Outdoor-Hochzeit: Die schönsten Ideen für die Blumen-Deko

Auch eingefleischte Selbermacher sind keine Einzelgänger. Auch sie sind Teil des in jüngster Zeit gemessenen Anstiegs der Hochzeiten um über 30.000 Stück pro Jahr im Vergleich zum Tiefpunkt 2013. Doch nicht nur die Anzahl hat sich gewandelt, auch die Location: Immer häufiger gibt man sich heute unter freiem Himmel das Ja-Wort und feiert auch dort. Und das ist durchaus ein gärtnerisches Selbermacher-Problem: Denn hier gelten auch bei der Blumen-Deko andere Regeln. Der folgende Artikel gibt Tipps und Anregungen!

1. Unter einem Bogen…

  • Bepflanzter Hochzeitsbogen
    © Samantha Gades - unsplash.com | Zwar gibt es auch Alternativen. Voll bepflanzt wirkt der Bogen jedoch am besten.
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…ist es im Freien ein schöner Brauch, den Bund für (hoffentlich) das ganze Leben einzugehen. Konkret sprechen wir hier von einem ganz vorne angebrachten Bogen aus Holz oder Metall, unter dem die Eheleute getraut werden. Entweder in deren Rücken oder im Halbkreis drumherum sitzen die Gäste.

Allerdings stellt sich die Frage: Wie sollte man diesen Bogen bepflanzen? Die Antwort ist vielschichtig, denn es bietet sich Unterschiedliches an:

  • Wenn zwischen Antrag und Ja-Wort wirklich viel Zeit vergeht (viele Paare sind ja schließlich gleich mehrere Jahre verlobt) und man sich zuhause bzw. auf anderem, nicht regelmäßig öffentlich genutztem Gelände trauen will, ist es praktisch schon Pflicht, den Bogen frühzeitig aufzubauen und an seinen Flanken je eine Kletterrose anzupflanzen. Falls man zu dem Zeitpunkt schon ein genaues Datum abschätzen kann, darf man auf einmalblühende Rosensorten vertrauen. Kann man es jedoch nur auf das Sommerhalbjahr eingrenzen, sollten es mehrfachblühende Stücke sein. 
  • Wer nicht so auf den Rosen-Look steht, findet alternativ auch in der Clematis eine nicht minder imposante Dekoration für den Bogen. Großer Vorteil: Die meisten Clematis-Arten halten ihre Blüten ziemlich lange und starten teils schon im April.
  • Unglaublich reizvoll, wenn man das Ja-Wort erst im Herbst sprechen möchte: wilder Wein! Bei guter Pflege wird der seine Ranken gut zehn Zentimeter pro Woche in die Höhe schießen lassen – und wenn es soweit ist, in einem herrlichen Blutrot leuchten.
  • Zwar ohne Blüten aber durch seine Robustheit für eine andere Form von Symbolik stehend ist Efeu. Die grüngemaserten Blätter sind absolut pflegeleicht und wachsen mit enormem Tempo.

Natürlich gelten diese Tipps nicht nur, wenn man die Pflanzen schon Jahre zuvor am späteren Hochzeitsort einpflanzen kann. Die große Masse derjenigen, die nicht über diesen Luxus verfügt, muss aber dennoch nicht auf einen schön bewachsenen Bogen verzichten: Einfach den Bogen und zwei hinreichend große Pflanztöpfe kaufen, diese mit guter Erde füllen und dort aufstellen, wo es passt. Zum großen Tag kann dann alles an den Feierort transportiert werden.

Und was, wenn die Verlobungszeit ungleich kürzer ist? Ganz einfach, dann kann man sich in vielen Baumschulen entweder vorpräparierte Bögen bzw. gewachsene Kletterpflanzen besorgen. Notfalls bringt einem ein guter Florist aber auch abgeschnittene Rosen und Co. an einem Bogen an.

