Heimische Parkett Holzarten im Detail
Eichenparkett
In manchen Religionen, Myhten und Sagen gelten Eichen als heilige Bäume. Sorgen sie mit ihren Früchten doch für Nahrung und mit ihrem Holz für Baumaterial bzw. Brennholz.
Das Holz der Eiche ist goldbraun, vielseitig, hart und robust. Das Eichenholz wird daher für den Bau von Möbeln, Treppen, Fußböden, Außentüren und Fenstern eingesetzt. Zudem weist das Kernholz eine hohe Verrottungsbeständigkeit auf und wird selten von Wurmfraß befallen. Folglich ist die Eiche bestens für den Wasserbau (Säulen von Venedig, Schiffe) geeignet.
Aufgrund seiner Eigenschaften und gestalterischen Vielseitigkeit hat sich Eichenholz in unseren Breiten zum beliebtesten Bodenholz unter den Parkett-Holzarten etabliert.
Klassisch und modern zugleich: Die Eiche ist vielseitig und wandelbar. Das Farbspektrum des Eichenbodens reicht von tiefschwarz (Thermoeiche) bis cremeweiß. Aber auch als rustikaler Bodenbelag in Form einer Landhausdiele macht die Eiche eine besonders gute Figur.
Dank ihrer Härte ist der Einsatzort der Eiche zwar nicht beschränkt, dennoch wird sie bevorzugt in frequentierteren Bereichen wie dem Wohnzimmer, in Fluren, der Küche oder dem Esszimmer eingesetzt.
Parkett aus Nussbaumholz
Der Nussbaum gilt nach wie vor als beliebter Hofbaum. Er hält Gelsen, Mücken und Fliegen fern, spendet Schatten und versorgt den Besitzer zudem im Herbst mit Nüssen. Sein Holz allerdings zählt schon seit Jahrhunderten zu den edlen Möbelhölzern. Das Kernholz ist braun bis schwarzbraun und von dunkleren Adern unregelmäßig durchzogen.
Bedingt durch die Anfälligkeit auf tierische Schädlinge wird der Nussbaum vorwiegend zu Furnier verarbeitet. Als Massivholz wird Nussbaumholz im Möbelbau, im Innenausbau (Wand bzw. Deckenverkleidungen), für Parkett, Drechslerwaren und Musikinstrumente verwendet.
Unter den Parkett-Holzarten bietet das Nussbaumholz in seiner lebhaften Ausführung ein Wechselspiel der Farben. Dunkles Holz, gemischt mit hellen Elementen, verleihen dem Boden ein modernes und edles Aussehen. Als Landhausdiele und mit uniformer Sortierung hingegen wirkt das Nussholz beruhigend und bodenständig.
Die gute Brinell-Härte macht auch das Nussbaumholz zu einer universell einsetzbaren Holzart. So kann es ohne Weiteres in weniger frequentierten Wohnbereichen, aber auch Fluren eingesetzt werden. Für das Kinderzimmer oder andere stark beanspruchte Räume ist das Parkett allerdings weniger geeignet.
Buchenparkett
Buchenholz ist unverkennbar, hat es doch eine sehr feine und gleichmäßige Maserung und ist dabei trotzdem hart und fest. Zudem hat es einen farblich sehr homogenen Aufbau über den gesamten Stammquerschnitt. Buchenholz ist grundsätzlich eher gelblich, erhält beim Dämpfen allerdings eine rotbräunliche Farbgebung. Es ist wenig fäulnisresistent und für Außenanwendungen daher nur imprägniert geeignet.
Buchenholz ist neben dem Fichten- und Kiefernholz eines der wichtigsten Industriehölzer. Der Haupteinsatzbereich ist allerdings die Möbelproduktion, wo es sowohl als Massivholz wie auch als Sperrholz eingesetzt wird. Insbesondere stark beanspruchte Möbel wie Kinder- und Büromöbel, Treppen, Stühle, Holzpflasterboden und eben auch Parkett werden aus Buchenholz gefertigt.
