Historische Rosen und Wildrosenarten für den Naturgarten
Neue vs. alte Rosensorten und Wildrosen
Die meisten von uns kennen nur zu gut die unzähligen Rosensorten am Markt mit ihren übergroßen, duftenden, gefüllten Blüten, die das ganze Jahr über aufgehen. Aber mit dieser Üppigkeit kaufen wir oft auch Krankheiten und Pflegeaufwand ein. Die Pflanzen sind überzüchtet. Rosen bereichern unseren Garten allerdings schon seit vielen Jahrhunderten. Wie hat das damals nur funktioniert, ohne Spritzmittel und chemische Dünger?
Alte Rosensorten und Wildrosen sind unglaublich robust und vital. Sie brauchen kaum Pflege und Aufmerksamkeit für die Blütenpracht, die sie uns schenken. Nicht alle von ihnen blühen öfter im Jahr, dafür bieten sie uns ein Feuerwerk an Hagebutten im Herbst und liefern Futter für unsere Vögel. Zudem ist Hagebuttenmarmelade eine großartige Vitamin-C-Quelle!
Perfekte Rosensorten für den privaten Garten
Wer etwas mehr Platz und einen großen Baum zur Verfügung hat, sollte sich unbedingt die Ramblerrose ‚Paul’s Himalayan Musk‘ in den Garten holen. Der bis zu 15 Meter hohe ‚Paul‘ duftet mit abertausenden gefüllten, hellrosa Blüten durch den Garten. Wer nicht ganz so viel Platz hat, greift zur Apothekerrose (Rosa gallica officinalis). Sie ist eine der blühfreudigsten Wildrosen und ihre Hagebutten haben einen besonders hohen Vitamin-C-Gehalt. Soll's noch kleiner sein, eignen sich die Moschusrosen sehr gut. Sie werden etwa 1-1,5 Meter hoch. Eine tolle Sorte ist ‚Musquée Sans Sauci‘. Die weißen Blütenbüschel erscheinen das ganze Jahr über und hinterlassen zahlreiche Hagebutten.
Wer nicht ganz auf gefüllte Blüten verzichten will, entscheidet sich für eine Damaszener Rose. Aus den Blüten dieser Historischen Rosen wird das beliebte Rosenöl gewonnen. Die Sorten ‚Jaques Cartier‘ und ‚Quatre Saison‘ liefern rosa Blüten von Juni bis Oktober. Die eher einfache, aber doch interessante Hechtrose (Rosa glauca) besticht mit dunkelrotem Laub und ihren fast pinken Blüten mit weißer Mitte. Im Herbst ist sie über und über mit roten Hagebutten gefüllt.
Der optimale Start für Deine Rosen
Die meisten Rosen lieben einen sonnigen Standort. Für das Pflanzen wird ein Pflanzloch etwa doppelt so breit und um die Hälfte tiefer als die Topfgröße gegraben. Die ausgehobene Erde wird mit einem Drittel Kompost aufgebessert. Ist der Boden sehr sandig, kommt noch ein Drittel Lehmerde dazu. Für die Mikroorganismen und als Langzeitdüngung gibt’s bei mir dann noch drei Hand voll Steinmehl und eine halbe Hand voll Hornspäne dazu.
Einen besonderen Boost erhalten die Rosen, wenn noch ein oder zwei Hände voll in flüssige Mikroorganismen getränkte Kohlestückchen ins Pflanzloch gegeben werden. Die Rose wird leicht tiefer gesetzt, sodass der Wurzelhals etwa 3 cm mit Erde bedeckt ist.
Rosenpflege
Historische Rosen freuen sich über etwas Dünger jeden Herbst, zum Beispiel in Form von reifem Pferde- und Schafmist oder Kompost, welcher rund um die Rose gestreut und leicht eingearbeitet wird. Die Wildformen holen sich im Normalfall alles, was sie brauchen aus dem Boden und wurzeln tief. Geschnitten wird nach Bedarf, wobei herkömmliche Wildrosen alle 5-10 Jahre auf Stock gesetzt, also 15 cm über dem Boden abgeschnitten, werden. Bei Historischen Beetrosen werden alle zwei bis drei Jahre die alten Triebe entfernt.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Aussuchen Deiner neuen Lieblingsrosen und viel Freude beim Genuss ihres Anblicks in Deinem Garten! Gerne kannst Du Deine Fragen und Rückmeldungen zum Artikel hier posten!
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