Kommt Fluglärm immer unerwartet?
Der Fall
Ein Mieter wohnte seit Jahren etwa 3,7 Kilometer Luftlinie entfernt vom Frankfurter Flughafen. 1999 schloss er für dieselbe Wohnung einen neuen Vertrag ab und setzte damit das Mietverhältnis fort. Als in der Folgezeit der Luftverkehr auf dem Flughafen intensiviert wurde, machte er wegen der gestiegenen Lärmbelastung eine Mietminderung geltend. Der Wohnungseigentümer akzeptierte das mit dem Hinweis auf die allseits bekannten Pläne zum Ausbau des Flughafens nicht.
Das Urteil
Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bzw. der Vertragserneuerung im Jahr 1999 sei in der Presse öffentlich über die bevorstehende Erweiterung des Flughafens diskutiert worden, stellten die Richter fest. Der Mieter habe also ahnen können, worauf er sich da einlasse. Deswegen entfalle sein geltend gemachter Anspruch auf Minderung. Ein arglistiges Verhalten von Vermieterseite sei nicht erkennbar.
Bildquelle: obs/Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)