Parkett Verlegemuster im Überblick
Verlegemuster von Parkett
Wer die Wahl hat, hat die Qual! Wie darf das Parkett denn sein? Im Verband, als Fischgrät oder doch lieber als Würfel? Gerade bei Stabparkett stellt sich neben der Wahl nach dem Holz, der Sortierung und der Behandlung auch noch diese eine Frage.
Zu den bereits genannten und vermutlich bekanntesten Verlegemustern reihen sich aber noch viele weitere ein. So gibt es u.a. die folgenden Parkett-Verlegemuster:
- gerader Verband (Verbandsmuster)
- Winkelverband (Fischgrätmuster)
- Verband mit Querstäben (Altdeutscher Verband)
- Würfelmuster (Quadratboden, auch Korbmuster bzw. Tafelmuster)
- Leiterverband (Deutscher Boden)
- Flechtmuster
- Kassettenmuster
- Rauten-/Rhombenmuster
Die nachfolgenden Abschnitte geben nicht nur eine detailliertere Auskunft über jedes einzelne dieser Parkett-Verlegemuster, sondern zeigen konkrete Beispiele von auf diese Weise verlegten Böden.
Parkett im geraden Verband
Beim geraden Verband werden die Parkettstäbe immer parallel zueinander verlegt. Das schafft Orientierung, welche dazu verwendet werden kann, lange Räume optisch zu verkürzen bzw. schmale Räume zu verbreitern. Die meisten der geraden Verbände haben im Laufe der Zeit - je nach Versatz - auch einen individuellen Namen bekommen. Dieser gibt Auskunft über die Länge und Art des Versatzes.
So wird Parkett, das in einem unregelmäßigen wilden Verband verlegt wird, auch als Schiffsboden bezeichnet. Bei diesem beginnen die nebeneinanderliegenden Stäbe niemals auf selber Höhe. Der englische Verband hingegen ist gleichbedeutend mit einem definierten Versatz von halber Stablänge. Bedingt durch die Regelmäßigkeit wirkt Parkett im englischen Verband um einiges ruhiger als Schiffsboden-Parkett. Der Oxford-Verband ist als Parkett-Verlegemuster eine Variante des englischen Verbands. Hier werden die Stäbe ebenfalls parallel, aber mit um jeweils ein Drittel versetzten Stößen verlegt.
Weitere Variationen des geraden Verbandes sind Parkett mit wechselseitigem Versatz (der Burgunder Verband) und Parkett mit fortlaufendem Versatz. Der Versatz beträgt dabei üblicherweise die Breite eines Stabes. Bei einem geraden Verband ohne Versatz spricht man vom parallelen Verband. Dieser kommt allerdings vorwiegend bei Industrieparkett, also hochkant verlegten Lamellen zum Einsatz. Eine weitere Sonderform des geraden Verbandes ist das sogenannte Backsteinmuster. Hierbei handelt es sich um Parkett im englischen Verband mit Stäben in einem Seitenverhältnis von 2:1.
Zudem können die Stäbe bei jedem Verband auch doppelt oder dreifach gelegt werden. Das sorgt dafür, dass es schon alleine beim geraden Verband eine schier unendliche Auswahl verschiedener Parkett-Verlegemuster gibt.
Parkett im Winkelverband - Das Fischgrätmuster
Das Fischgrätmuster gehört zu den klassischen Verlegemustern von Parkett. Da bei diesem Muster die Parkettstäbe zumeist im rechten Winkel zueinander verlegt werden, wird ein auf diese Weise verlegtes Parkett auch als Parkett im Winkelverband bezeichnet.
Erinnert die kleinste Einheit dieses Parkettbodens nur an ein „V“, bildet der französische Fischgrät tatsächlich ein "V". Denn bei diesem Parkett werden die Stäbe mit einer 45°-Gehrung Stoß an Stoß verlegt. Das Fischgrätmuster kommt aber erst bei entsprechend großen Räumen zur Geltung, entfaltet dort jedoch sein wahres Potential durch ganz besondere Lichtspiele.
Neben den einfachen Fischgrätmustern mit nur einem Stab gibt es aber auch bei diesem Parkett-Verlegemuster Varianten mit doppelt oder dreifach nebeneinanderliegenden Stäben.
Verband mit Querstäben - Der Altdeutsche Verband
Der Altdeutsche Verband wird ähnlich wie der Englische Verband verlegt. Die Parkettstäbe werden bei diesem Verlegemuster wieder der Länge nach parallel zueinander verlegt, aber durch einen um 90° gedrehten Querstab unterbrochen. Der Versatz beträgt dabei entweder wie beim englischen Verbund eine halbe Stablänge, oder es handelt sich um einen um die Querstabbreite wechselnden Versatz.
