Sind Photovoltaik - Speicher bereits sinnvoll?
Strom-Speicherarten
Ist heute von einem Photovoltaik-Speicher die Rede, so sind damit meist chemische, im Speziellen Batteriespeicher gemeint.
Mechanische Speicher wie Pumpspeicherwerke oder Druckluftspeicherwerke sind im privaten Bereich eigentlich nicht anzutreffen. Und elektrische Speicher wie Doppelschicht-Kondensatoren sind reine Kurzzeitspeicher und somit für Endverbraucher auch nicht interessant.
Allgemeine Betrachtungsweise
Theoretisch ist bei der Photovoltaik-Anwendung die Speicherung von Strom eine tolle, ja sogar eine essentielle Angelegenheit. Denn wird die erzeugte Energie nicht genutzt, ist sie ohne Speicher verloren. So fungiert bei netzgekoppelten Anlagen das öffentliche Stromnetz derzeit als externer Strom-Speicher. In Deutschland etwa kostet eine gespeicherte kWh im April 2014 ca. 15 Cent . In Österreich ist das bei PV-Anlagen mit Tarifförderung sogar noch günstiger. So kostet hier eine extern gespeicherte kWh lediglich 6 Cent.
Speicherung wirtschaftlich sinnvoll
Bei den derzeit resultierenden Tarifen haben es kleine Speichersysteme natürlich schwer, Fuß zu fassen; vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Investition in 10-15 Jahren amortisiert haben sollte. Denn nach Ablauf dieser Zeit haben die Batterien das Ende Ihrer Lebensdauer erreicht. Zur Zeit kosten diese Systeme noch EUR 6.000,- aufwärts.
Aus diesem Grund gibt es in Deutschland eine Förderung bei der Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen mit Speicher oder bei der Nachrüstung eines Speichers. Die Förderung beträgt EUR 600,- / kWp bei Neukauf bzw. max. EUR 660,- / kWp bei Nachrüstung und wird in Form eines Tilgungszuschusses gewährt. Diese Förderung ist eine Maßnahme, die den Speichermarkt beleben und auch wirtschaftlich interessant machen soll.
Ob und wann sich der Einsatz eines Speichers lohnt, sollen nachfolgende Berechnungen zeigen.
Beispielrechnung Deutschland
Als Beispielanlage dient eine 6 kWp-Anlage, die durch den Speicher eine 60%ige Eigenverbrauchsrate aufweist. 13 c/kWh werden als Einspeisevergütung und 28 c/kWh als Stromkosten angenommen. Kosten der Anlage belaufen sich auf 10.200,- für die PV-Anlage und 7.500,- für den Photovoltaik-Speicher. Bei den Investitionskosten wird die Förderung von 2.250,- abgezogen. Neben den laufenden Kosten für Wartung und Versicherungen (1,5%) sowie der Ertragsminderung (1,0%) fallen nach ca. 10 Jahren erneute Kosten für den Tausch des Wechselrichters sowie der Batterien in Höhe von ca. 6.900,- an.
Mit diesen Parametern wäre in Deutschland eine Amortisation nach ca. 20 Jahren gegeben, aber in jedem Fall zu Lasten des PV-Ertrages. Denn ohne Speicher hätte sich eine solche PV-Anlage nach 10-15 Jahren amortisiert.
Beispielrechnung Österreich
Als Beispielanlage dient eine 6 kWp-Anlage, die durch den Speicher eine 70%ige Eigenverbrauchsrate aufweist. 12,5 c/kWh werden als Einspeisevergütung und 18 c/kWh als Stromkosten angenommen. Kosten der Anlage belaufen sich auf 10.200,- für die PV-Anlage und 7.500,- für die Speicherbatterie. Neben den laufenden Kosten für Wartung und Versicherungen (1,5%) sowie der Ertragsminderung (1,0%) fallen nach ca. 10 Jahren erneute Kosten für den Tausch des Wechselrichters sowie der Batterien in Höhe von ca. 6.900,- an.
Unter diesen Voraussetzungen fehlen aber selbst im heiß begehrten Fördertarif nach 25 Jahren Betrieb an die EUR 5.000,- der Investition. Damit sich ein solcher Speicher auch in Österreich lohnt, muss der Strompreis noch deutlich steigen bzw. die Speicherung gefördert werden.
Zusammenfassung
Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Anschaffung eines Speichers heute noch nicht lohnenswert. Wer vom Energieversorger weitestgehendst autark sein möchte und die Investition in die gewonnene Unabhängigkeit nicht scheut, für den sind Photovoltaik-Speicher zumindest in Deutschland schon interessant. In Österreich ist diese Freiheit nur was für gefüllte Geldbeutel.
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