Überlegt man sich, Parkett anzuschaffen, stellt sich oft die folgende Frage: Wie soll der neue Boden verlegt werden? Schwimmend oder vielleicht doch lieber verklebt? Doch Vorsicht, vielleicht war das schon der erste Fehler! Denn es gibt mehr als nur diese zwei Verlegearten von Parkett. Zudem ist auch nicht jedes Parkett für alle Verlegearten geeignet. Aber keine Sorge, in diesem Artikel sorgen wir für Übersicht unter den verschiedenen Parkett-Verlegearten und gehen auf deren Vor- und Nachteile ein.

Verlegearten von Parkett

Nahezu ein jeder kennt die zwei gängigsten Verlegearten von Parkett, nämlich das "Verkleben" und die "schwimmende Verlegung" von Parkett.  Weniger bekannt sind zwei alternative Methoden, um Parkett zu verlegen. Hat man das Nageln von Parkett vielleicht schon einmal gehört, wird man sich die Frage stellen, wie ein Parkett denn teilweise verklebt werden kann. Die vier Methoden sind also:

  • die schwimmende Verlegung
  • teilverklebtes Parkett
  • vollflächig verklebtes Parkett
  • genageltes Parkett

Je nach Untergrund scheiden einige dieser Parkett-Verlegearten aber von Anfang an als Option aus. So ist das Nageln bzw. Verschrauben des Parketts auf Estrich nicht möglich. Daher kommt diese Methode in modernen Bauwerken kaum mehr zum Einsatz. Denn der Bodenaufbau wird heute fast ausschließlich als schwimmender Estrich ausgeführt. Dabei erlauben Blindböden aus Holz ebenso umfangreiche Installationen (Strom, Wasser) wie Estrich, die oft gewünschte Fußbodenheizung ist damit allerdings nicht realisierbar.

Übersicht über die Verlegearten von Parkett

Da nicht ein jedes Parkett auf die gleiche Weise verlegt werden darf, zeigt die nachfolgende Tabelle alle möglichen Verlegearten im Überblick.

  Massivholzparkett Mehrschichtparkett Laminat
  Stab-parkettMassivholz-dielenMosaik-parkett 2-Schicht-parkett3-Schicht-parkettFunier-boden  
Schwimmende VerlegungNeinJaNeinNeinJaJaJa
TeilverklebtNeinJaNeinNeinJaJaNein
Vollflächig verklebtJaJaJaJaJaJaNein
Genagelt oder verschraubtJaJaJaNeinNeinNeinNein
Selbermachenanspruchsvollanspruchsvollmachbarmachbareinfacheinfacheinfach

Genageltes Parkett

Wie der Name schon erahnen lässt, wird das Parkett bei genageltem Parkett mit einem geeigneten Untergrund, zumeist einem Blindboden, vernagelt. Das passiert üblicherweise so, dass mit Hilfe eines Druckluftnaglers das Parkett in der Nut fixiert wird. Eine Ausnahme bilden Weichhölzer, denn dort kann das Parkett in der Feder verdeckt genagelt werden.

Auch die Massivholzdielen werden in der Feder befestigt. Da sie aber stärker zum Arbeiten neigen, werden hier Schrauben anstelle von Nägeln verwendet. Aus ökologischer Sicht ist diese Methode mit Sicherheit die unbedenklichste und bietet aufgrund des Unterbaus (Blindboden) einen vergleichsweise elastischen Untergrund. Zudem kann ein solcher Boden auch wieder demontiert und an anderer Stelle erneut aufgebaut werden.

Aber egal, ob genagelt oder verschraubt, beide Verlegearten von Parkett sind zeitaufwändig und setzen einen Blindboden voraus. Da genageltes Parkett in der Regel nicht selbst verlegt wird, macht sich das auch nicht unerheblich in den Anschaffungskosten bemerkbar. Ein solches Parkett wird deshalb vorwiegend nur mehr bei Renovierungsarbeiten angetroffen.

© Deta | Genageltes Parkett ist nicht nur die älteste und traditionsreichste unter den Verlegearten von Parkett, sondern auch die…

Schwimmende Verlegung

Die unter Heimwerkern nicht nur bekannteste, sondern auch beliebteste wie einfachste unter den Parkett-Verlegearten ist die schwimmende Verlegung. Alles, was es dazu braucht, sind ein ebener Untergrund und eine geeignete Trittschallmatte. Ersteres, also der ebene Untergrund, stellt sicher, dass der Boden keine Senken und Höhen aufweist und das Parkett nicht an verschiedenen Stellen zu klackern beginnt. Ist der Boden nicht eben, so ist in jedem Fall vor den Arbeiten der Boden auszugleichen.

Zweiteres, also die Wahl der richtigen Unterlagsmatte, sorgt dafür, dass der Raum- und Trittschall auf ein Minimum reduziert wird. Je dicker die Trittschalldämmung ausfällt, umso effektiver die Geräuschreduktion. Im Fall einer Fußbodenheizung aber muss diese hinreichend dünn und explizit dafür geeignet sein.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist es ein Leichtes, Parkett schwimmend zu verlegen. Am gebräuchlichsten ist diese Methode allerdings bei Fertigparkett mit einer Dicke von 13-16 mm, egal, ob es sich dabei um Massivholzdielen, 3-Schichtparkett, Funierboden oder einen Laminatboden handelt. Wie einfach das Verlegen von schwimmendem Parkett gelingt, zeigt der Artikel Laminat schwimmend verlegen.

