Terrassenplatten verfugen
Das Projekt: Terrassenplatten verfugen
Schon lange warten wir darauf, eine neue Terrasse bauen zu können. Das Projekt ist uns eine Herzensangelegenheit, weshalb wir nun, da wir es endlich umsetzen dürfen, auch besondere Sorgfalt walten lassen. Und so haben wir keine Mühen gescheut, die Terrasse mit einem verlässlichen Frostschutz auszustatten. Wir uns das gelungen ist, kannst Du in unserer Anleitung Terrassenplatten verlegen mitverfolgen.
Den Großteil der Arbeiten haben wir inzwischen abgeschlossen. Doch noch fehlt ein ganz wesentlicher Schritt: Wir müssen die Terrassenplatten verfugen. Grundsätzlich ist das zwar kein Grund mehr zur Besorgnis - aber nur dann, wenn man wirklich weiß, was man tut! Deshalb wollen wir im Folgenden noch einmal detailliert erklären, wie sich Terrassenplatten verfugen lassen. So wird auch Dein Projekt garantiert zum Erfolg!
Werkzeug und Material
Der Werkzeugbedarf ist nicht mehr so groß wie bei den vorangegangenen Arbeitschritten, doch einige Artikel sind unverzichtbar. So werden wir auch diesmal eifrigen Gebrauch machen von Rührgerät und Maurerkelle. Ebenfalls nicht fehlen dürfen ein Gummiwischer (Gummischieber, Abzieher), eine Bürste und ein Schwammbrett. Zudem sollten Winkelschleifer, Cutter und Gartenschlauch sowie einige Baukübel bereitliegen. Speziell für die Dehnfugen brauchen wir dann noch eine Kartuschenpresse.
Die Materialanforderungen konzentrieren sich bei den folgenden Arbeiten vor allem auf eine Fugenmasse für außen. Wir haben uns hier, um Experimente zu vermeiden, für den Trassfugenmörtel von Profibaustoffe Austria entschieden. Daneben ist natürlich noch Silikon (hier Natursteinsilikon) für die Dehnfugen mitsamt einem Glättmittel erforderlich. Hilfreich ist hier auch der Einsatz einer PE-Rundschnur. Davon abgesehen brauchen wir eigentlich nur noch eines: viel sauberes Wasser!
Terrasse vorbereiten und Mörtel anmischen
Bevor die Arbeit so richtig startet, folgt erst einmal der Griff zum Gartenschlauch. Es empfiehlt sich nämlich, die Terrasse vor dem Verfugen etwas zu nässen. Sonst könnte es passieren, dass der Fugenmörtel zu schnell aushärtet. Der Boden sollte gleichmäßig besprüht, aber nicht regelrecht getränkt werden. Überschüssiges Wasser ist direkt im Anschluss mit dem Gummischieber abzuziehen.
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Vorbereitung ist das Anmischen des Fugenmörtels. Dafür wird zunächst ausreichend Wasser laut Herstellerangaben in einem Kübel vorgelegt. Dann wird der Mörtel langsam eingestreut. Mit dem Rührgerät wird das Ganze bei höchstens 600 Umdrehungen etwa 4 Minuten vermengt. Dann sollte eine einheitliche Masse entstanden sein.
Terrassenplatten verfugen
Alles ist vorbereitet, damit wir die Terrassenplatten verfugen können. Wir wollen dabei abschnittsweise vorgehen, d.h. wir bearbeiten die Fugen jeweils geschlossen in einem Radius von ca. 5 qm², bevor wir uns dem nächsten Abschnitt zuwenden. Dazu werden zunächst einige Kellen Fugenmörtel großzügig auf dem Boden ausgebracht. So können wir die Fugen mittels Schlämmtechnik befüllen.
Konkret bedeutet das, der Mörtel wird mit dem Gummischieber großflächig verteilt und dabei in die Fugen hineingedrückt. Um die Masse nicht gleich wieder herauszupressen, sollte der Schieber immer nur diagonal zu den Fugen geführt werden. Mit etwas Übung ist diese Technik schnell verinnerlicht und erlaubt einen wirklich zügigen Fortschritt. Nach ca. 5 qm² lassen wir dem Mörtel Zeit, um anzuziehen.
Überflüssigen Fugenmörtel abwaschen
Der nächste Schritt ist relativ simpel. Nachdem der ausgebrachte Mörtel eine mittlere Festigkeit erreicht hat, muss der überschüssige Mörtel, der auf den Platten verblieben ist, wieder abgewaschen werden. Dazu wird die Oberfläche wieder leicht mit dem Gartenschlauch genässt. Hierbei sollte aber keinesfalls zu viel Wasser verwendet werden!
Der aufgeweichte Mörtel wird nun mit Hilfe des Gummischiebers von den Platten gewischt. Nicht vergessen, auch hier diagonal zu den Fugen zu arbeiten! Dank des Abziehers lässt sich ein Großteil des Mörtels mühelos entfernen. Die Reste werden vom Terrassenaufbau direkt in einen bereitstehenden Kübel geschoben. So landet nichts im Garten!
