Hält einfach länger: So funktionieren Dübel wirklich!

Sie dürfen in keiner Werkstatt und keinem Werkzeugkoffer fehlen: Dübel machen das Leben im Handwerk sehr viel leichter. Wenn ein Nagel nicht ausreicht, um die Last zu tragen, muss geschraubt werden. Und damit die Schraube sicher in der Wand hält, wird zunächst ein Dübel eingesetzt. Doch was genau macht der Dübel dabei ? Wie macht er es? Und ist Dübel gleich Dübel? Eine kleine Erfolgsgeschichte!

Das Dübelprinzip

Dübel, wie sie heute von Heimwerkern und Profis weltweit eingesetzt werden, sind eine recht junge Erfindung. Die ersten Dübel aus industrieller Fertigung wurden vor gut 100 Jahren in England entwickelt. Bei diesen Modellen wurde noch ein Gewebe in eine Blechhülse eingelegt. Der Trick: Wird die Schraube eingedreht, drückt das Gewebe auf das Blech. Das Volumen des Dübels erhöht sich auf diese Weise und presst in die Wand. Schon ist der Kraftschluss mit dem Mauerwerk erfolgt.

Inzwischen werden Dübel auch, aber nicht ausschließlich aus Kunststoff gefertigt. Damit hat sich eine Vielzahl an neuen Verankerungsmethoden ergeben. Heute pressen Dübel nicht mehr nur – sie spreizen, verdrehen, klappen oder federn. Da ist es umso wichtiger zu wissen, wann welcher Dübel zum Einsatz kommt.

Der Spreizdübel

Das heute wohl am häufigsten eingesetzte Modell unter den Dübeln trägt den offiziellen Namen “Kunststoff-Spreizdübel”. Der Name beschreibt auch bereits die Wirkungsweise: Beim Eindrehen der Schraube werden die länglichen Stifte am Dübel aufgerichtet. Sie spannen sich wie ein Regenschirm auf und sorgen damit für festen Halt.

Der klassische Spreizdübel liegt eigentlich stets als Zubehör im Karton eines jeden Produkts, das mit Befestigungsmaterial ausgeliefert wird. Das spricht für seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. In Hohlwänden bzw. Trockenbauwänden mit Ständerwerk allerdings garantiert diese Art von Dübel keine zufriedenstellende Festigkeit.

Wahre Alleskönner

Die Spreiztechnik muss konstruktionsbedingt bei Trockenbauwänden versagen. Hier wird das Bohrloch von zu wenig Material umgeben, oder das Material bietet selbst zu wenig Festigkeit (z.B. Dämmstoff). Sogenannte Universaldübel bieten hier besseren Halt, arbeiten aber etwas anders. Der Universaldübel kann auch in massiven Wänden eingesetzt werden. Dort arbeitet er wie ein Spreizdübel. Ist die Wand dagegen hohl, so führt das Eindrehen der Schraube dazu, dass sich der Kunststoff stark verdreht und verformt. Das sichert Dübel und Schraube vor dem Herausfallen aus der Konstruktion. Der Universaldübel eignet sich für mittelschwere Gegenstände.

Der Zweck bestimmt die Mittel

Im Fachhandel wird inzwischen ein kaum überschaubares Sortiment an Dübelvarianten für Spezialeinsatzgebiete angeboten. Bei der Auswahl des Dübels hält sich der Heimwerker am besten an die Empfehlungen der Hersteller, insbesondere was die Untergründe und die Belastungen betrifft. So muss in einer Fassadendämmung ein anderer Dübel genutzt werden als bei einer massiven Wand. Wenn besonders schwere Gegenstände an einer Trockenbauwand befestigt werden sollen, reicht der Universaldübel nicht aus. Hier sind Dübel aus Metall oder mit Federklappe die bessere Wahl.

 

Bildquelle: diybook

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