Wechselwirkung: Technik im Ferienhaus – Stromkosten im Ferienhaus
Wie viel Technik muss im Ferienhaus überhaupt sein?
Die Frage, wie viel technisches Equipment ins Ferienhaus einziehen soll, ist abhängig von der eigenen Nutzung und davon, ob der Eigentümer mit dem Gedanken spielt, die Immobilie zu vermieten. Dann nämlich wirken sich der Grad der Instandhaltung und die Innenausstattung ganz allgemein auf die Wertentwicklung der Immobilie aus.
Wie gut und wie oft die Ferienwohnung vermietet werden kann, hängt darüber hinaus auch von der Lage ab, denn in Toplagen werden Mietobjekte zwar gesucht. Allerdings ist dort auch die Konkurrenz groß. Deswegen sind Details – wie beispielsweise die technische Ausstattung – eine wichtige Überlegung für den Eigentümer und ein Entscheidungskriterium für den Mieter.
Die Ausstattung entscheidet zudem darüber, wer das Objekt mietet bzw. mit welcher Intention das Objekt vermietet wird:
- Wer seine Ferienimmobilie fernab von jeglicher Zivilisation, beispielsweise auf einer Alm hoch in den Bergen unter dem Motto „Natur pur – Technik ade“, vermieten möchte, muss sich um die technische Ausstattung nur wenig Gedanken machen. Wer einen Stromanschluss lediglich verlegt, um für Licht zu sorgen, der sollte bei der Wahl des Anbieters über Strom ohne Grundgebühr von Entega nachdenken. Dieser mag zwar auf den ersten Blick teurer anmuten als das altbekannte Modell, bei dem der Strompreis sich aus Grundpreis und Verbrauch berechnet. Jedoch kann gerade in einer Ferienimmobilie, die eine jährliche Auslastung zwischen 50 und 60 Prozent hat, ein Stromanbieter, der Strom ohne Grundgebühr anbietet, die bessere Wahl sein.
- Wer inmitten einer Stadt eine Ferienimmobilie erwirbt, kommt nicht umhin, eine technisch umfängliche Ausstattung anzuschaffen und zu installieren. Vermutlich rechnet sich in diesem Fall kein Stromanbieter ohne Grundgebühr, bei dem die Verbrauchsgebühren teurer ausfallen würden. Das wiederum hängt von der Auslastung der Ferienimmobilie ab. Ist diese langfristig an Geschäftsreisende vermietet, brauchen diese nicht nur Strom, um Licht zu machen, sondern um den Laptop zu betreiben, das Tablet und das Smartphone zu laden und natürlich auch, um den noblen Fernseher zu betreiben.
Elektrische Installationszonen sind einzuhalten
Wer vor der Nutzung der Ferienimmobilie zunächst einmal das Stromnetz modernisieren möchte oder gar in einem Neubau Strom installieren möchte, sollte sich mit einem zertifizierten Fachmann absprechen, um die gängigen Gesetze und Normen einzuhalten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang beispielsweise die Einhaltung der sogenannten elektrischen Installationszonen beim Schlitzeklopfen, die so aussehen:
- In Schlaf-, Wohn- und Nebenräumen gilt: Die waagerecht verlaufenden Leitungen brauchen einen Mindestabstand zur Decke und zum Fußboden von 15 Zentimetern. Sie können auch einen Abstand von 30 Zentimetern haben. Senkrechte Leistungen brauchen einen Mindestabstand zu Ecken, Türen und Fenstern von 10 Zentimetern. 30 Zentimeter ist auch hier die äußerste Grenze. Die Norm-Höhe für Steckdosen und Lichtschalter liegt bei 105 Zentimetern.
- In der Küche gilt: In jedem Raum, in dem es eine Arbeitsplatte gibt (also beispielsweise auch in Bastelräumen oder in Werkstätten) kommen weitere Regeln ins Spiel. Die Arbeitsplatte wird in aller Regel in einer Höhe zwischen 90 und 95 Zentimetern angebracht; die sogenannte Installationszone beginnt erst ab 100 Zentimetern und kann bis zu 30 Zentimeter in die Höhe gehen.
- Im Bad heißt es: Da im Badezimmer mit Wasser hantiert wird, gelten hier spezielle Schutzbereiche. Über Dusche und Wanne liegt die Mindesthöhe demnach bei 225 Zentimetern; ohne erkennbare Duschwanne liegt der Schutzradius bei 240 Zentimetern.
Diese Regularien gelten sowohl für permanent bewohnte Immobilien als auch für Ferienimmobilien. Zudem sind Klassifizierungen einzuhalten, die Steckdosen und Lichtschalter betreffen und in der DIN EN 60529 definiert sind. Kategorisiert werden die Schutzarten nach dem Schutz vor Berührung und dem Schutz gegen Fremdkörper.
Ein Blick in die Statistik: So groß ist der Markt der Ferienimmobilien
Feriendomizile im eigenen Land erfreuen sich großer Beliebtheit: 54 Prozent der Befragten einer Studie der Elsner Unternehmensberatung haben ihre Ferienimmobilie erst in den letzten zehn Jahren erworben. Eine wahre Ferienhaus-Hochzeit konnte im Jahr 2010 verzeichnet werden.
Der Hauptteil der Käufer (59,6 Prozent) gab an, die Ferienimmobilie selbst zu nutzen und zu vermieten. Entscheidende Kriterien waren die Lage (87,1 Prozent), der Kaufpreis (54,9 Prozent) und die Region (47,7 Prozent). Hoch im Kurs stehen beispielsweise Ost- und Nordsee; vereinzelt konnten auch Käufe in Großstädten dokumentiert werden, wobei es sich dabei oft auch um Zweitwohnsitze jener handelt, die beruflich viel unterwegs sind. Ganz klar ist jedoch die Tendenz, sich ein Feriendomizil in Deutschland zu schaffen (70,9 Prozent).
Der Kaufpreis lag im Schnitt bei 200.000 Euro, wobei sich auch hier die erhöhten Immobilienpreise deutlich niederschlagen. Zwischen 2009 und 2012 gab es eine Kaufpreis-Steigerung von 6,5 Prozent. Diese Steigerung der durchschnittlichen Investition ist allerdings auch auf den größeren Anteil hochpreisiger Ferienimmobilien (über 500.000 Euro) zurückzuführen. Der Preis variiert vor allem mit Blick auf die Region: An Nord- und Ostsee sind Insellagen natürlich teurer als das Festland.
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