Natürlicher Insektenmagnet: Bunte Blumenwiese selber anlegen
Die Ausgangssituation
Ausgangssituation 1 – Du hast einen alten, schlecht gepflegten Rasen mit Gänseblümchen, Schlüsselblume und Ähnlichem darin
Um hier eine bunte Blumenwiese zu erhalten, brauchst Du einfach nur seltener mähen. Dann können die bestehenden Pflanzen blühen und sich verbreiten. Fast wie Zauberei!
Soll die Wiese artenreicher werden ,dann können nach Belieben einzelne Wiesenstauden in die Wiese eingesetzt werden. Vorteilhaft sind kleine Gruppen von 3-5 Stück auf einem Quadratmeter. Sie vermehren sich dann mit den Jahren von selbst.
Ausgangssituation 2 – Im Garten befindet sich ein gut gedüngter, artenarmer Rasen
In diesem Fall musst Du 10 bis 20 cm der Rasennarbe abheben, um eine bunte Blumenwiese anlegen zu können. Für kleine Flächen geht das mit dem Spaten. Für größere Flächen zahlt es sich aus, eine Rasenschälmaschine zu mieten. Die entfernte Rasennarbe wird durch Schotter mit Feinanteil (0/16) ersetzt. Darüber kommen ca. 2-3 cm Kompost, der mit Grabgabel, Eisenrechen oder Ähnlichem eingearbeitet wird.
Ist der Boden in Deiner Region eher sandig, kannst Du auch unkrautfreien(!) Bodenaushub verwenden. Lehmiger Aushub muss 1:1 mit Sand durchmischt werden.
Die Saat
Saatgut
Ist der Boden zum Anlegen der Blumenwiese gut vorbereitet, gilt es das richtige Saatgut zu verwenden. Die meisten Blumenwiesenmischungen in unseren Shops sind eher kurzlebig. Die anfängliche Pracht ist oft schon nach wenigen Jahren verschwunden. Es zahlt sich aus, bei Naturgartenvereinen und Naturgarten-Netzwerken zu recherchieren. Diese haben gute Quellen für standortgerechtes Saatgut aus Deiner Region. In jedem Fall ist es wichtig, dass der Gräseranteil nicht größer als 25% ist. Sonst haben die Wiesenblumen und Kräuter wenig Chancen.
Ansaat
Das Saatgut wird im Verhältnis von ca. 1:10 mit Kompost oder leicht feuchtem Sand gemischt, dann einmal längs und einmal quer breitwürfig über das Beet ausgestreut. So erreichst Du eine gute Verteilung der vielen feinen Samen. Danach wird der Boden mit den Schuhen festgetreten oder mit einer Rasenwalze angedrückt, damit die Samen mit dem Boden in Verbindung kommen. Nicht einarbeiten! Das verhindert das Keimen vieler Wiesenpflanzen.
Die beste Zeit zum Ansäen
… ist der Herbst. Zu dieser Jahreszeit gibt es noch ausreichend Feuchtigkeit, damit die Pflanzen keimen können. Manche Samen brauchen allerdings Frost und keimen erst im Frühling.
Wenn Du im Frühjahr oder Sommer ansäst, muss die Fläche für mindestens 6 Wochen leicht feucht gehalten werden, so dass die keimenden Pflanzen nicht gleich wieder vertrocknen. Ein Regner mit Zeitschaltuhr hilft dabei. Heimische Blumenwiesen brauchen ein wenig länger als monotoner Rasen, bis sie den Boden vollständig bedecken. Aber die Blütenpracht belohnt das Warten!
Die Pflege
Die richtige Pflege ist bei Blumenwiesen besonders im ersten und zweiten Jahr sehr wichtig. Trotz bester Anlage der Blumenwiese kann es sein, dass auch einige Beikräuter keimen. Melde, Amarant, Hirse & Co. sind oft schneller als die gewünschten Wiesenblumen. Rechtzeitig gemäht, haben sie aber keine Chance.
Sind Melde und Amarant etwa 20-30 cm hoch und in Blüte, ist der Zeitpunkt gekommen, sie zu mähen. Den Rasenmäher auf höchste Stufe stellen und los geht’s! Hirse und Quecke müssen dagegen sorgfältig gejätet werden.
Sobald zumindest 75% der Pflanzen Wiesenblumen sind, hat die Blumenwiese bereits gewonnen. Ab dann brauchst Du deine Blumenwiese nur mehr zweimal im Jahr, am besten im Juni/Juli und September/Oktober, mähen. Das Schnittgut wird abgeräumt und auf den Kompost gegeben.
Düngen und Bewässern brauchst Du nicht. Stattdessen kannst du genussvoll in der Hängematte liegen und dem Summen der Bienen lauschen. Ich wünsche Dir bestes Gelingen beim Anlegen Deiner bunten Blumenwiese und freue mich auf Deine Kommentare!
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