Wirklich daheim? – Österreicher mit Wohnsituation unzufrieden
Gemeinsam glücklicher
Nur 24 Prozent der Österreicher sind wunschlos glücklich mit dem eigenen Zuhause. 6 von 10 zeigen sich eher abgeklärt und fühlen sich in den eigenen vier Wänden zumindest im Großen und Ganzen wohl. Knapp jeder Fünfte ortet klare Defizite und ist wenig zufrieden mit der Wohnsituation. Das „Zuhausegefühl“ hängt offensichtlich auch davon ab, ob man Tisch und Bett teilt oder nicht. Befragte, die nicht mit einem Partner zusammenleben, zählen zu jener Gruppe, die mit dem Daheim am unzufriedensten ist.
Wer mit seinem Zuhause nicht wirklich glücklich ist, begründet dies am ehesten mit Mängeln bei der Ausstattung (43 Prozent), der Größe der Wohnfläche (37 Prozent) oder der baulichen Qualität (31 Prozent). Trotz der Diskussion um leistbares Wohnen tragen die Kosten für das Wohnen nur bei knapp jedem Fünften (18 Prozent) zur Unzufriedenheit bei. Auch Parkplatzsituation, Infrastruktur und Verkehrsanbindung spielen interessanterweise für die Wohnzufriedenheit eine untergeordnete Rolle. Frauen zeigen sich bei weitem anspruchsvoller als Männer, vor allem, was Ausstattung, Nachbarschaft, aber auch Lage und bauliche Qualität angeht (siehe Tabelle).
Gemütlich soll's sein
Das dänische Wort „Hygge“ geistert zwar schon seit längerer Zeit durch die Medien und wurde bereits in den deutschen Duden aufgenommen, ist aber dennoch nur jedem Zehnten ein Begriff. Auf ein „hyggeliges“, also supergemütliches, Zuhause legen aber so gut wie alle Befragten wert. Für 7 von 10 ist ein gemütliches Heim sogar sehr wichtig, ganz besonders für die 30-39 Jährigen (79 Prozent).
6 von 10 empfinden einen oder mehrere Räume in ihrem Zuhause als zu klein. Am meisten stören die Österreicher das zu kleine Badezimmer (37 Prozent) und die zu klein geratene Küche (35 Prozent). Apropos Hygge: Relaxen ist den Österreichern wichtiger als Schlafen: Das gemütliche Wohnzimmer ist mit Abstand der Lieblingsraum im eigenen Zuhause und mit 54 Prozent Zustimmung klarer Gewinner im Ranking. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle folgt das Schlafzimmer (11 Prozent). Die Kochfreudigen sind ebenfalls in der Minderheit: Die Küche rangiert mit 8 Prozent bei den Lieblingsräumen auf Platz drei.
Vor die Wahl gestellt, würden die Österreicher am liebsten die Größe und Ausstattung ihres Zuhauses verändern (18 bzw.14 Prozent), um die persönliche Wohnsituation zu verbessern. Am Preis fürs Schöne Wohnen will nicht einmal jeder Zehnte drehen. Nur acht Prozent stören Nachbarschaft und Wohnumfeld, nur sechs Prozent Lärm oder fehlendes Grün in der Umgebung. Die Entfernung vom Arbeitsplatz beklagen auch nur die wenigsten (4 Prozent). Übrigens: Nur mehr 5 Prozent der Österreicher geben an, über kein Badezimmer zu verfügen. Fast jeder Zehnte hingegen nennt Partykeller oder Fitnessraum sein Eigen.
Die Top 10 Gründe für die Unzufriedenheit mit dem Zuhause
|
Befragte (in %) |
Männer (in %) |
Frauen (in %) |
Ausstattung |
43 |
36 |
50 |
Größe |
37 |
38 |
36 |
Bauliche Qualität |
31 |
27 |
34 |
Raumklima |
29 |
27 |
30 |
Nachbarschaft/ Wohnumfeld |
28 |
22 |
34 |
Fehlendes Grün |
24 |
20 |
28 |
Lärmentwicklung |
22 |
23 |
21 |
Standort/ Lage |
20 |
17 |
22 |
Entfernung vom Arbeitsplatz |
19 |
21 |
16 |
Preis |
18 |
12 |
26 |
Integral Markt- und Meinungsforschung hat im Jänner 2019 für ImmobilienScout24 505 Österreicher/innen von 18 bis 49 Jahren online repräsentativ für diese Zielgruppe befragt.
Bildquelle: © Elnur – stock.adobe.com