Fugen modellieren
Nun ist das Schwammbrett an der Reihe: Dieses wird gut in einem Eimer Wasser ausgewaschen und dann feucht über die Platten gezogen. Auch hier erfolgt die Bewegung immer diagonal zu den Fugen. Das Ganze hat zwei wesentliche Effekte: Zum einen wird der verbliebene Mörtelschleier von den Terrassenplatten gewaschen. Zum anderen lassen sich die Fugen noch etwas modellieren.
Damit das alles reibungslos funktioniert, ist das Schwammbrett regelmäßig im Wasser zu reinigen. Anderenfalls wird es einem schwer fallen, den Mörtel wegzubekommen. Das Wasser selbst muss in kurzen Abständen ausgetauscht werden, da nur klares Wasser den erhofften Erfolg bringt. Sobald der Abschnitt dann von Mörtelresten befreit ist, kann es mit dem nächsten Teil der Terrasse weitergehen.
Nach dem Trocknen der Mörtelfuge Dehnfugen vorbereiten
Auf die beschriebene Weise lassen sich die meisten Fugen inkl. der an die Hauswand grenzenden Exemplare verfüllen. Einzig die Dehnfugen - also alle Fugen, die mit Randdämmstreifen versehen wurden - müssen freigehalten werden. Denn hier brauchen wir ein anderes Verfahren. Vorher warten wir noch, bis der schon ausgebrachte Fugenmörtel getrocknet ist.
Die Dehnfugen sind vor dem Verschließen erst noch zu reinigen. Fuge für Fuge wird nach möglichen Rückständen an Fugenmörtel oder gar Klebemörtel abgesucht, die Reste lassen sich dann mit dem Winkelschleifer bequem beseitigen. Die Fuge wird dann mit einer Bürste gereinigt. Verbliebene Rückstände an Mörtel lassen sich mit dem Cutter herauskratzen.
Tipp: Um den Bedarf an Silikon auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren und eine Dreiflankenhaftung zu vermeiden, sollten die Fugen mit einer PE-Rundschnur versehen werden. Diese wird entlang einer Fuge ausgelegt und dann mit der Kelle in sie hineingedrückt. Oben sollte für das Silikon ein freier Raum von 6-10 mm verleiben.
Dehnfuge silikonieren
Nachdem die Dehnfugen gereinigt und vorbereitet sind, dürfen sie endlich verschlossen werden. Dazu legen wir frisches Silikon in die Kartuschenpresse ein und schneiden die Spitze auf die passende Größe zurecht. Dann ziehen wir das Silikon Bahn für Bahn in die Fugen ein. Nach ein wenig Übung geht das locker von der Hand.
Die Silikonbahn wird anschließend mit Glättmittel benetzt. Das hat zwei Vorteile: Zum einen lässt sich das Silikon so leichter formen. Zum anderen ist garantiert, dass die Fugen beim Modellieren bündig verschlossen werden. Enstprechend reicht es schon, die Bahn danach mit dem Finger abzuziehen, um ein gutes Resultat zu erzielen. Die restlichen Dehnfugen werden ebenso bearbeitet.
Abschließende Arbeiten
Wenn man die Terrasse methodisch bearbeitet, ist ein schneller Abschluss des Projekts garantiert. Und so dauert es auch bei uns nicht sehr lange, bis wir alle Terrassenplatten verfugen konnten. Ganz geschafft haben wir es damit aber noch nicht. So muss jetzt z.B. noch das überstehende Mauersperrband an der Hausfassade auf Fugenhöhe gekappt werden. Das funktioniert mit einem einfachen Cutter.
Darüber hinaus muss auch der Gartenschlauch noch etwas herhalten. An warmen Tagen ist es nämlich ratsam, die Terrasse nach dem Verfugen alle zwei bis drei Stunden leicht zu nässen. Das verhindert, dass der Fugenmörtel sprunghaft austrocknet, und sorgt so für ein gleichmäßigeres Ergebnis.
Ergebnis
Und damit wäre das Projekt erfolgreich gemeistert! Mit Stolz blicken wir auf unser Werk. Immerhin ist es uns gelungen, eine fast 40 qm² große Terrasse aus dem Nichts zu bauen. Zugegeben, die Terrassenplatten zu verfugen, war dabei nicht die größte Herausforderung. Ordentlich gemacht werden muss es aber trotzdem, wenn das Ergebnis überzeugen soll.
Auch bei näherem Hinsehen können wir festhalten, dass wir uns hier nichts vorzuwerfen haben. Solltest also auch Du Deine Terrassenplatten verfugen wollen und dabei unsere Anleitung nutzen, schreibe uns! Wir sind gespannt auf Dein Feedback.
In unserem letzten Video haben wir Dir bereits Schritt für Schritt gezeigt, wie sich Terrassenplatten verlegen lassen. Doch damit ist das Projekt noch längst nicht abgeschlossen! Damit aus der kleinen Baustelle im Garten wirklich eine bestaunenswerte neue Terrasse wird, müssen wir die Terrassenplatten natürlich noch verfugen.
Doch da stellen sich gleich viele neue Fragen: Welches Werkzeug brauche ich dafür? Wie sieht das Fugenmaterial aus? Und wie lässt es sich verarbeiten? In diesem zweiten Teil unserer Video-Anleitung über Terrassenplatten stellen wir die wichtigsten Handgriffe beim Verfugen vor und zeigen auch einen kleinen Trick, mit dem sich Material sparen lässt. So kannst Du schon bald Deinen nächsten Erfolg verbuchen!
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