Eines bleibt jedoch zu bedenken: Selbst wenn vor Ort die Windparameter stimmen und für den Bau einer solchen Anlage sprechen, sind die Anschaffungskosten doch beachtlich. Mit einer Amortisation (je nach eigenem Stromverbrauch, Art der Finanzierung und der Entwicklung des Strompreises) kann unter Umständen erst nach 10 Jahren gerechnet werden.
Um konkreter zu werden, haben wir den „Kleinwindanlagen-Rechner“ benutzt, den Patrick Jüttemann auf seinem Portal zu Kleinwindkraftanlagen zur Verfügung stellt, und kamen dabei zu einem interessanten Ergebnis.
Die Ausgangssituation:
- Standort: Schleswig-Holstein (Hamburger Umland); 3,8 m/s Windgeschwindigkeit bei einer Messhöhe von 10 Metern;
- Windkraftanlage: 5 kW Nennleistung; horizontale Rotorachse (5,5 Meter Durchmesser);
- Stromerzeugung & Verbrauch: 4.357 kWh/ Jahr, ausschließlich Eigenverbrauch bei einem Strompreis von 28 Cent/ kWh und angenommener Strompreissteigerung um jährlich 2 Prozent;
- Investitionskosten: 25.000,- Euro (keine Fremdfinanzierung) sowie 375,- Euro Betriebskosten pro Jahr
Das Ergebnis: Es kommt zu einem buchhalterischen Minus in Höhe von 3.698,- Euro bei Stromgestehungskosten von 38,17 Cent je kWh und einer Amortisationsdauer von 24 Jahren.
Wer im eigenen Fall den Eindruck hat, der Rechner komme zu „fragwürdigen“ Ergebnissen, dem rät Portalbetreiber Patrick Jüttemann, den Wert des Eigenverbrauchs zu prüfen. Um die Amortisationszeiten praxisnah interpretieren zu können, empfiehlt es sich darüber hinaus, die Hilfeseite Funktionsweise des Tools auf oben genanntem Portal zu lesen.
Es sei darauf hingewiesen, dass sich die kommunizierten Beispielwerte bereits grundsätzlich verändern, wenn ein Standort mit günstigeren, also höheren Windgeschwindigkeiten gewählt wird. Die Refinanzierung der Investition wird bei einer Vergrößerung von Masthöhe bzw. dem Windraddurchmesser ebenfalls schneller erfolgen und auch die geplante Nennleistung der Kleinwindkraftanlage spielt eine ganz wesentliche Rolle.
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