Die ersten Schritte in Richtung Smart Home: So gelingen sie!
Science Fiction wird Wirklichkeit
Viele Menschen verlockt ein Smart Home zunächst einmal aufgrund der modernen Technik. Das ganze Haus ist vernetzt, alles geschieht automatisch. Und dank digitaler Assistenten wie Alexa, Cortana oder Google Assistant steht inzwischen ein virtueller Ansprechpartner zur Verfügung. Mittels fortlaufender Sprachoptimierung kommunizieren diese Geräte sogar schon in Umgangssprache mit den Bewohnern.
Das ist eine Vorstellung der Zukunft aus vielen Science-Fiction-Filmen der letzten Jahrzehnte, die nun tatsächlich Realität wird. Wer es sich leisten kann, die Technik im Smart Home einfach einmal ausprobieren zu wollen, kann damit eigentlich auch nichts falsch machen.
Die Vorteile des Smart Homes
Denn neben dem spannenden Aspekt der vielen neuen Möglichkeiten, die sich im Smart Home durch die Technik ergeben, ermöglicht diese auch einen echten Komfortgewinn. Wirklich smart ist das Haus erst dann, wenn es den Bewohnern Prozesse und Aufgaben abnimmt. Wird das Haus durch die Technik nur komplexer, die Bedienung der verschiedenen Elemente schwieriger und der Alltag komplizierter, erfüllt das Smart Home keinesfalls seinen eigentlichen Zweck.
Weiterhin hilft das selbsttätige Steuern des Hauses durch die verschiedenen miteinander vernetzten Geräte dabei, Energie einzusparen. Um knapp 17% können Familien mit Smart Homes ihren Energieverbrauch im Vergleich zu „normalen“ Haushalten drosseln. Über's Jahr gesehen lässt sich somit eine Menge Geld sparen.
Das Smart Home planen
Zwei Schritte gehören zur Planung eines Smart Homes. Zum einen sollten die Ziele definiert werden: Was möchte ich mit dem Smart Home erreichen und welchen Komfort hätte ich gerne? Auf was wiederum kann ich verzichten? Anschließend gilt es, das Budget und die Wohnsituation zu betrachten und dann die verschiedenen Möglichkeiten zu vergleichen.
- Das perfekte Smart Home existiert nicht. Denn jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und sollte sein intelligentes Haus oder seine intelligente Wohnung an diese Bedürfnisse anpassen. Die einen wünschen sich so zum Beispiel von Anfang an ein komplexes System im ganzen Haus, das alles kann. Die anderen geben sich dagegen vielleicht alleine schon mit einer Lösung zur automatischen Steuerung der Heizung zufrieden, die einsetzt, sobald die Fenster geöffnet sind. Deshalb solltest Du zunächst stichpunktartig notieren, was Du Dir für Dein zukünftiges Smart Home wünschst und auf was Du verzichten kannst.
- Anschließend gilt es, den Aspekt der Wohnsituation zu betrachten: Hat man ein Wohneigentum oder wohnt man lediglich zur Miete? In zweitem Fall muss vielleicht schon bei der Planung mit dem Vermieter gesprochen werden. Auch das Budget sollte von Anfang an festgelegt werden. Unser Tipp: Mindestens 1.000-1.500 Euro sollten in ein Smart Home investiert werden, um überhaupt positive Effekte zu spüren.
Sich einen Überblick verschaffen
Es gibt inzwischen immer mehr Musterhäuser, die mit Smart-Home-Technik ausgestattet sind. Wer sich also zunächst einmal einen groben Überblick über die verschiedenen technischen Möglichkeiten und deren Kombination verschaffen möchte, sollte einfach einmal diverse Musterhäuser anschauen.
In vielen Fällen lässt sich die Technik auch live begutachten oder sogar selbst ausprobieren. Auf diesem Weg bilden sich am einfachsten die eigenen Vorstellungen für das individuelle Smart Home zu Hause.
Smart Homes selbst integrieren oder den Profi ranlassen?
Wer die ersten einfachen Schritte in Richtung Smart Home durchführen möchte, kann das vollkommen alleine machen und muss sich nicht unbedingt Hilfe vom Experten holen. Verschiedene Do-it-yourself-Systeme, wie beispielsweise das RWE SmartHome, Quivicon oder Telekom SmartHome ermöglichen die einfache und selbstständige Integration. Meistens sind die „Starterpacks“ auf bestimmte Aspekte im Smart Home spezialisiert. So kann zum Beispiel die Heizung bereits mit intelligenten Thermostaten ausgestattet werden. Auch die Vernetzung von zwei oder drei Lampen erfolgt mit derlei Starterkits in der Regel ohne größere Schwierigkeiten.
