Badewanne verkleiden
In Form gebracht
Die neue Badewanne ist da! Doch besonders edel wirkt sie noch nicht. Ist aber auch irgendwie klar, denn sie muss ja erst noch in Form gebracht werden. Im Klartext heißt das, wir müssen die Badewanne verkleiden. Doch lässt sich das so einfach bewerkstelligen? Oder werden wir auf unüberwindbare Hindernisse stoßen?
Grundsätzlich kann man sich das Leben bedeutend leichter machen, wenn man auf die richtige Materialwahl setzt. Das betrifft in diesem Fall vor allem die Baustoffe, die als Verkleidung und zur Befestigung zum Einsatz kommen. Und so demonstrieren wir in dieser Anleitung, mit welchem Material insbesondere Heimwerker kinderleicht ihre Badewanne verkleiden können.
Werkzeug und Material
Für welches Material sollten sich Heimwerker entscheiden, wenn sie sich beim Verkleiden der Badewanne das Leben leichter machen wollen? Eine sichere Wahl für Verkleidungen aller Art ist stets Porenbeton. Er lässt sich ohne Probleme verarbeiten und ist insgesamt sehr geduldig. Und so beschließen wir, die Badewanne mit Ytong-Steinen zu verkleiden. Zur Befestigung verwenden wir hochwertigen Fliesenkleber von Murexin. Der ist ohnehin schon auf der Baustelle vorhanden und kann in diesem Fall den klassischen Mörtel wunderbar ersetzen. Daneben benötigen wir an Materialien noch Bauschaum, etwas Malerkrepp, kleine Holzkeile und eine Holzlatte, die unbedingt länger sein muss, als die Wanne hoch ist.
Die Werkzeugliste bietet ebenfalls keine großen Herausforderungen für Heimwerker. Gebraucht werden Malerspachtel, Maurerkelle, Hammer, und Quast, daneben Cutter, Eimer und eine Schere. An motorisierter Hilfe fehlen dann noch ein elektrischer Fuchsschwanz und ein Rührwerk. Dann haben wir alles beisammen, um die Badewanne zu verkleiden.
Vorbereitungen
Um auf ordentliche Weise die Badewanne verkleiden zu können, müssen natürlich einige Vorbereitungen getroffen werden. Eine der ersten Maßnahmen besteht darin, die Folie, die das Innere der Wanne schützt, direkt am Rand abzuschneiden. Die überhängenden Teile wären bei den folgenden Arbeiten sonst nur hinderlich geworden. Damit die Folie trotzdem in Position bleibt, wird sie kurzerhand mit Malerkrepp sorgfältig am Rand der Wanne verklebt.
Und schon sind wir bei unserem ersten Tipp: Damit unter dem Rand der Wanne später auch noch Platz für den Oberflächenbelag, also für Fliesen, Fliesenkleber und Abdichtung bleibt, basteln wir uns eine praktische Einrichthilfe. Dazu nehmen wir uns die Holzlatte und längen sie so ab, dass sie etwas höher steht als die Wanne. Am oberen Ende schneiden wir eine Ecke heraus, um eine Aussparung für den Badewannenrand zu schaffen. Diese Aussparung ist exakt so tief, wie der spätere Oberflächenbelag dick ist.
Wird die Einrichthilfe nun so an die Badewanne angesetzt, dass der Rand der Wanne vollständig in der Aussparung liegt, wird das restliche Holz so weit unter den Rand ragen, wie Platz für Fliesen, Fliesenkleber und Abdichtung benötigt wird. Das bedeutet, die Verkleidung aus Porenbeton ist so auszurichten, dass unterhalb des Randes Platz für die Einrichthilfe bleibt.
Kurz vor dem Start der eigentlichen Arbeit wird die Badewanne noch einmal mit der Wasserwaage auf ihre korrekte horizontale Ausrichtung hin kontrolliert. Außerdem werden die Seitenlängen sowie die Höhe der Wanne überprüft. Diese Maße müssen stimmen, damit wir die Ytong-Steine schon im Vorfeld passend zuschneiden können.
Abschließend fehlt noch der Fliesenkleber. In einem Kübel wird gemäß Herstellerangaben ausreichend Wasser vorgelegt. Dann wird der Fliesenkleber eingestreut und das Ganze mit de Rührwerk bei maximal 650 Umdrehungen vermischt. Anschließend muss der Kleber einige Minuten rasten, bevor er ein letztes Mal aufgerührt wird. Die Rastzeit nutzen wir, um die ersten Steine herzurichten.
Ytong-Steine zuschneiden
Damit die Ytong-Steine überhaupt senkrecht stehende unter den Rand der Badewanne passen, sind sie dafür etwas einzukürzen. Das berücksichtigen wir bei unserem ersten Stein und längen ihn auf 59 cm ab. Geschnitten wird das Material mit dem elektrischen Fuchsschwanz. Porenbeton ist ein dankbarer Baustoff und lässt sich gut mit Handwerkzeugen bearbeiten, wie auch unser Artikel Porenbetonsteine verarbeiten beweist.
Der nächste, direkt angrenzende Stein wird ebenfalls gleich vorbereitet. Hierbei handelt es sich bereits um den Schlussstein der ersten, sehr kurzen Wannenseite. Das heißt, der Stein muss auch in der Breite zugeschnitten werden, da er als Ganzes zu groß ausfällt. nach dem Zuschnitt werden die Schnittflächen und andere Unebenheiten mit dem Raspelbrett behandelt. Dann werden die Steine sorgsam entstaubt.
