Fremdes Haus untergraben: Einsturz!

Es klingt wie eine Gruselgeschichte zu Halloween: Scheinbar ohne Grund zittert plötzlich das Haus und stürzt in sich zusammen. Glücklich, wenn die Hausherren zu dem Zeitpunkt nicht vor Ort waren. Doch sobald sie vor den Trümmern ihres Eigentums stehen, wird natürlich die Frage nach den Schuldigen laut. Könnte vielleicht die Baustelle auf dem Nachbargrundstück mit dem Unglück zusammenhängen?

Der Fall

Es dürfte wohl neben Brand und Überschwemmung zu den schlimmsten Vorstellungen von Immobilieneigentümern gehören, dass ihr Haus plötzlich einstürzt. Bei einem Objekt im Rheinland war das der Fall. Die Ursache dafür war schnell ermittelt: eine Baustelle auf dem Nachbaranwesen mit erheblichem Erdaushub. Im Zivilprozess stellte sich heraus, dass der mit den Aushubarbeiten betraute Bauunternehmer gegen die anerkannten Regeln der Technik verstoßen habe. 

Das Urteil

Ein solches Verhalten spricht laut Information des Infodienstes Recht und Steuern der LBS in den Augen der Justiz bereits von sich aus für die Vermutung, dass eventuell auftretende Schäden darauf zurückzuführen sind. Wenn ein Unternehmen an solchen Aushubarbeiten teilnehme, dann müsse es nicht nur vor Beginn, sondern auch während der Arbeiten prüfen und sicherstellen, dass dem Nachbargebäude kein Schaden drohe. Im konkreten Fall war es um einen Streitwert in Höhe von rund 200.000 Euro gegangen. (Oberlandesgericht Köln, Aktenzeichen 16 U 6/17)

 

Bildquelle: Bundesgeschäftsstelle LBS

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