Richtig absichern - damit die Baufinanzierung kein Abenteuer wird

Das immer noch attraktive Zinsniveau lässt viele Menschen von den eigenen vier Wänden träumen. Doch bei aller Vorfreude auf das neue Haus oder die eigene Wohnung werden mögliche Risiken schnell vergessen. Die Anschaffung einer Immobilie prägt die finanzielle Situation auf viele Jahre. Und während der langen Laufzeit der Finanzierung können unvorhersehbare Ereignisse eintreten, an die niemand gern denkt: der Verlust des Arbeitsplatzes, ernsthafte chronische Erkrankungen oder sogar der Tod des Lebenspartners. Durch den Wegfall des vorher kalkulierten Einkommens laufen die Eigenheimbesitzer dann Gefahr, in eine bedrohliche finanzielle Schieflage zu geraten. Was tun?

Absicherung mit solidem Finanzierungsplan

Am Anfang jeder seriösen Baufinanzierung stehen eine solide Kalkulation und ein durchdachter Finanzierungsplan, der mit einem Berater besprochen werden muss. Ein möglichst großes Eigenkapital verringert nicht nur den Darlehensbetrag, sondern trägt auch zu besseren Konditionen bei. Was die Planung der Immobilie selbst betrifft, sollte daran gedacht werden, dass diese später auch unterhalten werden muss. Kurzum: Man sollte nur so kaufen oder bauen, wie man es sich auch tatsächlich leisten kann!

Beim Abschluss des Immobiliendarlehens ist zum aktuellen Zeitpunkt auf eine möglichst lange Zinsbindung zu achten, um sich die guten Konditionen längerfristig zu sichern. Je höher dabei der vereinbarte Tilgungsanteil, umso schneller ist die Schuld zurückgezahlt. Wer dazu aber auf jeden Komfort verzichten müsste, geht zu weit. Dringend zu empfehlen ist daneben eine Rücklage für plötzlich auftretende Kosten, wie etwa eine dringende Reparatur.

Alltagsrisiken minimieren

Der Verlust eines geliebten Menschen ist nichts, was man sich gerne vorstellt. Aber der Tod des Hauptverdieners kann auch schnell dazu führen, dass die Darlehensraten nicht mehr bedient werden können. Der Abschluss einer Lebensversicherung ist deshalb unbedingt ratsam, und zwar für beide Ehe- oder Lebenspartner. Zwar denken viele Paare an die Absicherung des Hauptverdieners. Aber der Verlust des anderen Partners, der vielleicht die Kinder zu Hause betreut, kann die Familie ebenfalls in Schieflage bringen. Wenigstens eine Risikolebensversicherung muss es also sein.

Ein gutes Instrument für die Absicherung des Darlehens ist die Restschuldversicherung. Die Versicherung sichert den jeweils noch offenen Darlehensbetrag ab. Empfehlenswert ist der Abschluss einer Police, die sich jährlich an den Ratenplan des Darlehens anpasst. Ebenfalls sehr sinnvoll ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie ist zwar vergleichsweise teuer, schließt aber die finanzielle Lücke, die sich aus dem Verlust der Arbeitskraft ergeben kann.

Weniger empfehlenswert: Private Arbeitslosigkeitsversicherung

Der Versicherungsmarkt hält noch eine ganze Reihe von weiteren Policen und Vertragsmodellen bereit. Darunter findet sich etwa auch die Absicherung gegen Arbeitslosigkeit. Im Rahmen einer Baufinanzierung sind diese Verträge jedoch weniger empfehlenswert. Denn solche Versicherungen bedienen häufig lediglich die Raten des Darlehens oder decken die Raten nur während der Zinsbindungsphase ab. Dies führt zu aufwändigen und risikobehafteten Nachverhandlungen, wenn die Phase der Anschlussfinanzierung beginnt.

Fazit: Wer eine Immobilienfinanzierung plant, sollte gleich zu Beginn auch an die Absicherung von Risiken denken!

 

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