Finanzen: Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Jährlich ansteigende Immobilienpreise, hohe Miet- und Nebenkosten und die über Jahre schwächelnden Bauzinsen sind Konstellationen, die bei vielen Menschen den Wunsch nach einem Eigenheim befeuern. Vielen Bauwilligen fehlt jedoch der genaue Überblick über ihre tatsächliche finanzielle Situation. Da gerät schnell in Vergessenheit, dass z.B. bald die nicht unbeträchtliche Abschlussrate aus dem Leasingvertrag des Familien-Vans fällig wird und auch das Finanzamt demnächst noch eine Einkommenssteuer-Nachzahlung vom Girokonto abbucht. Bankberater verzeihen ihren zukünftigen Kunden solche Blauäugigkeit selten. Sie lieben Haushaltsbücher, die von ihrer Klientel möglichst über mehrere Monate lückenlos und akribisch genau geführt wurden. Denn nur diese verraten, wie viel Haus man sich wirklich leisten kann!

Genau Buch führen

Die kleine Mühe einer sorgfältigen Buchführung über die realen Haushaltsfinanzen sollte sich jeder Bauwillige unbedingt über einen mittelfristigen Zeitraum machen. Die private Einnahmen-Ausgaben-Rechnung kann in traditioneller Weise handschriftlich erfolgen, mit einer Software am eigenen Rechner. Oder sie wird, dem Mainstream folgend, per App mit dem Smartphone erledigt.

Vom allmorgendlichen „Coffee to go“ auf dem Arbeitsweg in die Firma bis hin zum Monatsbeitrag für den örtlichen Sportverein wird jede Ausgabe buchhalterisch erfasst und das am besten zeitnah. Ebenso aufgeführt werden die feststehenden Kosten für Miete, bestehende Kredite, Versicherungsprämien, eventuelle Unterhaltszahlungen, Rundfunk & Fernsehen, Telekommunikation oder das Abo für den öffentlichen Nahverkehr.

Einnahmen und Ausgaben im Griff

Unverhofft kommt oft, wie ein altes Sprichwort sagt. Das betrifft Einnahmen und Ausgaben gleichermaßen. Davon sind besonders solche Posten betroffen, die nur alle paar Monate oder einmal jährlich wiederkehren. Schnell in Vergessenheit geraten Steuerzahlungen an, aber auch Erstattungen vom Finanzamt, die Abbuchungen von Versicherungsunternehmen sowie Zeitschriften-Abos bei Verlagen. Wenn Geld zinsbringend angelegt wurde oder Erträge aus dem Aktienhandel sprudeln, sollten die daraus resultierenden Einnahmen selbstverständlich ebenfalls im Haushaltsbuch ihren Niederschlag finden.

Bei aller gebotenen buchhalterischen Sorgfalt gilt allerdings auch für zukünftige Bauherrenfamilien, dass sie ihre gegenwärtigen finanziellen Lebensumstände keinesfalls übertrieben einschränken dürfen. Der wohlverdiente Erholungsurlaub mit den Kindern zählt ebenso zum Lebensstandard wie das natürliche Bedürfnis nach schöner Kleidung oder einem gemütlichen Restaurantbesuch zum Ausklang einer anstrengenden Arbeitswoche. Wer hier zugunsten eines Hauskredits alles opfern müsste, greift eindeutig zu hoch!

 

Bildquelle: © Robert Kneschke - Fotolia.com

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