Ebenso wie Eichenholz ist Buchenholz als Vertreter der Parkett-Holzarten sehr vielseitig. Wirkt es in Fischgrät-Verlegung sehr modern und elegant, zeigt es sich als Landhausdiele von seiner rustikalen Seite. Ebenfalls als Landhausdiele gefertigt kann Buchenholz aber auch sehr modern wirken. Dafür verantwortlich ist eine jeweils andere Sortierung, die dem Holz entweder einen eleganten oder eher rustikalen Touch verleiht.
Wegen seiner Härte und Widerstandsfähigkeit ist Buchenholz universell einsetzbar. Denkbar sind alle Bereiche wie Stiegen, Flure, Wohnräume oder auch Kinderzimmer.
Parkett aus Eschenholz
Neben der Buche und der Eiche zählt die Esche zu den wichtigsten heimischen Laubnutzhölzern Mitteleuropas. Ihr Splint- und Kernholz ist hell weiß-gelblich.
Eschenholz ist ein schweres und hartes Holz mit sehr guten Festigkeitseigenschaften. Es ist aber wenig witterungsbeständig und wird bei Kontakt mit dem Boden rasch geschädigt. Da sich das Holz der Esche nur schwer imprägnieren lässt, ist es nicht für den Einsatz im Freien geeignet.
Bedingt durch seine Festigkeit, Zähigkeit und Elastizität ist das Eschenholz aber als Stielholz gern genutzt, und das bereits seit Jahrhunderten. So werden hochwertige Stiele für Hämmer, Schaufeln, Hacken und andere Werkzeuge auch heute noch immer aus Eschenholz gefertigt. Tipp: Bei Stielen sollten die Jahrringe immer „stehend“ angeordnet sein, sodass die Augen seitlich liegen. Das verringert die Gefahr des Aufspaltens des Holzes.
Neben der Stielproduktion findet Eschenholz aber auch Verwendung bei der Möbelproduktion sowie als Queues, Sportbogen oder Schlitten. Natürlich wird Eschenholz aber auch zu Funier, Wand- und Deckenverkleidung wie auch zu Parkett verarbeitet.
Als Bodenbelag ist die Esche recht flexibel einsetzbar. So wird ihr Holz als Landhausdiele schnell zum lebendigen, aber dennoch klassischen oder in Form eines 3-Stabs zu einem sehr hellen und edlen Wohnzimmerbelag. Eine ganz spezielle Sortierung und Strukturierung machen aus dem Eschenholz einen sehr auffälligen, rustikal wirkenden Fußboden.
Angesichts seiner Eigenschaften sind dem Eschenholz, was die Eignung der Parkett-Holzarten betrifft, fast keine Anwendungsbereiche verschlossen. Ausnahmen bestätigen aber die Regel, so z.B. in Nassräumen, wo die Esche mit Sicherheit fehl am Platz wäre.
Ahornparkett
Der Bergahorn gehört zu den hellsten heimischen Holzarten und ist cremeweiß bis zartgelb. Fein gehobelt und poliert hat es einen seidigen und natürlichen Glanz. Ahorn ist eine mittelschwere Holzart und gehört zu den weicheren Hölzern. Seine Oberflächen lassen sich im Allgemeinen gut bearbeiten. Polieren, beizen und auch die Behandlung mit Lacken ist problemlos möglich. Aufgrund seiner Tendenz zum raschen Vergilben ist der Einsatz von Ahornholz für Außenfronten allerdings stark zurückgegangen.
Die Feinporigkeit und die chemischen Eigenschaften des Ahornholzes lassen grundsätzlich den Kontakt selbst mit Lebensmitteln zu. So eignet es sich im Innenausbau hervorragend für Furniere, als Möbelholz, für Spiel- und Küchengeräte sowie als Parkett und für Treppenstufen.
Ahornparkett ist ein sehr heller Bodenbelag. Anfangs fast weiß, vergilbt er allerdings mit dem Zahn der Zeit und nimmt eine gelbliche Färbung an. Je nach Sortierung zeigt dieser Boden meistens eine eher rustikale Seite. Sind allerdings keine bzw. nur sehr wenige Einschlüsse und Äste sichtbar, wirkt Parkett aus Ahornholz dennoch sehr modern und freundlich.
Angesichts seiner Eigenschaften und Härte liegt der ideale Einsatzort für Ahornparkett daher in weniger frequentierten Räumlichkeiten, wie etwa dem Schlafzimmer.
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