Der Wandanschluss für nicht tragende Wände
Grundlagen für den Wandanschluss bei nicht tragenden Zwischenwänden
Mit dem Aufmauern von Zwischenwänden sollte erst nach Fertigstellung des Rohbaus begonnen werden. Denn dann ist der Großteil der Verformungen der tragenden Konstruktion bereits abgeschlossen. Auch die Decken konnten sich bis dahin "einliegen" und absenken.
Bei Zwischenwänden ist die korrekte Herstellung des Wandabschlusses von großer Bedeutung, trägt dieser doch maßgeblich zur Standsicherheit bei. So gibt es grundsätzlich zwei Arten von Wandanschluss: Den starren Wandanschluss, der hauptsächlich im Wohnungsbau (Wandlängen < 5m) Verwendung findet, und den elastischen Wandanschluss für Wandlängen über 5 m.
Starrer Wandanschluss
Der starre Wandanschluss kann bei allen Wänden verwendet werden, die keinen oder nur sehr geringen Formänderungen der angrenzenden Bauteile ausgesetzt sind. Daher beschränkt sich sein Einsatz im Regelfall auf den Wohnungsbau, wo die Wandlängen unter 5 m ausfallen.
Als starre Anschlüsse werden die folgenden Anschlüsse bezeichnet:
- Wandanschluss durch Einputzen (Einbaubereich I bei einer Putzdicke > 10 mm)
- Wandanschluss durch Anker
- Wandanschluss durch Verzahnung
- Wandanschluss durch Nut
Die Anschlussfugen sind mit Mörtel, Mineralwolle oder Bauschaum auszufüllen, um schall- und brandschutztechnische Anforderungen zu erfüllen. Vor allem beim Wandanschluss durch Einputzen muss darauf geachtet werden, dass die Wände bis zum Wirksamwerden des Anschlusses z.B. durch Verkeilen stabilisiert werden müssen.
Werden Zwischenwände mit gewöhnlichem Mauermörtel aufgemauert, so muss ausreichend elastischer Mauermörtel verwendet werden - vorzugsweise Mörtel der Gruppe M5 oder M10 -, um bei starren Wandanschlüssen die Formänderungen des anliegenden Mauerwerks aufnehmen zu können.
Hinweis: Beim Wandanschluss durch Einputzen dient Putz als Anker. Zu beachten ist, dass der Putz mindestens 10 mm stark sein muss und dies nur im Einbaubereich I erlaubt ist. Der Einbaubereich I wird definiert als Bereich mit geringer Menschenansammlung, wie z.B. in Wohnungen, Büro- und Krankenräumen einschließlich Fluren.
Starrer Deckenanschluss und Fußpunkt
Der starre Anschluss nach unten (Fußpunkt) erfolgt in der Regel durch ein gewöhnliches Mörtelbett. Sind die Spannweiten der Wand größer, so wird besandete Pappe (oder auch eine Bitumendachbahn) unter dem Mörtel eingelegt, um bei Durchbiegung der Decke einen Abriss der unteren Steinlagen zu verhindern.
Der starre Deckenanschluss wird durch das Einbringen von Dämmstreifen, Mörtel oder Bauschaum erreicht. Bei der verwendung von Mörtel, muss ausreichend elastischer Mörtel der Gruppe M5 verwendet werden.
Elastischer oder gleitender Wandanschluss
Ist mit größeren Verformungen der angrenzenden Bauteile und daher mit erhöhten Spannungen in den Trennwänden zu rechnen, so ist ein elastischer Wandanschluss angezeigt. Hergestellt wird ein solcher Wandanschluss mit Hilfe von Mauernischen oder Stahlprofilen zu allen Seiten der Zwischenwand. Es können aber auch senkrecht verschiebbare Anker zum Einsatz kommen, die die nötige Stabilität und gleichzeitige Flexibilität gewährleisten.
Eine Trennlage zum Boden hin ist in diesen Fällen nicht nur angezeit sondern Pflicht. Beim Mauern wird also zuerst die Trennlage ausgelegt und die Ziegel dann auf dieser aufgemauert. Diese Trennlage und die zur Decke hin müssen dabei eine Dicke von mindestens 10 mm aufweisen. Aber auch die Anschlussfugen an den Seiten müssen mit zumindest 6 mm starken Dämmstoffen aufgefüllt werden. Als Trennlage und Füllmaterial eingesetzt werden können Materialien wie Bitumenfilz, Presskork, Bitumenfilzkork, Mineralfaser-Dämmstoff oder Hartschaum.
Hinweis: Mineralfaser-Dämmstoffplatten dürfen dabei allerdings wiederum nur im Einbaubereich I eingesetzt werden und die Rohdichte des Bauschaums muss > 30kg / m³ betragen.
Kommentare
Macht doch bitte ein Video auf youtube.com darüber um es besser zu veranschaulichen.
Hallo Chris, nehmen wir gern mal in die Planung auf. Wird aber ein wenig dauern. Viele Grüße
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