Für Parkett welchen Zahnspachtel: B11, B3 oder B15?
Welcher Zahn darf es sein?
Mit den Zahnspachteln ist es nicht so leicht. Denn bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass es hier Unmengen an verschiedenen Zahngrößen, Zahnabständen und auch Zahnformen gibt. Was ist da der richtige Zahnspachtel, wenn es konkret darum gehen soll Parkett zu kleben? Eine gute Frage!
Das einfachste Erkennungsmerkmal der Spachtelzahnung ist ihre Form. So gibt es Zahnspachtel mit spitzen Einlässen, solche mit viereckigen Lücken, gelegentlich aber auch welche, die zwischen den Zähnen eher rund aussehen. Während die sogenannte Rechteck-Zahnung vor allem beim Fliesenlegen Verwendung findet und dort den Fliesenkleber in Form bringt, wird die runde U-Zahnung besonders bei Mörtelarbeiten eingesetzt. Soll jedoch Parkett verklebt werden, erfolgt der Griff zu einem Zahnspachtel mit Dreieck-Zahnung. Doch welche Zahnung darf es sein?
Eigenschaften der Spachtelzahnung
Um einen Überblick zu den verschiedenen Arten von Spachtelzahnung zu gewährleisten, wurden diese nach Form und Größe systematisch sortiert (TKB Merkblatt 6). Wichtigste Kriterien sind nach der Form (a) die Breite der Zähne, (b) die Breite der zwischen den Zähnen liegenden Vertiefungen bzw. Kerben sowie (c) die Tiefe dieser Kerben.
Daraus ergibt sich eine Klassifikation, die unterscheidet zwischen kleiner Dreieck-Zahnung, bei der c unter 2 mm bleibt (Zahnung A1-A5), gewöhnlicher Dreieck-Zahnung (B1-B17), Rechteck-Zahnung (C1-C5) sowie Spitzzahnung (S1-S4). Der Unterschied zwischen Dreieck-Zahnung und Spitzzahnung liegt in der Ausprägung der Zähne. Dreieck-Zahnspachtel besitzen breitere Stege zwischen den Kerben. Bei Spitzzahnspachteln dagegen haben Zähne und Kerben dieselbe Form. Weitere Sonderformen bieten die Zahnung R1-R3 sowie die Mörtelkerbung M1.
Die gängigsten Zahnspachtel für Parkett
Bei Parkettarbeiten finden vorrangig Zahnspachtel mit Dreieck-Zahnung Anwendung. Die Maße der Spachtelzahnung müssen dabei auf Art des Parkettklebers und das verlegte Material Rücksicht nehmen. Für gewöhnlich wird die erforderliche Spachtelzahnung in den Anweisungen der verschiedenen Parkettkleber vorgegeben. Es gibt aber auch einige allgemeine Anwendungsregeln, die auf die Form des verlegten Parketts Rücksicht nehmen.
So erfordern große und schwere Massivholzdielen mit einer Länge ab 1,20 m auch einen entsprechend hohen Kleberauftrag. Hierfür geeignet ist der Zahnspachtel B15 mit vielen parallelen Kerben und einer Kerbtiefe von über 6 mm. Gewöhnliches Stabparkett von bis zu 60 cm Länge wird dagegen mit mittelgroßen Spachtelzahnungen verlegt. Hier kommen etwa der bekannte Zahnspachtel B11 oder der sparsam gekerbte Zahnspachtel B5 zum Einsatz. Zierliche Parkettformen, wie z.B. Mosaikparkett, erfordern schließlich feinere Rippen in der Kleberschicht. Hier ist etwa der Zahnspachtel B3 die richtige Wahl.
Für Mehrschichtparkett wird in der Regel nicht auf die größten Spachtelzahnungen zurückgegriffen. Fallen die Stäbe aber mit über 60 cm besonders groß und schwer aus, stehen mit den Zahnspachteln B12 und B13 geeignete Kompromissmodelle bereit.
Zahnspachtel B11, B3, B9 und B15 im Vergleich
|
Abbildung |
a |
b |
c |
Verwendung |
Kleberauftrag / m² |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
[cm³] | [kg]* | ||||||
B3 |
3,30 |
3,70 |
3,25 |
Mosaikparkett, |
842 |
0,88 |
|
B5 |
14,30 |
5,70 |
5,15 |
Zweischichtparkett l < 60 cm, |
734 |
0,78 |
|
B9 |
9,90 |
6,10 |
5,00 |
Fertigparkett, |
915 |
0,98 |
|
B11 |
7,90 |
6,10 |
5,00 |
Stabparkett l < 120 cm, |
1068 |
1,14 |
|
B12 |
4,90 |
5,10 |
5,10 |
Tafelparkett, |
1301 |
1,39 |
|
B15 |
6,90 |
5,60 |
6,30 |
Holzpflaster, |
1411 |
1,5 |
*Angenommen wird eine mittlere Materialdichte von 1,6 g/ cm³. Praxisnahe Angaben unter Berücksichtigung eines Verbrauchskoeffizienten.
Worauf es ankommt
Welches Modell darf es nun sein? Der Zahnspachtel B11, B3, B9 oder gar B15? Um hier die richtige Wahl zu treffen, geben die Herstellerangaben zum Parkettkleber sowie die Form des Parkettbodens bereits wichtige Hinweise. Doch auch Erfahrungswerte spielen eine gewichtige Rolle. Denn letztlich erfordert jede Spachtelzahnung auch einen darauf abgestimmten Umgang, was Handhabung des Werkzeugs und den Kleberauftrag betrifft. Ob nun also bei einfachem Stabparkett tatsächlich der Zahnspachtel B11 benutzt wird oder doch die verwandten, aber weniger Kleber auftragenden Modelle B10, B9 oder B5 muss vor Ort persönlich eingeschätzt werden können. Und dazu braucht es wie immer auch ein wenig Erfahrung. Es ist noch kein Meister mit einem Zahnspachtel in der Hand vom Himmel gefallen!
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Kommentare
Ich werde einen
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verlegen. Untergrund V100 Spannplatte. Keine Fußbodenheizung. Der Kleber ist unten angeführt. Welche Zahnungsspachtel würden sie verwenden? Passt die TKB B 15?
Danke für ihre Antwort.
WAKOL MS 260 Parkettklebstoff, festelastisch
Auftragsweise: Spachtelzahnung nach TKB B3, B5, B11, B13 oder B15 (Parkett), A2 (Kork), WAKOL Spezialzahnung 5 oder WAKOL Spezialzahnleiste 5
Hallo,
ich bitte um Verständnis, dass wie die Frage leider nicht beantowrten können. Hier gibt es zu viele Unterschiede zwischen den Parkettherstellern und Parkettsorten. An dieser Stelle können wir Dir nur raten den Parketthersteller nach dem geeigneten Kleber und der Größe der Zahnspachtel zu fragen.
Viele Grüße
Hallo,
wie stark erhöht der Parkettkleber in der Regel denn die Gesamtbelagsstärke? Zum Beispiel unter der Annahme eines B11 Spachtel mit 5mm hoher Zahnung. Die Zahnung wird durch das parkett ja letztlich wieder "platt gedrückt".
Hallo, also geneu Werte haben wir nicht. Wenn man sich das allerdings ausrechnet bleibt nicht viel Auftrag über. Also wenn Du da 0,5 mm kalkulierst ist das mehr als genug. Eher 0,3-0,5 mm. Viele Grüße
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