© diybook | Die mit Sicherheit einfachste der Parkett-Verlegearten ist die schwimmende Verlegung. Möglich wird dies durch moderne…

Vollflächig verklebtes Parkett

Anders als bei der schwimmenden Verlegung eignen sich alle Parkettarten für die vollflächige Verklebung. Aber Achtung: Bei Laminat ist die vollflächige Verklebung nicht möglich. Laminat gehört genau genommen aber auch nicht zu den Parkettböden und ist nur der Vollständigkeit halber mit angeführt.

Das Verkleben von Parkett wird zwar immer dann empfohlen, wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum das Verkleben von Parkett vor anderen Parkett-Verlegearten in Betracht gezogen werden sollte. Dabei handelt es sich nicht um gravierende technische Unterschiede, sondern vielmehr um unterschiedliche Wertigkeit. So bietet verklebtes Parkett ein gänzlich anderes Laufgefühl als schwimmend verlegtes Parkett. Zudem wird es, bedingt durch die Unterlagsmatten, immer wieder mal passieren, dass Kästen und Schränke beim Vorbeigehen anfangen zu wackeln. Wie so oft bei anderen Gegenständen auch, erscheint dadurch verklebtes Parkett wertiger als schwimmend verlegtes.

Entgegen vieler Meinungen ist - zumindest im Fall von Fertigparkett (2- und 3-Schichtparkett) - das Verkleben von Parkett nicht schwieriger, als wenn das Parkett schwimmend verlegt wird. So können geschickte Heimwerker ihr Parkett ohne Weiteres auch selbst vollflächig verkleben. Ist ein ebener Boden gegeben, wird das Parkett verkleben wie beschrieben ohne Probleme gelingen.

Hinweis: Bei Fußbodenheizungen sollte das Parkett auch bei vollflächig verklebtem Parkett eine Dicke von 15 mm nicht überschreiten. Im Idealfall hat das Parkett bei Vorhandensein einer Fußbodenheizung eine Stärke von 10-12 mm.

© diybook | Bei verklebtem Parkett wird das Parkett dauerhaft mit dem Untergrund, meist dem Estrich, verbunden. Im Vergleich mit…

Teilverklebtes Parkett

Die vierte und letzte Möglichkeit, Parkett zu verlegen, ist die Teilverklebung. Diese vereint die Vorteile beider vorangegangenen Verlegearten von Parkett. So kommt bei dieser Methode zum einen eine Trittschallmatte zum Einsatz, zum anderen wird das Parkett verklebt. Auf diese Weise wird der Trittschall maximal gedämmt, das gute Laufgefühl sowie die Wertigkeit erhalten. Eine solche Art der Verlegung ist aber nur dann einsetzbar, wenn keine Fußbodenheizung vorhanden ist.

Auch sind für diese Art der Verklebung nicht alle Parkettarten geeignet. Allerdings kann die Teilverklebung bei Massivholzdielen wie auch bei Fertigparkett mit Gegenzug (wie zum Beispiel 3-Schichtparkett und Funierboden) zur Anwendung kommen. Die Verlegung des Parketts ist in diesen Fällen auch durchaus im Alleingang zu bewerkstelligen, wie der Artikel Parkett teilverkleben verrät.

© diybook | Bei teilverklebtem Parkett werden die vorteilhaften Eigenschaften einer Trittschalldämmung und verklebtem Parkett vereint. Ein…

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jede einzelne der Parkett-Verlegearten ihre ganz individuellen Vor- und Nachteile hat. Die eine richtige Verlegeart gibt es hier leider nicht. So kann selbst im Fall einer Fußbodenheizung keine pauschal gültige Empfehlung abgegeben werden. Denn wenn das Parkett keine 15 Jahre überdauern soll, werden die geringfügig höheren Heizkosten die initial höheren Anschaffungskosten vermutlich nicht aufwiegen.

Name

Ideal bei Bedingungen Verlegung Preis
Schwimmendes Parkett schneller und kostengünstiger Verlegung mit und ohne Fußbodenheizung einfach verlegbar günstig
Vollflächig verklebtes Parkett Massivholzparkett und Fußbodenheizung mit und ohne Fußbodenheizung (bei Fertigparkett) geübte Heimwerker gehoben
Teilverklebtes Parkett ideal im ersten Stock keine Fußbodenheizung, Parkett mit Gegenzug geübte Heimwerker moderat
Genageltes Parkett Renovierung von bestehendem Parkett Blindboden Handwerker hoch

 

Bei einer Wahl zwischen den Verlegearten von Parkett kommt es daher auf die eigene, ganz individuelle Priorisierung an. Stehen Laufgefühl und Wertigkeit an oberster Stelle oder zählt das Preis-Leistungsverhältnis? Sind klirrende Gläser im Schrank ein Kriterium oder soll der Boden möglichst leise sein? Je nach dem, wie die Entscheidung dabei ausfällt, sollte auch die entsprechende Verlegeart zur passenden Parkettart gewählt werden. Denn nur so werden die Erwartungen an das neue Parkett am Ende auch erfüllt.

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