Anders sieht es dagegen bei einer Komplettausstattung aus. Hier stößt man selbst als handwerklich geschickter Laie doch recht schnell an seine Grenzen. Gerade für unter anderem die Installation von Unterputz-Schaltern oder Aktoren wird ein professioneller Elektriker benötigt. Auf keinen Fall sollte so etwas auf eigene Faust einfach einmal ausprobiert werden. Sobald es an die Planung komplexer intelligenter Heimsteuerungssysteme geht, sollten außerdem Experten hinzugezogen werden, da sonst bei Fehlplanungen Aufwand und Kosten schnell in die Höhe schießen.
Smart Home in Neubauhäusern und neuen Wohnungen
Der wichtigste Aspekt für das Smart Home ist letztlich, dass an allen wichtigen Stellen im Haus oder der Wohnung Strom vorhanden ist. Da bei Neubauten Bauherren noch eingreifen können, gilt es, sich bei einer Smart-Home-Planung rechtzeitig mit dem Architekten in Verbindung zu setzen und die Details für das Smart Home abzuklären und zu planen.
In erster Linie spielt es dabei eine Rolle, auf eine gewisse Basis-Verkabelung zu achten. Das heißt, dass zum einen die Steckdosen und Schalter an den richtigen Stellen im Haus wichtig sind. Zum anderen aber ist neben dem Stromnetz auch ein zusätzliches Steuerungsnetz – auch Bus-Netz genannt – notwendig. Die bekannteste Variante des Bus-Netzes ist das sogenannte KNX-System, welches sich weltweit als Standard für intelligentes Wohnen etabliert hat. Das Funksystem zeichnet sich durch eine hohe Störsicherheit und gute Reichweite aus. Außerdem lassen sich über Funk auch komplexere Anwendungen wie Zeitsteuerungen einrichten. So können beispielsweise Beleuchtung oder Jalousien und Rollladen nach Wunsch zentral gesteuert werden.
Wichtig ist weiterhin, im Außenbereich an der Tür an eine Stromversorgung für Gegensprechanlagen, Kameras und Co. sowie im Garten an Steuerungselemente für die Außenbeleuchtung und eventuelle Überwachungstechnik zu denken.
Smart Homes im Altbau
Für Bewohner von Altbauten, aber auch für Mietwohnungen bieten sich eher kabellose, modulare Systeme zum Einrichten des Smart Homes an. Auf diese Weise lässt es sich vermeiden, nachträglich Kabel an oder hinter den Wänden verlegen zu müssen. Auch mit kabellosen Systemen lässt sich ein komplexes und vollwertiges Smart Home einrichten.
Wenn Du Dich für solch eine Lösung entscheidest, solltest Du zu einem Plug&Play-System greifen. Selbst technikunerfahrene Laien können diese Systeme im Gegensatz zu kabelbasierten Systemen ganz einfach selbst installieren. Meistens dauert die Installation nicht länger als eine halbe Stunde, und schon kann das Smart Home in Betrieb genommen werden. Die entsprechenden Produkte müssen dabei ganz einfach ans Stromnetz angeschlossen werden. Bei Sensoren sind es oftmals Batterien zum Einlegen. Anschließend lässt sich das System mittels Computer oder Smartphone und Tablet und selbsterklärender Software ganz einfach einrichten.
Jeder fängt mal klein an
Wenn einer der drei bereits genannten Aspekte Komfort, Sicherheit und Energiesparen für Dich interessant klingt und Du sowieso gerne ein Smart Home einrichten würdest, kannst Du auch erst einmal klein anfangen. Viele Anbieter haben, wie bereits erwähnt, „Starter-Sets“ im Angebot, die meist knapp 250 Euro kosten und sich auf einen dieser Aspekte konzentrieren.
Nach und nach kannst Du dann bei Bedarf immer noch nachrüsten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Set aus Basisstation, Heizungsthermostat und Fensterkontakt? Mit solch einer Einsteiger-Ausstattung beginnt das Wohnzimmer smarter zu werden und die ersten Energiekosten können eingespart werden.
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