Die Längsstäbe werden bei diesem Verband entweder doppelt oder dreifach, in Ausnahmefällen mit doppelter Stabbreite aber auch einfach, verlegt. Die Querstäbe hingegen können einfach oder doppelt verlegt werden. Die bei diesem Verlegemuster resultierende Struktur erinnert an ein Flechtmuster und kommt wie auch der Fischgrät erst bei größeren Flächen richtig zur Geltung.
Da der Boden über eine bevorzugte Orientierung in Richtung der Längsstäbe verfügt, können auch bei diesem Parkett-Verlegemuster die Flächen optisch vergrößert bzw. verkleinert werden.
Würfelmuster
Das Würfelmuster ist ein denkbar einfaches Muster mit vielen Namen. Umgangssprachlich wird dieses Parkett-Verlegemuster auch Schachbrettmuster genannt, ist allerdings auch als Tafelmuster bzw. Korbmuster bekannt.
Das Würfelmuster gehört wie auch schon der Fischgrät zu den klassischen Mustern. Bei diesem werden mehrere Stäbe parallel nebeneinanderliegend zu Quadraten zusammengesetzt und jeweils abwechselnd waagerecht und senkrecht verlegt. Die Zahl der Stäbe beträgt dabei je nach Breite des einzelnen Stabens entweder vier oder fünf. Das Würfelmuster hat daher keine Orientierung, mit der der Raum optisch gestreckt oder gestaucht werden könnte.
Besondere Ausprägungen dieses Musters sind Würfelmuster mit Zwischenfries oder aber auch ein gefeldeter Verband mit Würfelmustereinlage.
Weitere Verlegemuster
Ein einfaches, aber wirkungsvolles Parkett-Verlegemuster ist der Leiterverband. Bei diesem liegen die Stäbe parallel ohne Versatz nebeneinander. Die Sprossen werden durch im 90°-Winkel dazu liegenden Stäben eingeschlossen. Als Variation können die Sprossen einfassenden Stäbe natürlich auch doppelt im Verbund verlegt werden.
Das Flechtmuster ist wieder ein eher klassisches Verlegemuster und wird heute nur noch selten verlegt. Es ähnelt dem Deutschen Verband, mit dem Unterschied, dass Stäbe gleicher Länge abwechselnd im rechten Winkel zueinander verlegt werden. Das macht es erforderlich, dass die beim Flechtmuster entstehenden Freiräume mit Würfeln befüllt werden müssen. Wie schon bei anderen Verlegemustern, können auch beim Flechtmuster mehrere Stäbe nebeneinander verlegt werden.
Wie das Flechtmuster zählen auch Kassettenmuster und Rautenmuster heute zu den klassischen Verlegemustern und werden nur mehr selten verlegt. Beim Kassettenmuster handelt es sich um eine gefelderte Parkett-Verlegung mit Einlage. Die Kassettenumrandung kann dabei entweder als linkslaufender bzw. rechtslaufender Winkelfries oder als Gehrungsfries ausgeführt werden. Als Einlage kommen Stäbe oder Würfel zum Einsatz. Einfache Rautenmuster oder Rhombenmuster werden heute kaum noch gefunden und spielen vor allem bei der Renovierung alter Parkettböden eine Rolle.
Das richtige Parkett-Verlegemuster
Selbst beim Verlegemuster von Parkett gibt es mehr Parameter zu bestimmen, als einem lieb ist. Dazu kommen auch noch andere Faktoren, die bei der Auswahl keineswegs eine untergeordnete Rolle spielen: so zum Beispiel die Größe des Raumes, der Lichteinfall, aber auch die sichtbare Fläche und die Frage, ob das Parkett gerade oder diagonal verlegt wird.
Wer die Wahl hat, hat definitiv die Qual! Aber so viele verschiedene Parkett-Verlegemuster es auch gibt, so viele Parameter es auch sein mögen, am Ende zählt nur eines: Das Parkett muss gefallen! Und dabei helfen weder Theorie noch schematische Zeichnungen. Denn am besten ist es immer noch, den Boden zu erleben - also selbst zu sehen und auch zu fühlen. Denn erst dann kann wirklich eine Aussage darüber getroffen werden, ob das Parkett am Ende den eigenen Anforderungen auch gerecht wird.
Verwandte Anleitungen
Selbermachen
Veredelung von Parkett - Gebürstet, geschroppt oder gekalkt?
Die Veredelung von Parkett (gebürstet, geschroppt, etc.) beschreibt Maßnahmen, die das optische Erscheinungsbild des Fußbodens lenken können.Selbermachen
Verlegepraxis von Parkett - Die 5 wichtigsten Fragen
Verlegepraxis von Parkett : Wir beantworten die 5 wichtigsten Fragen zum Parkett-Verlegen! Untergrund, Ausrichtung, Dehnfugen und noch mehr.
Neuen Kommentar schreiben