Umzug ins Eigenheim wohnen wird, und trägt den entsprechenden Zahlencode online ein. Anschließend haben Verbraucher zwei Möglichkeiten: Entweder sie geben an, wie groß der Wohnraum ist. Zur Auswahl stehen beim Gasvergleich von Verivox 50, 100, 150 und 180 Quadratmeter Wohnraum. Oder der Endverbraucher gibt alternativ den Jahresverbrauch in Kilowattstunden an. Beide Felder sind mit Bedacht auszufüllen. Zwei Tipps dazu:

  • Wohnraumgröße: Wer beispielsweise eine 75 Quadratmeter Wohnung bewohnt, kann 50 oder 100 Quadratmeter Wohnfläche angeben. Die Gebühren werden dann entweder höher oder niedriger ausfallen. Wer besser mit monatlichen Gebühren haushalten kann, ist gut damit beraten, die Wohnungsgröße rein theoretisch höher anzugeben als dies in der Realität der Fall ist. Eine Nachzahlung kann so meistens umgangen werden.
  • Jahresverbrauch: Auch die Angabe des Jahresverbrauchs kann mitunter schwierig einzuschätzen sein – beispielsweise dann, wenn der Umzug in eine neue Wohnung oder in ein Eigenheim ansteht. Nur die wenigsten können abschätzen, wie hoch der Verbrauch an Gas sein wird. In diesem Fall ist es besser, die Wohnungsgröße anzugeben anstatt den Jahresverbrauch.

Schritt 2: Angebotsdaten listen – Preis vergleichen

Wie anschließend die Angebote aufgelistet werden, ist Sache des Filters. Wer hier die Preise aufsteigend anordnen lässt, findet ganz oben den günstigsten Jahrespreis. Dieser gilt im ersten Vertragsjahr und gibt in der Regel den Preis an, der zu bezahlen ist, wenn etwaige Boni bereits eingerechnet sind. Bonuszahlungen gibt es beispielsweise in Form eines Sofortbonus oder als Neukundenbonus. Wie hoch diese Bonuszahlungen jeweils ausfallen, ist direkt auf den ersten Blick ersichtlich, denn Sofort- und Neukundenbonus werden nebst Preisgarantie direkt mit angegeben.

Tipp: Wer sich darum sorgt, das Kleingedruckte zum Erhalt etwaiger Bonusleistungen nicht richtig verstehen zu können, sollte die Funktion „Bonus einberechnen“ deaktivieren. So werden nur die Angebote angezeigt, die keinen Bonus beinhalten.

Schritt 3: Wichtige Filterfunktionen – Laufzeit, Preisgarantie, Kündigungsfrist…

Über die Filterfunktion von Verivox lassen sich nicht nur die Angebote in der gewünschten Reihenfolge auflisten, sondern auch spezieller auf die eigenen Wünsche zuschneiden. Wichtige Parameter, die zum gewünschten Gastarif führen, sind diese:

  • Ökotarife: Wer beim Energieverbrauch auch auf die Umwelt achten möchte, darf nicht vergessen, den Haken bei Öko- und Klimatarifen zu setzen. Dieser Haken sagt dem System, dass ausschließlich Angebote für Ökostrom anzuzeigen sind.
  • Preisgarantie: Wer sehr genau mit den Energiekosten kalkulieren muss und will, sollte auf eine Preisgarantie (möglichst ohne Einschränkung) achten. Das bedeutet: Angezeigt werden Tarife mit „Preisgarantie“ und mit „eingeschränkter Preisgarantie“. Der Name ist jeweils Programm. Die uneingeschränkte Preisgarantie umfasst alle Preiskomponenten; die eingeschränkte Variante klammert Umlagen, Abgaben und Steuern aus.
  • Vertragslaufzeit: Wer möglichst viele Angebote zum Vergleich erhalten möchte, sollte an dieser Stelle keine Voreinstellung vornehmen. Bei den meisten Verträgen handelt es sich um Jahresverträge.
  • Vorauskasse: Am Markt gibt es Anbieter, die ausschließlich Gas auf Vorauskasse verkaufen. Das bedeutet: Der Verbraucher bezahlt ein Jahr im Voraus das Gas, das er voraussichtlich abnehmen wird. Verbraucherschützer raten von dieser Bezahlvariante ab. Der Unsicherheitsfaktor, was mit dem Anbieter binnen eines Jahres passieren könnte, ist zu hoch.

Die Verbraucherzentrale rät: Lassen Sie sich nicht von optischen Hervorhebungen irritieren! Häufig zeigen diese grafischen Auszeichnungen nicht etwa ein besonders gutes Angebot an, sondern nur, dass der Anbieter dafür bezahlt, in der Liste der Gasanbieter besser aufzufallen.

Schritt 4: Bei den Top-3-Angeboten Details beachten

Wer die Online-Suche nach einem Gasanbieter nach diesen Faktoren durchgeführt hat, kann nun guten Gewissens das Augenmerk auf die besten drei Angebote richten. Für eben diese drei Angebote ist es sinnvoll, die Vertragsdetails noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Spannend sind dabei Faktoren wie der Grundpreis, der monatlich anfällt (und ohne Bonus angegeben wird, weil dieser dann in der Regel auch über das erste Jahr hinaus gültig ist). Auch der Verbrauchspreis, der pro Kilowattstunde ausgewiesen wird, ist ein interessantes Detail, um vergleichen zu können, welcher Anbieter nur aufgrund etwaiger Bonuszahlungen ein gutes Angebot liefern kann und welche Anbieter von Grund auf eine solide Preiskalkulation hat.

Tipp: Bei Grundpreis und Verbrauchsgebühren ein niedriges Angebot anzusetzen, ist unter dem Strich meist die bessere Wahl beim Gasanbieter, denn: Sind die Bonusleistungen des auf den ersten Blick besseren Angebots erst versiegt, kommen hier meist höhere Kosten auf den Endverbraucher zu. Als Faustregel wird daher Vergleichs-Anfängern empfohlen, den ersten Blick auf die grundlegende Preisstruktur zu richten und erst im zweiten Schritt nach etwaigen Bonusleistungen Ausschau zu halten.

 

Bildquelle: © JaneMarySnyder - pixabay.com

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