Erste Steine einsetzen
Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, so dass wir nun die Badewanne verkleiden können. Wir beginnen mit dem ersten Stein und versehen zwei seiner Seiten mit Fliesenkleber, und zwar die Oberseite und die zur Raumwand grenzende Längsseite. Danach schieben wir den Stein unter den Rand der Wanne und setzen ihn passend ein.
Unter den Stein werden Keile eingeschoben, damit er am oberen Rand bündig mit der Wanne abschließen kann. Dann folgt der Griff zur Einrichthilfe. Sitzt der Stein so tief unter der Wanne, dass die Holzlatte beim Anlegen gerade noch Platz hat? In diesem Falle passt alles, und nach einer letzten Kontrolle mit der Wasserwaage wenden wir uns dem nächsten Stein zu.
Am zweiten Ytong-Stein wird ebenfalls Fliesenkleber auf die Oberseite gespachtelt, außerdem auf die dem ersten Stein zugewandte Seite. Dann wird der Stein so eingesetzt, dass er mit dem bereits verarbeiteten Exemplar bündig abschließt. Auch hier werden noch Keile untergeschoben, um den Stein etwas anzuheben.
Tipp: Um der Konstruktion mehr Halt zu geben und einen Anschluss zwischen Verkleidung und Boden zu schaffen, wird der Spalt, der durch Anwendung der Keile entstanden ist, nun mit Bauschaum aufgefüllt. Das ist eine einfache und zuverlässige Methode, dank derer die Verkleidung über die Trockenzeit hinaus dauerhaft in Position bleibt.
Restliche Badewanne verkleiden
Inzwischen sind wir an der langen Seite der Badewanne angekommen. Bevor wir auch hier die Badewanne verkleiden können, haben wir an den Steinen jedoch noch einige Nachbesserungen vorzunehmen. Denn wie sich zeigt, müssen diese am oberen Ende in der Tiefe etwas dünner ausfallen. Schuld ist die Formgebung der Wanne. Für die meiste Zeit können wir uns damit begnügen, die Steine an ihrer rückwärtigen Oberkante anzufasen. Bei dem Stein, der an den Siphon grenzt, müssen wir allerdings noch mehr Material wegschneiden.
Derart vorbereitet, lassen sich die Steine jetzt wunderbar einsetzen und ausrichten. Wieder werden sie mit Fliesenkleber versehen, aufgestellt und mit Einrichthilfe und Wasserwaage kontrolliert. Auch das Verfahren mit Keilen und Bauschaum ändert sich nicht. Bald sind wir an der nächsten Ecke angelangt.
Der Abstand zwischen dem zuletzt verlegten Ytong-Stein und der Wannenecke wird noch einmal genau ausgemessen. Dann wird ein Stein passend zurechtgeschnitten, mit Fliesenkleber versehen und eingesetzt. Danach geht es direkt an der nächsten Wannenseite weiter. Je nach Form der Badewanne kann es dabei nötig sein, den Eckstein anzufasen, damit er sich nahtlos einfügt.
Während wir so die Badewanne verkleiden, wird immer wieder die Einrichthilfe herangezogen, um den Abstand der einzelnen Steine zum Außenrand der Wanne zu prüfen. Dank dieser praktischen Kontrollmöglichkeit laufen wir nicht Gefahr, dass die Fliesen später keinen Platz mehr an der Wanne finden.
Abschließende Arbeiten
Die Arbeiten gehen zügig voran, und bald haben wir auch den letzten Stein der Verkleidung eingesetzt. Jetzt können die Aufräumarbeiten folgen: Zunächst wird der überstehende Bauschaum mit einem Cutter wegegschnitten. Dazu reicht es meist schon, das Material vom Boden abzuspreizen. Anschließend werden die Keile unter den Steinen hervorgezogen.
Auch für den übrig gebliebenen Fliesenkleber haben wir eine Verwendung: Teile der Masse werden genutzt, um die Fugen zwischen den Ytong-Steinen zuzuspachteln. Eine separate Spachtelmasse braucht es in diesem Fall nicht. Der restliche Kleber wird dann auf die Front der Steine flächig aufgespachtelt, bis eine einheitlich glatte Oberfläche entstanden ist.
Das Ergebnis
Nach diesen letzten Handgriffen kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen. Wor konnten nicht nur erfolgreich die Badewanne verkleiden. Zugleich wurde auch schon alles für den nächsten Schritt vorbereitet: den Oberflächenbelag. Eine hervorragende Ausgangssituation, um die Arbeiten an der Badewanne schnell zum Abschluss zu bringen.
Wie sich gezeigt hat, kann die Materialwahl sehr großen Einfluss auf die Machbarkeit eines Projektes haben; ein Faktor, der nicht unterschätzt werden darf! Und so gilt beim Verkleiden der Badewanne, was auch sonst im Leben zählt: Erst nachdenken, dann handeln!
Wenn es sich nicht gerade um ein antikes Modell für Liebhaber handelt, macht eine unverkleidete Badewanne für gewöhnlich nicht viel her. Das bedeutet wiederum, dass das Verkleiden der neuen Badewanne ein Schritt ist, der im Innenausbau oder nach der Renovierung nicht ausgelassen werden kann. Doch schaffen passionierte Selbermacher das auch im Alleingang?
In dieser Video-Anleitung präsentieren wir einen Weg, wie es dank einfacher Mittel gelingt, eine Badewanne selber zu verkleiden. Das Geheimnis liegt nicht zuletzt im verwendeten Material, das einem die Arbeit nicht unnötig schwer machen sollte. Und das ist bei unserer Herangehensweise nicht zu befürchten. Worauf also noch warten? Fangen wir an!
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