Nachhall und Schallübertragung in Räumen reduzieren: 3 Tipps
Nachhall und Schallübertragung in Räumen reduzieren: 3 Tipps
Schallschutz und die richtige Raumakustik – das sind zwei Dinge, die in allen Gebäuden relevant sind. Denn Schallübertragungen erzeugen Lärm. Und eine schlechte Raumakustik trübt durch Nachhall zudem die gesunde Raumnutzung. Die Folge: Es entsteht ein diffuses Schallfeld, werden Geräusche an Wänden, Böden und Decken mehrfach reflektiert. Und das wirkt sich wiederum als ein leises und störendes Hintergrundgeräusch aus, das bei allen Bewegungen im Raum entsteht. Die gute Nachricht: Wer das Thema schon beim Hausbau mitdenkt, kann einen guten Schallschutz realisieren. Hierfür ist eine geschickte Planung essenziell. Zusätzlich lässt sich die Raumakustik mit passenden Einrichtungsgegenständen verbessern. Doch welche Möglichkeiten gibt es konkret? Wir haben drei Tipps parat.
Tipp 1: Gute Vorplanung mit Raumakustik-Rechnern
„Planung ist alles“ – dieses Motto gilt auch in Sachen Raumakustik. Denn schon bei der Haus- und Raumplanung lässt sich die spätere Schallübertragung ermitteln. Mit einem digitalen Raumakustik-Rechner kannst du selbst vorab berechnen, welche Nachhallzeiten entstehen. Dafür gibst du die Eckdaten in eine Maske ein. Dazu gehören Parameter wie das Raumvolumen, Flächengrößen oder das Oberflächenmaterial. Das Tool errechnet sodann anhand der Angaben, wie hoch der Nachhall letztendlich ist und welches Schallfeld im Raum entsteht. In weiterer Folge kannst du die Daten beliebig ändern und so Unterschiede ermitteln. Wie wirkt sich etwa der Nachhall bei einem Fliesen- oder einem PVC-Boden im Vergleich aus? Und welches Schallfeld entsteht voraussichtlich im Wohnzimmer, welches im Homeoffice? Das Tool verrät es dir und hilft dir so, die passenden Materialien für dein Projekt auszuwählen.
Tipp 2: Baumaterialien und Wohneinrichtung mit schalldämpfender Wirkung wählen
Im nächsten Schritt geht es schon ans Einrichten. Und dabei solltest du folgendes im Hinterkopf behalten: Vor allem sehr dichte, harte und glatte Oberflächen erzeugen starke Schallreflexionen. Dazu gehören Beton, Marmor und Fliesen. Glattputz reflektiert hingegen etwas weniger Schall und Kalkzementputz schluckt Geräusche noch besser. Eine störende Schallübertragung kannst du beispielsweise großflächig reduzieren, indem du Mauer- oder Betonwände mit Holzwolle-Leichtbauplatten oder Gipskartonplatten verkleidest. Denn es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Absorptionsarten. Das heißt: Holzfaserplatten und Holzwolle gehören zu den porösen Absorbern. Sie haben eine offenporige und strukturierte Oberfläche, die vor allem hohe und mittlere Frequenzen gut absorbiert. Gipskartonplatten gehören wiederum zu den Resonanzabsorbern. Diese Materialien geraten durch die Schallwellen in feine Schwingung und schlucken auf diese Weise störende Geräusche. Speziell tiefe Frequenzen absorbieren sie gut. Diese unterschiedlichen Absorber kannst du auch bei der Wohnungseinrichtung einsetzen. Um Nachhall zu reduzieren, eignen sich Teppiche, Gardinen, Vorhänge, Wandteppiche und Couchgarnituren als poröse Absorber. Tiefe Frequenzen verschwinden hingegen durch Wandspiegel, Schränke oder Bücherregale, die als Resonanzabsorber dienen.
Tipp 3: Spezielle Schallschutz-Absorber verwenden
Trotzdem passen Teppiche, Vorhänge, Spiegel oder Couchecken nicht in jeden Raum. Das gilt beispielsweise für große Badezimmer und Küchen. Auch andere Gründe können gegen solche Einrichtungsgegenstände sprechen: Vielleicht widerspricht es dem persönlichen Wohngeschmack, Böden mit Teppichen auszukleiden? Oder aber du möchtest bewusst auf Spiegel verzichten? Bei einer Hausstauballergie sind lange Vorhänge und Gardinen als Staubfänger ohnehin ein No-Go. Und so manch einer liebt es aufgeräumt und clean. Die Frage lautet daher: Wie lässt sich in diesen Fällen dennoch mit einfachen Mitteln eine angenehme Raumakustik erzeugen? Die Antwort lautet: Es gibt mittlerweile diverse Arten von speziellen Schallschutz-Absorbern, die zur Lärmreduzierung und Verhinderung von Nachhall angeboten werden. Am häufigsten sind diese Lösungen:
- Künstlerisch gestaltete Vlieselemente, die an Wände und Decken angebracht werden oder als Raumteiler dienen.
- Schallschutz-Absorber, die als Wandgemälde gestaltet sind und sich wie Bilder aufhängen lassen.
- Akustik-Paneele in zwei Varianten – entweder als Wand- und Türverkleidung oder als umlaufende Wanddekoration aus Holzlamellen.
All diese Schallabsorber können reflektierende Schallwellen um bis zu 95 % reduzieren. Um sie genau an der richtigen Stelle anzubringen, kann dann erneut auf den Raumakustik-Rechner zurückgegriffen werden.
Bildquellen:
Bild von benzoix auf Freepik
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