2. Der Weg zum Altar

  • Hortensien für die Hochzeit
    © Annie Spratt - unsplash.com | Hortensien sind wegen ihrer großen halbkugelförmigen Blüten ein echter Hingucker.
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Der Bräutigam mag unter dem Bogen schon ungeduldig bereitstehen. Aber selbst wenn die Outdoor-Hochzeit nur eine durch freie Rede erweiterte Form der bereits geschlossenen standesamtlichen Zeremonie darstellt, wird keine Braut es sich nehmen lassen, einen großen Auftritt hinzulegen und sich bis zum Altar führen zu lassen. Und das braucht, nein, schreit danach, dass sie dabei von Blumen flankiert wird. Und dabei gilt, dass Hortensien in Pflanzkübeln die schickste Blumendeko für die Hochzeit sind. Die riesigen Blüten, die Struktur und das knappe Dutzend unterschiedlicher Farbvarianten ist einfach zu verlockend. 

Ob man dabei auf Töpfe oder Kübel setzt, ist Geschmackssache. Lediglich eines sollte man beim Ordern der bunten Stücke beachten: Sie wachsen teils beträchtlich hoch, werden regelrecht buschig. Man sollte also darauf achten, dass die Sicht der Gäste auf die Braut nicht eingeschränkt wird – so schön Hortensien auch sind, die Braut ist der Mittelpunkt. Auch hier müssen in den Pflanzkübeln und Töpfen allerdings nicht zwingend Hortensien stecken. Ebenfalls toll wirken:

  • Nelken
  • Astern
  • Margeriten
  • Glockenblumen
  • Petunien
  • Geranien
  • Ginster
  • kleine Magnolien

Vor allem bei den kleinen Blumen darf es auch ein regelrechtes Meer werden. Generell sollte man bei Outdoor-Hochzeiten auch einen saisonalen Ansatzpunkt verfolgen. Bedeutet, auch wenn man das ganze Jahr über blühende Pflanzen aus Gewächshäusern bekommen könnte, sollte man letztendlich auf die setzen, die auch im Freiland zu dem Zeitpunkt blühen würden.

3. Die Natur integrieren

  • Blumen im Kübel
    © Annie Spratt - unsplash.com | Schöne Kübel: Es muss nicht immer Porzellan und Kristall sein.
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Eine Outdoor-Hochzeit kann man auch mit Garten-Hochzeit übersetzen. Für die Blumendeko hat das besonders schwerwiegende Bedeutung: Draußen würde wenig von dem gut wirken, was man sonst in geschlossenen Räumen, Sälen usw. appliziert.
Gläserne Vasen, aufwendige Gestecke und dergleichen braucht es nicht. Das würde teils regelrecht künstlich wirken. Besser ist es, das Gartenthema konsequent durchzuziehen. Das bedeutet:

  • Als Behältnis Dinge nehmen, die man auch in einem Garten erwarten würde. Das können geflochtene Körbe sein. Kleine Töpfchen bzw. Eimer aus Metall oder auch große Einmachgläser.
  • Wunderschön wirken auf den Tischen und gerne auch zur Dekoration von Baumstämmen simple Gestecke und Kränze. Etwa solche mit Schleierkraut, den gerade angesagten Wachsblumen oder auch Pflanzen ohne umfangreiche Blüten, etwa Fetthenne.
  • Vor allem, wenn man in der zweiten Sommerhälfte heiratet, sollte man überlegen, inwieweit man ein Ernte-Thema integrieren möchte. Kornähren, Klatschmohn, hängende Trockenlavendelsträuße sowie gerne auch (Zier-) Kürbisse bieten sich dann an – wenngleich man Maiskolben mitsamt Blättern auf dem Tisch ob ihrer Größe eher weglassen sollte.
  • Falls die Feier in der Nähe von Wasser stattfindet, etwa an einem Bach oder See, kann man auch dessen Bewuchs integrieren. So etwa sehen Rohrkolbengewächse wunderschön aus. Ebenso Tannenwedel, Froschlöffel, Kleefarn oder der Sumpf-Storchschnabel.

Generell empfiehlt es sich hier, sich von einem Floristen beraten zu lassen, der sich auch auf die Ausgestaltung von Outdoor-Hochzeiten versteht – das kann längst nicht jeder, denn diese Hochzeitsform ist in Deutschland noch vergleichsweise neu. Viele applizieren einfach nur das, was sie sonst drinnen verwenden würden, nach außen.

 

Bildquelle Titel: © Analise Benevides - unsplash.com

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